Warum Prof. Bienleins Mondrakete rot-weiß ist

Eine Frage aus meiner Kindheit/Jugend beantwortete sich bei meinen Recherchen zu meinem Artikel über die V2 bzw. das „Aggregat 4“ und die TH Darmstadt.

Als ich damals vor vielen Jahren die „Tim und Struppi“-Comics „Reiseziel Mond“ und „Schritte auf dem Mond“ las, fragte ich mich, warum die Rakete mit einem rot-weißen Muster lackiert ist.

Nun, die „Aggregat 4“-Raketen der deutschen Raketenforscher hatten ein schwarz-weißes Muster. Das sollte helfen, die Rotation der Rakete um die eigene Achse beobachten zu können.

Ein „Aggregat 4“ bei einem Startversuch 1943,
Foto: Bundesarchiv, Bild 146-1978-Anh.026-01 / CC-BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5482980

Klaus Teuber †

Für Spieler von Brett- und Familienspielen ist es immer eine schöne Sache, wenn man einen Spiel-Prototypen testen kann. Man sieht mal ein Spiel wie es aussieht, wenn es noch nicht professionell produziert ist, man kann vielleicht noch was verbessern. Und mit etwas Glück kann man irgendwann sagen, dass man ein späteres „Spiel des Jahres“ probegespielt hat.

Ich hatte dieses Glück mit dem „Spiel des Jahres“ 1988 und 1990. Das waren die Spiele „Barbarossa und die Rätselmeister“ sowie „Adel verpflichtet“. Die hatte 1987/88 der Autor Klaus Teuber zu dem Darmstädter Spieletreff gebracht bei dem ich damals regelmäßig war.

„Barbarossa und die Rätselmeister“ hieß im Entwurf nur „Rätselmeister“ (wenn ich mich richtig erinnere) denn das Spiel basierte auf dem Fantasybuch „Die Schule der Rätselmeister“ von Patricia McKillip das Klaus gelesen hatte. Der Prototyp war schon ziemlich weit und gut spielbar, aber es fand sich nur schwer ein Verlag, wie er erzählte. Im Spiel sind kleine Schreibtafeln, Knete, Plastikpfeile und Stifte neben den Figuren und dem Spielbrett. Das machte es aber schwer einen Verlag zu finden, Papier und Pappe ist einfach billiger und weniger aufwändig zu konfektionieren. Aber ASS verlegte das Spiel dann doch. Es war das erste Spiel, für das Klaus Teuber einen Verlag fand und es wurde auch noch Spiel des Jahres. Es heißt inzwischen „Knätsel“ (Knete und Rätsel) und wird von Kosmos verlegt.

„Adel verpflichtet“ hieß als Prototyp „Ausstellung in New York“. Es ging um Gemälde, die in verschiedenen Städten ausgestellt, verkauft aber auch geklaut werden. Die letzte Ausstellung, bei der es nochmal viele Ruhmespunkte gab, war in New York, daher der Name. Anstelle um Gemälde geht es in „Adel verpflichtet“ um skurile Gegenstände. Für diese mehr oder weniger erfundenen Objekte musste man keine Bildnutzungrechte erwerben. Und dann konnte man die Gemälde ja auch klauen, was eher unpassend schien. Also wurden die Galeristen zu spleenigen Lords, die sich gegenseitig auch mal beklauen, bzw. einen Dieb losschicken.

Ich erinnere mich an einen weiteren Prototypen, da ging es darum Milchkannen von einer Alm ins Tal zu bringen. Das Spiel erschein dann aber in einem etwas lustigerem Setting als „Asterix und die Römer“ bei Ravensburger. Anstelle Milchkannen sammelt man Römerhelme.

Obwohl es Prototypen waren, waren Klaus Teubers Entwürfe recht gut ausgestattet. Das lag daran, dass er als Zahntechniker und seinem handwerklichen Geschick gut Figuren etc. herstellen konnte. Er könne alles ein bisschen hatte er mal gesagt. Das sei ganz praktisch für einen Spielautor.

„Siedler von Catan“ hatte ich nicht probegespielt, damals machte ich gerade mein Diplom. Das Grundspiel für vier Spieler war eigentlich eine reduzierte Versionm, wie ich erfuhr, als ich ihn mal fragte. „Siedler“ war ursprünglich gleich für sechs Spieler und mit Seefahrern. Und leider muss ich sagen, dass ich „Siedler“ nicht gerne spiele, weil ich immer Würfelpech habe: Die Hand voller Karten und dann würfele ich die Sieben …

Nun erfuhr ich am Dienstag während eines Termins, dass Klaus Teuber am 1. April 2023 im Alter von 70 Jahren gestorben ist. Traurig. Mit 70, das ist doch viel zu früh.

Und ja, die Bescheibungen seines Wesens in den Nachrufen stimmen. Er war freundlich zugewandt und hatte Humor Und dass er bescheiden auftrat, stimmt auch. Ich habe ein paar Spiele von ihm, aber keines ist signiert. Weil er sich darum nie gerissen hat, sie zu signieren.

Aragorn-Darsteller gestorben

Aragorn-Darsteller Hans Peter Hallwachs ist gestorben. Ja, Aragorn, der aus dem Herrn der Ringe. Hans-Peter Hallwachs spielte Aragorn im Herr-der-Ringe-Hörspiel, das Südwestrundfunk und Westdeutscher Rundfunk 1991/1992 produziert hatten.

Als ich damals von der Produktion hörte, wollte ich die ja gerne hören, aber irgendwie hatte ich die Sendezeiten nicht herausbekommen (wir hatten ja kein Internet, um mal eben zu gucken). Oder konnte an den Tagen nicht, an denen es lief. Und eigentlich musste ich sowas doch aufnehmen.

Nur wie hätte ich so ein Epos aus x Teilen und 756 Minuten Gesamtlaufzeit auf x Audio-Kassetten (jaja) aufnehmen können? Ich ließ es also bleiben und freute mich als es das Hörspiel irgendwann auf CDs gab. Inzwischen gibt es das Werk natürlich auch online.

Wicki Weißwas über Kate Bush und das deutsche Fernsehen

Da ja gerade 80er-Flashback mit Kate Bush ist (weil „Running up that Hill“ Teil des „Stranger Things“ Soundtrack ist), fällt mir ein, dass Kate Bush ihren allerersten Fernsehauftritt überhaupt in Deutschland hatte, in der ersten Sendung der Show „Bio’s Bahnhof“. Es gibt ein Video und ein Interview mit Alfred Biolek im Rolling Stone.

Spieleabend „American Heiner“

Einen Spieleabend zur Ausstellung „American Heiner“ gibt es am 1. Juni, 17-19.30 Uhr, im Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Der HLMD-Kooperationspartner „Spielekreis Darmstadt“ bringt unter anderem „Lewis & Clark“ (das war eine damalige Expedition, bei der auch nach noch lebenden Mastodons geguckt wurde) und „Paleo“ mit. Allerdings muss man sich anmelden unter: https://www.hlmd.de/neuigkeiten/detail/news/komm-vorbei-und-spiel-mit.html