Preise für Drogen und Falschgeld im Landgericht

Ich mag es ja, wenn man im Gericht Sachen erfährt, die man sonst eher nicht mitbekommt, weil man dazu in eine Szene müsste, in die man eigentlich nicht will.

Und so erfuhr ich gestern, was fünf Gramm Kokain kosten können: 188,80 Euro. Das war jedenfalls der Preis am 3. April 2017 im Internet bei „Escobar’s Cousins“, Dealer bei Alpha Bay. Ein falscher 50 Euro-Schein kostete dort so zwischen sechs bis 8,30 Euro.

Echo online: Drogen und Falschgeld aus dem Darknet (€)

Schuldunfähig, aber in Fachklinik eingewiesen

Gestern im Landgericht fand der Zwischenfall vom 1. September 2015 im Hauptbahnhof ein juristisches Ende. Der Mann, der einen anderen in einem Zug mit einem Messer verfolgt und bedroht hatte, wurde in eine Klinik für Psychiatrie eingewiesen.

Echo online: Eurocity-Angreifer ist nicht schuldfähig

Der Beschuldigte hat eine paranoide Schizophrenie, die durch seinen Drogenkonsum noch verstärkt wurde. Nimmt er seine Medikamente ist er ein ruhiger und freundlicher Mensch. Aber um den Tatzeitpunkt herum glaubte er, über Implantate Stimmen zu hören. Wie ich woanders las, kann es sein, dass solche Stimmen dann immer da sind und alles was man macht oder nicht macht kommentieren. Und das halte man eben kaum aus, weil das nicht wie Radio nebenher dudelt. Der Beschuldigte ist bis auf weiteres in eine geschlossene Klinik für Psychiatrie eingewiesen worde, weil er ohne Behandlung und Therapie gefährlich für andere ist. Dieses „gefährlich für andere“ ist es auch, das notwendig ist, um in eine Klinik zwangseingewiesen zu werden.

Ich nehme aus solchen Verfahren ja auch was mit (ich weiß nicht, wie es Lesern geht):
1. Situationen, die einem unangenehm werden, seltsam erscheinen oder die man nicht versteht, beenden oder vermeiden. Zur Not sofort weggehen, ein eleganter Abgang kostet möglicherweise zuviel Zeit und ist nichts wert.
2. Manche wirr erscheinende Postings in Internetforen hängen eher mit einer Psychose zusammen als man glaubt. Man macht sich über solche Kommentare dann lustig, aber die Schreiber glauben das tatsächlich.

Gestern im Gericht: Ermittlungsgruppe „Belgische Praliné“ und ein „Bürgermeister von Eberstadt“

Echo online: Prozess um Drogenhandel: Drei Eberstädter auf der Anklagebank
Der Landgerichtsprozess, der zur Zeit läuft basiert auf monatelagen Ermittlungen. Denen zufolge hatte es einen großen Rauschgiftring in Eberstadt gegeben. Gestern ging es im Gericht um Verdeckte Ermittler (VE).

Die Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft vom 13. November 2014:

Einunddreißig festgenommene Personen, vierzig durchsuchte Wohnungen und die kiloweise Sicherstellung von Rauschgift sind nur ein kleiner Teil dessen, was Polizei und Staatsanwaltschaft im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens gegen eine international agierende Rauschgiftbande vorzuweisen haben. Die vier Hauptverdächtigen sitzen in Untersuchungshaft, darunter ein 29-Jähriger der sich selbst als „Bürgermeister von Eberstadt“ titulierte. Weiterlesen