Kickers Offenbach Insolvenz 2013: Finanzamt pfändet Konten und das Land gibt eine Bürgschaft

Gestern ging der Landgerichtsprozess um die Insolvenzverschleppung bei der Kickers Offenbach GmbH zu Ende. Die zwei Geschäftsführer wurden zu Bewährugsstrafen und Geldauflagen verurteilt.

FAZ (dpa): Gericht verurteilt ehemalige OFC-Geschäftsführer

Die GmbH, in die der Profifußball der Offenbacher Kickers ausgelagert worden war, war 2010 geggründet worden und 2013 in die Insolvenz gegangen. Allerdings zeigte der Prozess, dass die GmbH eigentlich von Anfang an insolvent war.

Unter anderem hatte die GmbH nur deswegen gegründet werden können, weil Wirtschaftsprüfer „stille Reserven“ ausgemacht hatten, wie es eine LKA-Ermittlerin im Prozess formuliert hatte. „Buchhalterische Taschenspielertricks“, nannte es aber das Gericht, dass diese Reserven unter anderem aus einem angenommenen Wert der Marke Offenbacher Kickers in Höhe von über sechs Millionen Euro bestand. „Da fehlte die notwendige Distanz bei den Wirtschaftsprüfern“, erklärte das der Vorsitzende Richter. Der Wirtschaftsprüfer war mit einem Angeklagten per Du.

Interessant fand ich wie großzügig das Land Hessen 2013 war. Da gab das Finanzministerium am 29. Mai 2013 eine Landesbürgschaft in Höhe von zwei Millionen Euro für die OFC GmbH. Aber noch am 27. Mai hatte das Finanzamt Offenach der GmbH eine Stundung ihrer Steuerschuld verweigert. Am Weiterlesen

Das Millionen-Unternehmen Fifa-WM findet auch 2018 über 17.000 freiwillige Helfer

Auch bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft gibt es sogenannte Volunteers, freiwillige Helfer, die die Fifa beim Turnier unterstützen.

FR: Tausende Freiwillige aus vielen Ländern wirken hinter den Kulissen, damit das Turnier gelingt – Die Anreise müssen die Freiwilligen selbst zahlen. An ihrem Einsatzort erhalten die Helfer Kleidung, Unterkunft und Verpflegung sowie kleine Geschenke.

So erklärt es auch die Fifa in ihren FAQ:

fifa.com: Häufige Fragen zum Volunteer-Programm Zahlt das Organisationskomitee für Unterkunft und Verpflegung der Volunteers in den FIFA WM-Städten? Die Volunteers erhalten eine spezielle einheitliche Kleidung, können kostenlos den öffentlichen Nahverkehr nutzen und erhalten während ihrer Einsatzschichten auch Verpflegung. Wenn Sie allerdings nicht aus der jeweiligen WM-Stadt sind, müssen Sie für Anreise und Unterkunft selbst aufkommen.

Laut Fifa unterstützen 17.040 Volunteers die WM in Russland.

Tja, ist schon schwierig Menschen adäquat zu bezahlen, wenn man (laut Handelsblatt) schätzungsweise nur rund 5,5 Milliarden Euro bei der WM in Rußland einnimmt. Und dann leider auch nur eingeschränkt Steuern zahlen darf (in der Schweiz) und im Veranstaltungsland („Die Regierung muss der FIFA und bestimmten Drittparteien […], eine beschränkte Steuerbefreiung gewähren.„). Und dann war da ja noch die Korruption in der Fifa. Nee, klar, da ist kein Geld über.

Doping im Fußball

Der ehemalige Profi-Fußballer Lotfi El Bousidi über seine Diplomarbeit zu Doping im Fußball.

Da wurde im ARD-WM-Studio nach dem Schweden-England-Spiel das Thema Doping kurz gestreift. Und der Experte sagte sinngemäß, dass er als Trainer nur mal damit zu tun hatte, weil ein Spieler mal aus Versehen „Aspirin complex“ genommen habe.

Klar, dass kein Aktiver gerne über Doping in seiner Sportart redet. Nur wirkte der Verweis auf „Aspirin complex“ für mich so, als solle das Thema lächerlich gemacht werden. Sowas wie „Aspirin complex“ kennt jeder, erhält man ohne Rezept und dann kommt doch die „Wenn sowas schon ein Dopingmittel ist, dann wird da wohl übertrieben“-Denke. (Das Problem bei „Aspirin complex“ ist, dass da Pseudoephedrin drin ist und man durch „ich habe doch nur ‚Aspirin complex‘ genommen“ verschleiern könnte, dass man Pseudoephedrin genommen hat.)

Dabei wird im Fußball gedopt, da gibt es klare Hinweise.

Allgemeine Zeitung Mainz: Mainzer Ex-Profi Lotfi El Bousidi hat eine wissenschaftliche Arbeit über Doping im Fußball geschrieben – So gaben von den von mir befragten deutschen Profis mindestens rund 10 und höchstens 35 Prozent an, in den vergangenen zwölf Monaten Mittel zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit eingenommen zu haben, die nur beim Arzt, in der Apotheke oder auf dem Schwarzmarkt zu bekommen sind – also Dopingmittel.

Es heißt auch gerne, im Fußball komme es auf so vieles an, da bringe Doping nichts, weil man Verbesserungen auf der einen Seite mit Verschlechterungen auf der anderen bezahlen würde.

Aber Weiterlesen

Um die Fußballweltmeisterschaft wird am 1. Juli gespielt

Zwischen Dänemark und Kroatien. Jedenfalls wenn es nach der „Unofficial Football World Championships“ (UFWC) geht. Und Dänemark ist aktueller Weltmeister.

Weltmeister Dänemark? Ja, denn die UFWC hat das erste Länderspiel im 19. Jahrhundert (zwischen England und Schottland) als Duell um die Weltmeisterschaft definiert und guckt seitdem, wie Spiele gegen den jeweiligen „Weltmeister“ ausgehen. Und so wanderte der Titel lange Zeit nur zwischen England und Schottland und dann Wales hin und her. In den 1930 holte dann Österreich den Titel von den britischen Inseln und inzwischen waren sehr viele Länder in diesem Modus Weltmeister geworden (Liste der Sieger der Unofficial Football World Championships).

Aktuell ist auf diese Art und Weise eben Dänemark Weltmeister. Weil es gegen Peru gewonnen hatte. Und am 1. Juli ist WM-Achtelfinale mit Kroatien.

Der Haken an der UFWC ist natürlich, dass sie keine Turniere organisiert und sich nebenbei aus systematisch aufgebauten Welt- und Kontinentalmeisterschaften, Qualifikationsspielen, Turnieren und mehr oder weniger zufälligen Freundschaftsspielen ergibt, weil ja keiner auf die UFWC achtet.

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Die „Darmstadtisierung“ der Fußball-WM

Die taz sieht eine „Darmstadtisierung“ der Fußball-WM. Yeah! Ich gebe zu, dass ich die Außenwirkungen des Lilien-Aufstiegs in die erste Liga damals unterschätzt habe, jetzt ist das schon ein Begriff.

taz: Spielweise bei der Fußball-WM – Dieses Phänomen nennt man „Darmstadtisierung“: Es meint eine Bundesliga, in der sich fast alle Teams nach dem Vorbild des SV Darmstadt 98 vor wenigen Jahren darauf fokussieren, bestmöglich das Spiel des Gegners zu zerstören.

Hm … ich habe ja keine Ahnung von Fußball, aber hieß so eine Spielweise früher nicht Catenaccio? (Und wir haben die Italiener dafür verachtet?)

Das Wunder von Darmstadt:
Von der drohenden Insolvenz zum Aufstieg in die 1. Bundesliga

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Relegationstermine einplanen

Nachdem ich erlebt habe, weil wegen des parallel laufenden Relegationsspiels SV 98 – Arminia Bielfeld im Jahr 2014 zu einer Veranstaltung des Darmstädter DGB nur drei Teilnehmer gekommen waren, rate ich jedem Veranstalter, die Termine der Relegationsspiele im Blick zu haben, solange die Lilien noch nicht abgestiegen sind.

kicker.de: Relegation 2017: Die Termine stehen fest

Der Streisand-Effekt bei den Hahner-Zwillingen

Ich verfolge Olympia ja nur über die Überschriften, auch der Medaillenspiegel ist mir piepegal. Und Sportlernamen sind für mich eher Schall und Rauch. Und solange keiner was breittritt, bekomme ich auch nichts mit.

Daher weiß ich „das“ von dem angeblich so skandalösen Zieleinlauf der Hahner-Zwillinge nur nur, weil sich die Läuferin Sabrina Mockenhaupt darüber geärgert hat.

Ich weiß ja nicht, aber ich glaube, dass die Hahner-Twins so noch mehr Publicity haben, war nicht ganz die Intention.