Wiedererkannt bei „Bares für Rares“

Da war doch vor vier Tagen einer aus Darmstadt bei „Bares für Rares“ im ZDF und ich kannte den vom Sehen.

Allerdings stand der Mann in keinem meiner Artikel, so dass ich ins Grübeln kam. Bis er in der Sendung sagte, dass er bei der „Jugendhilfe im Strafverfahren“ arbeite. Da wusste ich, dass ich den schon mehrmals im Gericht bei Jugendkammern gesehen hatte. Nur kommen „die von der Jugendgerichtshilfe“ (Jugendgerichtshilfe hieß das früher) nicht mit Namen in den Artikeln vor.

Ab 38 Minuten und 51 Sekunden: Bares für Rares vom 26. April 2024

Das freche ZDF und der Neue bei „Der Alte“

Eine Frechheit! Thomas Heinze spielt den neuen Chefermittler in der Serie „Der Alte“. Heinze ist 58. Das ist doch nicht alt! Als damals Siegfried Lowitz die Rolle übernahm, war er 63. Das war alt (und ich war neun).

1977 startet „Der Alte“ mit Siegfried Lowitz, der damals 63 Jahre als war. Es folgten: Rolf Schimpf, 62 Jahre (Jahrgang 1924) und Walter Kreye mit 66 (Jahrgang 1942). Jan-Gregor Kremp übernahm 2012, aber da war der 50. Und jetzt kommt Thomas Heinze mit 58. Thomas Heinze ist Jahrgang 1964, Jan-Gregor Kremp Jahrgang 1962.

He, keine Rückschlüsse auf mich, weil ich so eine Serie und auch noch ZDF gucke.

Journalisten fragen und Twitterer beschweren sich

Auf Twitter gibt es einige Beschwerden, wie Shakuntala Banerjee die ZDF-Sommerinterviews mit Spitzenkandidatinnen und -kandidaten zur Bundestagswahl führt.

Ich habe mir nun drei Sommerinterviews von Shakuntala Banerjee angeschaut. Sie hatte Janine Wissler (Linke), Jörg Meuthen (AfD) und Robert Habeck (Grüne) halt die für sie unangenehmen Dinge gefragt und nicht das, was die Spitzenkräfte dieser Parteien jobbedingt auswendig aufsagen können, wenn man sie nachts um 3 Uhr aufweckt.

Und zu sehen, wie Kandidaten auf solche Fragen reagieren und vielleicht sogar winden, ist ja auch interessant.

Es gibt übrigens so einen Spruch: „Journalismus ist zu drucken, was andere nicht gedruckt sehen wollen. Alles andere ist Public Relations.“ Der wird gerne, aber fälschlicherweise George Orwell zugeschrieben. Aber trotzdem ist an dem Spruch was dran.

ZDF-Serie „Blutige Anfänger“. Spoilerfreie Kritik zur ersten Staffel

Mit „Blutige Anfänger“ hat das ZDF eine Serie hinbekommen, wie sie für meinen Geschmack immer sein sollte. Abgeschlossene Episoden, aber ein die ganze Staffel durchspannendes Problem, Rätsel oder wie man es nennen mag. (Ja, bei meinen Lieblingsserien „Buffy“ und den ersten drei „Veronica Mars“-Staffeln lief das auch so.)

Die „Blutigen Anfänger“ sind Studierende an einer Polizeihochschule in Sachsen-Anhalt, die ihr Praxissemester in einer Mordkommission absolvieren. Natürlich ist die Mordrate mit einem Opfer pro Folge unnatürlich hoch, wie halt in Krimis üblich. Und dann – sehr gut – gibt es noch einen Fall, der die ganze Staffel durchläuft. In jeder Folge wird der ein Stück weiter entwickelt, bis in der letzten Folge die Lösung kommt.

Da lohnt es sich dann auch jede Folge zu gucken, weil es stets was neues gibt. Und die Wendungen in dem großen Fall mache ich halt mit, weil sie nebenbei passieren. Bei diesen ganzen neumodischen horizontalen Serien interessiert mich nach den ersten zwei Folgen eigentlich nur noch der Schluss. Das Füllmaterial ist mir oft leider egal, weil ich oft das Gefühl habe, dass das nur überambitioniertes Zeugs ist.

Auch sehr angenehm ist, dass die inneren Konflikte – Probleme der Protagonisten mit sich, Freunden und Familie – nicht die äußeren Konflikte – also die Kriminalfälle – dominieren. Auch wenn sie sich durch die ganze Staffel ziehen, wie der große Fall. (Innerer und äußerer Konflikt stehen im Lehrbuch für Drehbuchschreiber.) Wenn ich Seelenschau will, gucke ich das gezielt. Noch ein Plus: Es wird in den ersten zwanzig Minuten kein nackter Darsteller durch Bild geschickt und es wird auch nicht rumgevögelt. Und auch nicht danach, wenn ich mich richtig erinnere.

Noch schöner wäre es gewesen, wenn es mal in einigen Folgen ohne Mord gegangen wäre. Es gibt ja noch andere Verbrechen. Ist natürlich dann nicht mehr Mordkommission.

„Blutige Anfänger“ hat zwölf Folgen und läuft mittwochs ab dem 29. Januar um 19.25 im ZDF. Alle Folgen stehen jetzt schon in der Mediathek.

Die Polizeihochschüler werden gespielt von Jane Chirwa, Luise von Finckh, François Goeske, Timmi Trinks und Larissa Marolt. Die Ausbilder geben Neil Malik Abdullah, Esther Schweins, Werner Daehn, Salvatore Greco, Steffen Groth und Gedeon Burkhard.

Ostfriesensünde – wie wäre es mal mit neuen Schemata?

Geht es bei so ZDF-Krimis wie „Ostfriesensünde“ auch mal ohne allzu offensichtliches Standarddrehbuch? Stets dieses „innerer Konflikt der Hauptrolle“ (hier der Vater der Polizistin) und „äußerer Konflikt der Hauptrolle“ (das Verbrechen). Hier:

www.akademie.de: Die Drehbuchliteratur unterscheidet zwischen zwei Hauptarten des Konflikts: dem inneren Konflikt und dem äußeren Konflikt.

Und das Verbrechen ist wieder mal Mord oder Totschlag. Drunter geht es ja nicht mehr.

Offenlegung: Als ich das 08/15-Schema erkannte – naja, so wie man drauf gestoßen wurde, konnte man es auch nicht übersehen – habe ich abgeschaltet.

Wicki Weißwas: „Soko 5113“ jetzt „Soko München“

Die „Soko 5113“ heißt seit diesem Jahr „Soko München“, um sich in die anderen „Sokos“ beim ZDF einzureihen.

Die Nummer 5113 war die Durchwahlnummer des Kripobeamten Dieter Schenk, auf dessen Roman „Der Durchläufer“ (1978) die Serie basiert. Die Nummer hatte er bei seiner Zeit beim LKA Hessen, später Weiterlesen

Warum es kein öffentlich-rechtliches Sportfernsehen gibt

Wer sich fragt, warum es eigentlich nicht einen Sportkanal von ARD und ZDF gibt – wo es doch der Bundestag auf Phoenix und das Kinderprogramm in den Kika ausgelagert wurde? So ein Sportkanal hätte ja auch Vorteile, vor allem, wenn dadurch das normale Programm verschoben wird oder ausfällt.

Nun, ganz einfach: Sport bringt Einschaltquote und rechtfertigt in der Jahresbilanz die öffentlich-rechtliche Systemrelevanz.

dwdl.de: EM hilft ARD & ZDF auf die Beine – Dass ARD und ZDF insbesondere bei den jüngeren Zuschauern mit Problemen zu kämpfen haben, ist kein Geheimnis. Da kommt die Fußball-EM gerade recht. Bereits nach der ersten Woche konnten die Quoten deutlich aufpoliert werden.

„Anna und der Prinz“ – Das ZDF am Puls der Zeit

Am Sonntag (21.) um 20.15 Uhr wird das ZDF im Fernsehfilm „Anna und der Prinz“ ungewollt aktuell. Es geht um die Liebe zwischen Johann von Habsburg (Bruder des Kaisers Franz I.) und der Postmeisterstochter Anna Plochl.

Als sie sich das erste Mal 1819 trafen, war Johann von Habsburg 37 Jahre alt und Anna Plochl 15.

1823 wollen sie dann heiraten, aber der Kaiser verbietet es bis 1829. 1833 darf die Ehe dann auch bekannt gegeben werden.

Neusprech-„heute“ beim ZDF

Die ZDF-Nachrichten-Redaktion hat ja schnell aus der Brender-Abwahl gelernt. Bloß nicht bei der CDU unangenehm auffallen und deswegen am besten alles eins zu eins übernehmen, was von den Unionschristen kommt.

„Heute“-Nachrichten vom 4. Dezember 2009, 14 Uhr.

In den 15 Uhr-Nachrichten berichtet „Heute“ über das mit schwarz-gelber Mehrheit im Bundestag beschlossene „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“. Aber ohne Anführung oder einschränke Ergänzungen wie „sogenannt“. Eins zu eins wurde der Neusprech-Marketingbegriff der Regierung übernommen.

Susanne Holst bei der ARD-Tagessschau sprach eine Stunde später jedenfalls vom „sogenannten Wachstumsbeschleunigungsgesetz“. Na, wenn da mal nicht Chefredakteur Gniffke von ARD-aktuell zum Rapport bestellt wird.