Großadmiral Thrawn muss wohl Star Wars für Disney retten

Es ist ja schön, dass bei Star Wars jetzt mehr zu Großadmiral Thrawn herauskommt. Aber es wirkt auf mich etwas arg berechnend von Disney. Erst wurde fast alles jenseits der Filme zu „Legends“ erklärt.

Dann wurde das Franchise mit Episode 7, 8 und 9 in den Sand gesetzt. Und plötzlich erinnert man sich an eine Figur aus den Legends, die recht beliebt ist, und ganz zufällig kommt dann neues Material zu der raus.

Sorry Disney, die Geschichten können so gut sein wie sie sind, aber das ist mir zu berechnend. Hättet ihr mal nicht so einen Murks wie „Das Erwachen der Macht“ verzapft, würde ich die neuen Sachen zu Thrawn anders sehen. Und: Der Thrawn bei „Asokha“ ist für mich meilenweit entfernt vom genialen Thrawn in „Erben des Imperiums“.

Der Aufstieg Skywalkers – Wie Disney die Fortsetzung endgültig in den Sand setzte

Nun hat die neue Star Wars-Trilogie also ein Ende. Mit einem geklonten Imperator Palpatine. Ja, das kann man machen, aber dann hätte die ganze neue Trilogie darauf ausgerichtet sein müssen. Aber Disney wollte vermutlich schnell an Geld kommen und pfuschte halt eine neue Trilogie – nein, drei B-Movies, die sie halt nummerierten – zusammen, in der Hoffnung, die Fans werden es schon schlucken.

Bezeichend finde ich es ja auch hier, dass Disney nach der Lucas-Films-Übernahme alles außer den Filmen und den Clone Wars-Serien wie lästigen Ballast über Bord gekippt hat. Ok, sie haben es in Kanon und Legends aufgeteilt, aber das ist halt nur die nette Art gewesen zu sagen, dass man frei Hand haben will.

Aber als sie nach dem Murks bei VII und VIII nicht weiter wussten, griffen die Disney-Leute auf den Star Wars-Comic „Das dunkle Imperium“ zurück. In dem Comic taucht Palpatine als Klon wieder auf. Nur: Der Comic erschien in den 1990ern und spielt 10 Jahre nach Ep. VI. Da passt das noch alles zusammen. Warum es jetzt für den Film aber 30 Jahre dauern musste, damit der Palpatine-Klon wieder auftaucht, ist nicht schlüssig.

Hätte Disney nur einmal nach- und nicht mur ans Geldraffen gedacht und sich die Star Wars-Romane und -Comics angeschaut und überlegt, was man davon verfilmen könnte, würde Disney jetzt nicht so blöde mit Star Wars dastehen. Mit der Thrawn-Trilogie und „Das dunkle Imperium“ hätten locker zwei Trilogien (also Ep. 7, 8 und 9 sowie 10, 11 und 12) mit einer schlüssigen Handlung bestückt werden können. Ich hätte mit einer angepassten Version des dunklen Imperiums angefangen, in der die Planetensysteme des Imperiums immer weiter weniger werden, bis eben plötzlich die Imperialen wieder besser werden. Weil einer es geschafft hat, Palpatine zu klonen. Und für die Episoden 10, 11 und 12 hätte man Großadmiral Thrawn als den Drahtzieher der Klonierung darstellen können und wie der weiter versucht, das Imperium wieder zu errichten.

Nachtrag. Wer weiß, vielleicht ist Corona die Strafe für diesen Film, der ja Ende 2019 rauskam?

Rosinenpickerei bei den „Star Wars“-Legends

Thrawn von Timothy Zahn (2017)„Thrawn“
von Timothy Zahn (2017)

Amazon-Affiliate-Link

Langsam ärgere ich mich darüber, was Disney mit den „Star Wars“-Fans  macht. Da kauft man die Rechte von George Lucas und deklariert alles (das „Expanded Universe“ aus Büchern und Comics) außer den sechs Filmen zu „Legends“. Um dann sein neues kanonisches Star-Wars-Universum aufzubauen. Ok. Als ich das mitbekam, verstand ich das ja noch, denn durch die vielen Geschichten gibt es doch sehr viele Vorgaben. Und ob man da überhaupt noch was neues ohne große Brüche oder Logikfehler korrekt einbauen kann, halte auch ich für schwierig.

Aber eine Sache hätte man übernehmen können, nämlich die „Erben des Imperiums„-Trilogie von Timothy Zahn. Die war in den 1990ern erschienen und quasi der Ursprung des Expanded Universe. Sie war eine eine schlüssige und gute Fortsetzung nach der „Rückkehr der Jedi-Ritter“. Und mit Großadmiral Thrawn gab es einen imperialen Gegenspieler, der es drauf hatte und ganz anders als Darth Vader und Imperator Palpatine war. (Das ab 2012 erschienene deutschsprachige „Erben des Imperiums“-Hörspiel ist übrigens richtig klasse, da die deutschen Sprecher für Leia, Luke und Han engagiert wurden. Leider scheint es so zu sein, dass zur Zeit nur Teil Eins als komplette Box (Affiliate-Link) noch angeboten wird.)

Thrawn-Trilogie„Erben des Imperiums“,
die erste Thrawn-Trilogie von Timothy Zahn (1991)

(Amazon-Affiliate-Link)

Aber gut, ich hatte ja Verständnis dafür, dass Disney neu starten wollte. Kein Verständnis hatte ich dann aber  Weiterlesen