Der ehemalige Profi-Fußballer Lotfi El Bousidi über seine Diplomarbeit zu Doping im Fußball.
Da wurde im ARD-WM-Studio nach dem Schweden-England-Spiel das Thema Doping kurz gestreift. Und der Experte sagte sinngemäß, dass er als Trainer nur mal damit zu tun hatte, weil ein Spieler mal aus Versehen „Aspirin complex“ genommen habe.
Klar, dass kein Aktiver gerne über Doping in seiner Sportart redet. Nur wirkte der Verweis auf „Aspirin complex“ für mich so, als solle das Thema lächerlich gemacht werden. Sowas wie „Aspirin complex“ kennt jeder, erhält man ohne Rezept und dann kommt doch die „Wenn sowas schon ein Dopingmittel ist, dann wird da wohl übertrieben“-Denke. (Das Problem bei „Aspirin complex“ ist, dass da Pseudoephedrin drin ist und man durch „ich habe doch nur ‚Aspirin complex‘ genommen“ verschleiern könnte, dass man Pseudoephedrin genommen hat.)
Dabei wird im Fußball gedopt, da gibt es klare Hinweise.
Allgemeine Zeitung Mainz: Mainzer Ex-Profi Lotfi El Bousidi hat eine wissenschaftliche Arbeit über Doping im Fußball geschrieben – So gaben von den von mir befragten deutschen Profis mindestens rund 10 und höchstens 35 Prozent an, in den vergangenen zwölf Monaten Mittel zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit eingenommen zu haben, die nur beim Arzt, in der Apotheke oder auf dem Schwarzmarkt zu bekommen sind – also Dopingmittel.
Es heißt auch gerne, im Fußball komme es auf so vieles an, da bringe Doping nichts, weil man Verbesserungen auf der einen Seite mit Verschlechterungen auf der anderen bezahlen würde.
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