Lärm gibt es auch in Weiterstadt

Den Lärmviewer Hessen gibt es beim Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie.

Als ich fü meinen Artikel über den Lärmaktionsplan des Regierungspräsidiums guckt, wo es in Weiterstadt laut ist, war ich überrascht. Denn die Karte beim HLNUG (Hessisches Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie) zeigte, dass auch Stellen, die unauffällig wirken laut sind. Und so fotografierte ich die Schneppenhäuser Straße in Gräfenhausen.

Auch laut ist es übrigens mitten auf der Kreutzung wo die Darmstädter Straße, die Rudolf-Diesel-Straße und die Rheinstraße zusammenkommen. In der Mitte ist die Kreuzung blau, das blau, das die Autobahnen, Bundesstraßen und Eisenbahnstrecken säumt.

(€) Echo online: Aktionsplan gegen Lärm in Weiterstadt

Erkenntnisse aus der Landwirtschaft

Sonnenblumendekoration auf dem Hofgut Oberfeld

Vom Praktikertag auf dem Hofgut Oberfeld habe ich zwei Themen für meinen Artikel rausgesucht, weil die auch für uns Verbraucher interessant sein könnten: Wie mäht man insektenschonend und wie kommt Bio-Fleisch in den Supermarkt.

(€) Echo online: „Rasenmäher ist Massenmord“

Engerling-Zählung im Braunshardter Tännchen

Der Name „Braunshardter Tännchen“ klingt idyllisch, aber das Wäldchen hat Probleme mit der Dürre und Engerlingen.

Carla und Petra Dewald graben Löcher im Braunshardter Tännchen. Auf 50 mal 50 Zentimetern heben sie in der Regel 50 Zentimeter tief die Erde aus. Dann zählen die Forstwirtschaftlerinnen die Maikäferlarven im ausgehobenen Erdreich und dokumentieren die Zahl.

Die Probennahme im Tännchen gehört zur alle vier Jahre stattfindenden Engerlingzählung im gesamten hessischen Ried, ist aber auch wichtig für die Baumpflanzpläne der Stadt Weiterstadt.

Echo online: Weiterstadts große Engerling-Zählung

Interessant finde ich ja auch unsere menschliche Wahrnehmung. Der Maikäfer heißt Maikäfer, weil wir das Tier als Käfer wahrnehmen. Tatsächlich aber ist der Maikäfer für den größten Teil seines Lebens ein Engerling, der drei Jahre für uns nicht sichtbar im Boden lebt und erst nach seiner Verpuppung wie ein Maikäfer ausssieht, der nach einer letzten Überwinterung im Boden dann für ein paar Wochen fliegt und sich vermehrt.

Einser, Mönch, wintern, sömmern und bespannen – Beim Darmstädter Anglerverein

Boot des Angelervereins Darmstadt auf dem ersten Fischteich bei der Fischerhütte.

Immer gibt es Premieren, für mich war gestern mal wieder eine. Ich war beim Anglerverein Darmstadt, der einen seiner fünf Teiche bei der Fischerhütte im Ostwald entschlammt hat und nun wieder „bespannt“. Aber so eine Entschlammung ist ein größeres Projekt.

Echo online: Fehlen nur noch die Fische

Umweltschutz war ein Nebeneffekt

Es gibt ja inzwischen diese Memes, in denen darauf hingewiesen wird, wie umweltfreundlich doch früher gelebt und was alles wiederverwendet wurde. Ja. Das stimmt. Aber es ging nicht um Umweltschutz. Das war ein Nebeneffekt.

Ich glaube, das frühere Reparieren und Wiederverwenden, Auftragen und Ausschlachten etc., war nicht so sehr vom Umweltschutzgedanken getrieben. Und auch ans Ressourcenschonen wurde eher in der Form gedacht, dass man seinen Geldressourcen schonen wollte, nein, man musste es. Kurz: Man war einfach arm und musste die Mark zweimal umdrehen. Motto war: Spare jeden Pfennig, koste es was es wolle. Geld war früher auch knapper, da wurde auch mal in Naturalien bezahlt. Ich denke da an den Brauch des Eiersammeln bei Kerbburschen. Die sammelten im Ort tatsächlich Eier, weil damit die Musiker für die Band bezahlt wurden.

Früher waren Autos richtig teuer, aber auch Werkzeuge, Kleider, Geschirr, Bestecke, Pfannen und Töpfe (verglichen mit der Kaufkraft) kosteten viel Geld. Sowas kam in die Aussteuer bei der Hochzeit Ich weiß, dass mein einer Großvater (Jahrgang 1914) von seinem Vater Werkzeug erbte. Heute nimmt man den Akkuschrauber nebenbei mit, wenn beim Discounter Handwerkswoche ist.

Man hatte mehr Zeit als Geld. Zeit, um die Sachen von Hand wieder zu reparieren oder anders zu verwerten, was heute Upcycling heißt. Auch Lebensmittel sind heute viel günstiger als früher, daher wurde damals auch alles gegessen und man versuchte so wenig wie möglich wegzuwerfen (z.B. Blutwurst; der Saumagen ist Name des Gerichts und die Hülle für die Füllung; in Bregenwurst war auch Schweinehirn).

Warum nur 0,038 Prozent Kohlendioxid den Ausschlag geben


Ich staune ja, wie kritische Menschen, die das mit dem Klimawandel nicht so recht glauben wollen, so ungeprüft ein Mem verbreiten, dass darauf abhebt, dass die 0,038 Prozent Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre doch nicht zur Erderwärmung beitragen können.

Ich habe mich ja auch gefragt, wie das zusammenpasst, aber dann – anders als die, die das flott in den Netzwerken teilen – nachgeguckt, warum das so ist. Und fand heraus, dass die ganzen Luftmoleküle mit nur einem oder zwei Atomen keine Wärmestrahlung reflektieren.

DIe Hauptkomponenten Sauerstoff und Stickstoff liegen als O2 und N2 vor, Edelgase wie Argon nur als Ar. Wärme reflektieren tun die Moleküle mit drei oder mehr Atomen, also CO2, Methan (CH4) oder Wasserdampf, das allseits bekannte H2O. Und da der größte Teil der Atmosphäre sich bei der Wärmereflektion quasi neutral verhält, sind die wenigen Moleküle, die das tun, plötzlich ganz wichtig.

Wenn sich im Bundestag Union, SPD, FDP, Linke und AFD bei einer Abstimmung enthalten, dann geben plötzlich die Grünen den Ausschlag. Und so ist es eben auch bei den 0,038 Prozent CO2.

Und: So wenig Kohlendioxid ist das in der Atmosphäre auch nicht, es reicht aus, um die alle Pflanzen auf der Welt wachsen zu lassen.

Grüne und Wissenschaft

Die Grünen haben was gemerkt. Wissenschaft zählt nur, wenn es ihnen in den Kram passt. Das fiel in der Glyphosatdebatte auf.

2002 hatte die damalige Ernährungs- und Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) das Bundesinstitut für Risikobewertung gegründet, um Risikoeinschätzung und Risikomanagement zu trennen. Aber als das BfR bei Glyphosat keine Risiken sah, war das plötzlich nicht mehr ok (taz: „Ich bin entgeistert“).

SpOn: Wie die Grünen Monsanto ärgern könnten – Die Faktentreue der Grünen reicht jedoch immer nur so weit, wie sie zum eigenen Idealismus passt. Als die EFSA zu dem Schluss kam, dass vom Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat keine Krebsgefahr für den Menschen ausgeht, stellte die Partei deren Glaubwürdigkeit plötzlich in Frage.

Jetzt wird das bei den Grünen selbst diskutiert: Vom schwierigen Verhältnis zwischen Grün und Wissenschaft

Ein kleiner Baum in der Wilheminenstraße und ein Kommunikationsdesaster

Manchmal schafft es ein kleiner Baum auf die Seite 1.

Da wird ein kleiner Baum in der Wilheminenstraße gefällt, damit ein Café mehr gefälligen Platz für Außengastronomie hat. Normalerweise ist das nicht einmal eine Meldung.

Aber dann wird das ein Kommunikationsdesaster für Stadt und Grün-Schwarz. Und die haben dort bezahlte Kräfte sitzen, deren Job Kommunikation ist!

Ich mag eigentlich so Maximalformulierungen wie „Desaster“ nicht, aber gemessen an der Kleinheit des Baumes, der Resonanz hier auf Facebook und im Echo, ist es ein Desaster, keine Panne oder einfach nur ungeschickt. Zumal gestern OB und Kämmerer in einem Pressegespräch den genehmigten kommunalen Haushalt vorstellten und das doch die Geschichte hätte sein müssen.

Stattdessen gab es zwei längere Facebook-Diskussionen – und ohne die üblichen Verdächtigen. Und dann hat das zu zwei Zeitungsartikeln auf der ersten Seite, darunter ein Aufmacher und dann noch zu einem Kommentar, geführt.

Dabei wäre das Thema ohne Not lösbar gewesen, indem man tatsächlich mal die Möblierung der Wilheminenstraße mit den großen Steinhuppeln als überdenkenswert erklärt, denn die verbrauchen tatsächlich Fläche. Aber so sah es so aus, als wollte man einem Wirt einen Gefallen tun.

Manchmal sogar zweimal.

Dahinter steht dann nochmal die Darmstädter Baumschutzsatzung. Die verbietet Privatleuten, Bäume auf ihrem Grundstück ab einer bestimmten Größe zu fällen. Für die Stadt und ihre Flächen gilt diese Satzung nicht. „Natürlich“ werden da einige sagen.