Zwei Links zu Rammstein, einer zu „Warum Groupies?“

Der Spiegel hat die Lyrics der Rammstein-Songs analysiert, es sind 92 Songs auf acht Studio-Alben. Ein Satz im Spiegel fasst es ein paar Dinge zusammen und das war auch mein Eindruck, den ich hatte, als einer auf Twitter einen Song erklärt hatte.

(€) Spiegel: Wie viel Gewalt steckt in Rammsteins Texten? – Die Protagonisten vieler Rammstein-Lieder sind traumatisiert, leiden unter Ängsten und offenkundigen Selbstwertkomplexen, die sie – auch durch sexuelle – Gewalt kompensieren und sich selbst dabei verabscheuen und als moralisch verkommen brandmarken.

„Ja“, dachte ich mir, „und das ist der Trick“.

Dann sah ich einen Artikel bei den Ruhrbaronen, der mehr von der psychologischen Seite auf die Texte eingeht:

Ruhrbarone: Von Rammstein bis Burzum – Zur Trennung von Künstler und Werk – (…) Die Zweideutigkeiten sind lediglich ein Kniff, der es den Reflektierteren unter den Fans ermöglicht, das Spektakel zu genießen und sich vorzugaukeln, man habe es mit vielschichtiger Kunst zu tun. Brutal, maskulin, machtvoll, faschistoid, triebgesteuert, megaloman will man nämlich meistens ungern einfach so sein, sondern nur unter dem Deckmantel der Ambivalenz und höheren Bedeutungsebene (…)

Ok, der Trick ist hier der Kniff.

Und beim dritten Text geht es auch um die Frage, ja, warum überhaupt Groupies? Ist das so normal, wie es seit den 1960ern uns verkauft wird?

Musikexpress: Almost Famous – über Rockstars und Groupies: Paulas Popwoche im Überblick – Mädchen als Fans von Rockbands (…) Wir wollen natürlich cool sein, wir wollen nicht prüde sein, wir wollen mitmachen und die einzige Chance, die wir haben, ist als sexuelles und romantisches Interesse der Männer. (…)

Als ich das las, kam mir der Gedanke, wie das denn wäre, wenn junge Frauen sich beispielsweise für 3D-Druck in einem Maker Space interessieren und vorher mit den Typen dort Sex haben müssten? Ok, jeder Vergleich ist schwierig, Aber wieso sollte es eigentlich normal sein, dass es zwischen Stars und Fans zu Geschlechtsverkehr kommt. Warum agieren die Männer nicht verantwortungsvoll und lehnen das ab?

Nachtrag, 18.6.2023: Was man so alles findet, wenn es bei YouTube gesucht, geklickt und so nach drei bis vier Jahren wieder nach oben gespült wird. Es sind zwei Videos vom YouTuber „Der Dunkle Parabelritter“ in denen er sich zu Rammstein und Till Lindemann äußerte.

25.11.2019: Lindemann F+M Kritik – „(Meine Freundin) meinte, dass diese düstere, verruchte Sexualität, die Lindemann einstmals ausgestrahlt hatte, bei einem 56-Jährigen so langsam ins Creeptum übergeht. Damit wirken die Themen nicht mehr brutal abstoßend, sondern ekelhaft abstoßend (…)“

6.2.2020: Wir müssen über Lindemann reden … – „(…) Er hat beispielsweise einen Angestellten, der sich um die Groupies kümmert, bei den verschiedenen Showtagen. (…) Seit es Rammstein gibt sind Sex und Perversion Teil des Image, und wie man so hört Teil der privaten Person Lindemann(…)“

Rockbands und ihre inkonsequenten Fans oder so

In den Tagen in denen es auf Twitter wegen der aktuellen Lage um eine Rockband und deren Frontmann hoch her ging, sind mir ein paar – ich sag‘ mal widersprüchliche – Argumentationsmuster bei denen aufgefallen, bei denen ich den Eindruck hatte, dass sie Sänger und Band eher mögen. Wobei es da meiner Einschätzung nach auch seltsame Allianzen gab, weil da irgendwas woke, links oder grün sein könnte.

Die einen schrieben, dass doch klar sein sollte, was bei einer Rockband mit einem Skandalrocker Backstage so abgehe. Ok. Andere schrieben aber, man müsse zwischen Kunstwerk und Mensch trennen. Ok. Aber was denn nun? Sind Rockmusiker die Figuren, die sie nach außen geben oder nicht?

Andere scheinen das mit der Trennung zwischen Mensch und Kunstwerk nur selektiv zu sehen. Eine Influencerin, von der es anscheinend Fotos gibt, die sie in aufreizenden Posen zeigen (was natürlich auch Geschmackssache ist), sei doch unglaubwürdig, hieß es.

Aber wie die Glaubwürdigkeit eines Musikers einzuschätzen sei, der mit einer Peniskanone in Konzerten posiert, Pornovideos dreht, angeblich einen Raum für Oralverkehr unter der Bühne hat und ein Gedicht über Rohypnol schreibt, in dem es um Sex mit einer betäubten Person geht, dazu habe ich bei den Verteidigern der Band und des Frontmanns nichts gefunden. Vielleicht hätte ich intensiver suchen müssen. Strafrechtlich betrachtet ist es natürlich richtig, dass ein Gericht entscheidet, ob da jemand eine Straftat begangen hat. Und ein Beschuldigter muss gar nichts zur Sache sagen.

Dann wurde behauptet, es gebe keine Ermittlungen in Deutschland. Nun, ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass einer für einen Tweet mal eben die 115 Staatsanwaltschaften an unseren Landgerichten angefragt hat.

Vor 30 Jahren: „Ok, ab jetzt geht in Filmen alles.“

Vor 30 Jahren kam „Jurassic Park“ in die Kinos, lese ich. Ich weiß noch, wie ich bei der Szene mit der Gallimimus-Herde im Kino dachte: „Ok, ab jetzt geht in Filmen alles.“ (Youtube: They’re Flocking This Way!)

Und das war so beeindruckend, dass man gar nicht merkte, dass laut heise.de „im größten Dino-Film aller Zeiten nur 15 Minuten Dinos zu sehen sind – 9 Minuten als Modell, 6 Minuten aus dem Computer“.

Fußball, blöde Sprüche und auch noch ein Klischee


Es gibt ja so blöde Sprüche wie „Wer feiern kann, kann auch arbeiten“ oder „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Wie wahr die sind, haben gestern die Spieler des SV 98 Darmstadt bewiesen.

Sie verloren gegen Greuther Fürth 4:0. Als ich gestern das Ergebnis sah – ich verfolge die Spiele nicht live – dachte ich ja erst, dass das sehr blöde gelaufen sein muss. Greuther Fürth ist im Mittelfeld der Tabelle (ich muss spicken) auf Platz 12 und Darmstadt spielt nächste Saison in der ersten Bundesliga. Dann erfuhr ich, dass die Mannschaft zwischen dem vorletzten und dem letzten Spieltag mal eben kurz auf Mallorca war. Hm.

Aber die Fans haben die Mannschaft trotz der Niederlage gegen Greuther Fürth für den Aufstieg gefeiert. So glauben die Spieler jetzt auch noch allen Ernstes, dass dieser Betriebsausflug nach Mallorca vollkommen in Ordnung war. War er nicht.

Zum Fußballprofi gehört es eben, meiner Meinung nach, mit so einer Tour (und warum das Klischee Mallorca?) die eine Woche noch zu warten. Oder man gewinnt eben bzw. spielt unentschieden oder verliert nur wegen mehr oder weniger viel Pech. Aber nicht 4:0. Für mich ist/war das Fan-Verarsche, tut mir leid.

Und heute nachmittag bei der Aufstiegsfeier werden sie auf dem Karolinenplatz wieder „nie wieder 2. Liga“ singen und vergessen, dass die jüngste Zweiligazeit (2017-2023) länger war als die letzte Zeit in der 1. Liga (2015-2017). Und dass für den SV98 von 1993 bis 2014 sogar „nie wieder 2. Liga“ von unten hieß, weil sie rund 20 Jahre lang in der 3. Liga, Ober- und Regionalliga spielten.

Nachtrag: Und jetzt lese ich, dass der SV 98 als Meister der Zweiten Bundesliga rund 2,9 Millionen Euro mehr Fernsehgelder bekommen hätte, als als Zweit-Liga-Zweiter. Ok.

Genau heute: Das Ende des Mittelalters

Heute vor 570 Jahren endete das Mittelalter. Ja, genau am 29. Mai 1453. Da eroberten die Osmanen Konstantinopel und beendeten das Byzantinische Reich, das noch als (östlicher Teil) des Römischen Reiches bis dahin verblieben war.

Naja, so apodiktisch kann man das natürlich nicht sagen, auch wenn es dieses Datum und das Ende „Ostroms“ tatsächlich gibt. Und in der Folge die Europäer neue Wege nach Indien suchten und dabei Gebiete entdeckten, die sie dann eroberten. Man könnte daher auch 1492 als Ende des Mittelalters sehen, da betrat Kolumbus den amerikanischen Kontinent, entdeckte ihn aus europäischer Sicht (neu), woraufhin eine Kolonisierung und Eroberung des riesigen aber schon bewohnten Gebiets begann.

Man könnte ja auch sagen, das Mittelalter endet 1517 mit dem Beginn der Reformation durch Martin Luther. Beziehungsweise der erfolreichen Reformation, denn Versuche, die katholische Kirche zu ändern gab es schon vorher. Wie zum Beispiel um 1414 (gut zu merken) herum. Nur schaffte es da der Papst den Reformator Johannes Hus gefangen zu nehmen. Jan Hus wurde 1415 schließlich wegen Ketzerei verbrannt.

Oder endete das Mittelalter mit einer technischen Revolution wie dem Internet? Nur dass das um 1450 herum der von Johannes Gutenberg entwickelte Buchdruck mit beweglichen Lettern war. Oder war das doch nicht so spannend, weil es ja vorher schon Buchdruck gab, nur eben nicht mit Buchstaben aus Setzkästen sondern mit ganzen Seiten.

Entdeckungen gab es damals auch bei den Wissenschaften. Nikolaus Kopernikus formulierte in der das heliozentrische Weltbild. Und in der Philosophie änderte sich das Menschenbild.

Erste Liga ist nicht nur sportlich zu sehen

Der Aufstieg in die erste Fußballbundesliga ist für die Vereine eine deutliche Verbesserung, weil sie einfach mehr Geld aus den Fernsehrechten bekommen. Der „Kicker“ hat das mal aufgeschrieben: „Für Darmstadt (…) Statt 14.618.167 Euro in dieser Saison darf der Bundesliga-Aufsteiger in der Saison 2023/24 mit über 32 Millionen Euro rechnen.“

Kicker: Ein wirtschaftlich positiver Effekt für Darmstadt 98

Goldene Worte von Bill Gates

Wunderbar. Bill Gates gibt Absolventen fünf Ratschläge. Einer davon ist: Nehmt euch Auszeiten, wenn ihr sie braucht.

Aber er sagt selbst, dass da die Chefs das eigentliche Problem sind: „Mein Büro lag mit Blick auf den Parkplatz, und ich führte Buch darüber, wer früh ging und wer spät kam.”

t3n: Bill Gates: 5 Ratschläge, die der Microsoft-Gründer gern früher gewusst hätte

Es erinnert mich an einen Tipp von Steve Jobs: „Eure Zeit ist begrenzt. Vergeudet sie nicht damit, das Leben eines anderen zu leben. Lasst euch nicht von Dogmen einengen – dem Resultat des Denkens anderer. (…)“

Ja, nur was war denn mit seinen Angestellten? Von denen erwartete er doch, dass sie die Geedanken eines anderen – seine – umsetzen.