Kritischer Blick auf die Lichtwiesenbahn

Die Lichtwiesenbahn hat nicht nur Freunde, Sonntag schauten sich Bürger die Trasse kritisch an.

Echo online: Trassenkritiker melden sich zu Wort – Kaum zahlende Fahrgäste, Stückwerk und ein unverhältnismäßiger Aufwand waren am Sonntag die Kritikpunkte bei einem Spaziergang über die Trasse der geplanten Lichtwiesenbahn.

Einige Teilnehmer vermissten bei der Lichtwiesenbahn dass diese eine größere Planung über das Quartier hinaus mit dem Umland eingebunden werden müsste. Allerdings plant der momentane Darmstädter Verkehrsentwicklungsplan (aus dem Jahr 2006) noch mit der ab 2011 – wegen der grün-schwarzen Koalitionsvereinbarung – obsolet gewordenen Nordostumgehung. Ein neuer Verkehrsentwicklungsplan ist Teil des „Masterplans 2030“, dessen Planungsprozess Anfang Februar gestartet wurde.

Im Verkehrsentwicklungsplan von 2006 steht die Trasse nicht ausdrücklich drin. Es wird der Bahn-Haltepunkt TU-Lichtwiese erwähnt, damit ist aber der Haltepunkt der Odenwaldbahn gemeint. Oder Fahrradabstellanlagen. Oder mehr Busse zur Lichtwiese. Bei der Bestandsanalyse taucht der Bereich Böllenfalltor bis Lichtwiese in einer Aufzählung zwar als nicht ausreichend erschlossen auf; wird zusammen mit anderen Quartieren wie Bürgerparkviertel, Edelsteinviertel, Teile der Weststadt oder Eberstadt West aufgezählt.

Die Trasse der Lichtwiesenbahn soll inzwischen rund 16 Millionen Euro kosten. Weiterlesen

Tortenschlacht: Darmstädter halten neues Rathaus für „nicht wichtig“

Die Stadt Darmstadt befragt regelmäßig die Bürger. Die jüngste „Bürgerumfrage zur Lebensqualität in der Wissenschaftsstadt Darmstadt“ war 2015. 9655 Fragebögen wurden im Frühjahr verschickt, 3429 kamen zurück, vorgestellt wurden die Ergebnisse im November 2015. Unter anderem konnten sie sieben Projekte bewerten.

Die Ultrakurzfassung:

Ok etwas hektisch, dann lieber so:

Die Projekte sind (so formuliert stehen sie in der Tabelle der Stadt): Umbau des Merck-Stadions am Böllenfalltor, Entwicklung der Konversionsflächen (Kasernengelände), Bau eines zentralen und bürgerfreundlichen Rathauses, Bau eines Schwimmzentrums (Nordbad), Bewerbung der Mathildenhöhe zum Weltkulturerbe, Abkopplung des Darmbachs vom Kanalnetz und Sanierung der Berufsschulzentren.

Die Bürger konnten die Projekte mit „sehr wichtig“, „wichtig“, „unwichtig“ und „weiß ich nicht“ bewerten.

Gut, ein Balkendiagramm gibt zwar einen Überblick, aber besser finde ich hier dann doch die einzelnen Tortendiagramme.
Weiterlesen

Das neue Böllenfalltorstadion kommt 2006 … 2015 … 2016 … zur Saison 2017/2018 … zum Saisonstart 2018/2019

Die Geschichte des neuen Böllenfalltorstadions ist eine Geschichte voller Missverst… äh … voller Termine. Der gestern genannte „Saisonstart 2018/2019“ ist ein Datum von vielen. Eine Internetsuche zeigt, dass mindestens ab 2003 Termine für ein neues Stadion am Böllenfalltor herumgeisterten.

Ein neues Stadion steht im Jahr 2006. Das sagt jedenfalls die Frankfurter Rundschau, die 2012 mal in ihr Archiv guckte:

FR-Online, 12. Mai 2012: Neues Stadion zur WM 2006 – 2003 kündigte Darmstadts damaliger OB an, ein brandneues Stadion mit 17.000 Plätzen werde zur WM-Vorbereitung fertig sein – er meinte die WM in Deutschland.

Ok, das sollte man jetzt mal nicht so ernst nehmen, der SV 98 spielte damals nicht mal in der zweiten Liga. Ernst wird es also erst mit den ganzen Aufstiegen und so wurde 2013 erklärt:
Weiterlesen

Der „straffe Zeitplan“ beim Nordbad: Demzufolge wird seit März 2015 gebaut

Gestern ging es ja hoch her ums Böllenfalltorstadion. Echo: Enger Zeitplan für Neubau am Böllenfalltor vs. Stadt: „Konstruierte Berichterstattung. Vor allem weist der OB darauf hin, dass alle Beteiligten den Stadionumbau „bis Saisonstart 2018/19 schaffen wollen“.

Den Willen glaube ich gerne, aber man hat ja mit dem neuen Nordbad ein anderes Projekt, das zeigt, wie Wille und Wirklichkeit auseinandergehen.

Ein neues Nordbad steht mindestens seit 2008 an. Da gab es ein Gutachten, das von einem „außerordentlich maroden baulichen und technischen Zustand“ sprach.
2010 wurde dann diskutiert, ein neues Nordbad zu bauen, in dem auch eine Spaßkomponente sein sollte.

FR-Online, 1. Juli 2010: Spaß statt nur Bewegung – Ein modernes Schwimmzentrum soll das marode Nordbad im Bürgerpark ersetzen. 18 Millionen Euro will die Stadt investieren.

Das mit den 18 Millionen Euro wurde dann deutlich weniger, weil man mehr auf Schwimm- als auf Spaßbad Wert legt. Und Darmstadt auch kein Geld hatte. Aber dann sollten die 13 Millionen Euro nicht reichen …
Weiterlesen

Es kommen ein neuer Verkehrs- und Stadtentwicklungsplan

Es gibt nächste Woche in der Centralstation zwei größere Veranstaltungen zur Stadt-und Verkehrsentwicklung.

Die Auftaktveranstaltung am Donnerstag (4.2.), 19 Uhr, ist ein „Planner-Slam“ (da bin ich selbst ja gepannt, wie sich das Poetry-Slam-Format übertragen lässt) in der Halle der Centralstation, und am Samstag (6.2.), 10 Uhr, ist eine Planungswerkstatt im Saal der Centralstation.

Das ganze heißt offiziell etwas knackiger „Masterplan Darmstadt 2030+“ und „Mobilitätsplan Darmstadt 2030“. Der Mobilitätsplan soll die Ergebnisse des Verkehrsentwicklungsplanes von 2006 weiterentwickeln – was meiner Meinung nach auch wichtig ist, denn der Verkehrsentwicklungsplan von 2006 war eigentlich mit der grün-schwarzen Koalition 2011 schon in Teilen obsolet, er plant noch mit der Nordostumgehung, die aber nicht mehr kommen wird. Trotzdem wurden und werden – streng betrachtet ohne eine das Gesamte betrachtende aktuelle Datenbasis und Prognosen – Fahrradstraßen und eine neue Straßenbahntrasse (Lichtwiesenbahn) geplant.

Von der Stadt aus gibt es dazu die Website darmstadt.de/weiterdenken2030.

Hessenwaldschule: Kostensteigerung und Terminverzögerung erklärt

Der Rohbau der Hessenwaldschule im Februar 2015.

Manche Themen stehen stehen ja in den eigenen alten Artikeln oder in denen der Kollegen. Beispielsweise Kosten und Termine öffentlicher Bauten. Da war mir beim Neubau für die Hessenwaldschule aufgefallen, dass die mal 16 Millionen Euro kosten sollte. Und jetzt 24 Millionen Euro kostet. Sowie dass sie erst im Januar 2016, dann im September 2015 und nun März oder April 2016 fertig werden soll. Also beim Schulträger, dem Landkreis, nachgefragt. Voilà:

Echo online: Neue Hessenwaldschule für 24 Millionen Euro

Andere Dinge, die man nachhakt, gehen ja manchmal unter, weil sie sich in einem Artikel über die Grundsteinlegung verstecken; beispielsweise warum die Hessenwaldschule neu gebaut aber die fast baugleiche und gleichalte Albrecht-Dürer-Schule kernsaniert wird: Laut Kreis unterscheiden sich Statik und Betonqualität. (Echo online, 7.4.2014: Grundsteinlegung für Neubau der Hessenwaldschule)

Kranichsteiner Erich Kästner-Schule wird 2016 erweitert

Das Modell des Anbaus der Erich Kästner-Schule in Kranichstein.


Die Kranichsteiner Erich Kästner-Schule (EKS) wird 2016 um einen rund 1300 Quadrat-
meter großen, einstöckigen Neubau mit Mensa, Multifunktionsraum, Atrien, Klassen-, Fach- und Gruppenräumen erweitert. Das neue Gebäude ist der Siegerentwurf eines Architekturwettbewerbs der Stadt Darmstadt und stammt vom Stuttgarter Büro „dasch zürn architekten“. Die Projektkosten werden zur Zeit auf 4,2 Millionen Euro geschätzt.

Wird der Teilchenbeschleuniger FAIR die Darmstädter Elbphilhamonie?

Der Teilchenbeschleuniger FAIR, der zur Zeit bei der Darmstädter GSI gebaut wird, soll 260 Millionen Euro teurer als geplant werden. „Ein Plus von knapp 50 Prozent“, meldet die Wirtschaftswoche. Und ob der Bau bis 2018 fertig wird, sei auch unsicher. Die WiWo bezieht sich auf einen Bericht des Bundesrechnungshofes.

Bei FAIR geht es um Grundlagenforschung, aber dass die auch was bringt zeigt die Partikeltherapie, die vor einigen Jahren an der GSI entwickelt wurde.

Kostenexplosion beim Projekt „Fair“: Das Darmstädter Bau-Desaster