„Dogs of Berlin“ mit 08/15-Plot

Ich weiß ja nicht, was sich Serienautoren so denken. Wenn ich über „Dogs of Berlin“ bei SpOn lese

Bei ihren Ermittlungen stapfen die Kommissare (…) in einen Sumpf aus Spielwetten, Drogen und Prostitution (…) (Der eine Kommissar) lebt mit Frau Paula und zwei Kindern im feinen Eigenheim mit Sofalandschaft und hält sich nebenbei die alkoholkranke Sozialhilfeempfängerin Sabine  als Geliebte.

dann ist doch das 08/15-Schema eines Drehbuchs: Die Hauptfigur braucht einen äußeren und einen inneren Konflikt. Der äußere Konflikt ist der Kriminalfall und der innere Konflikt ist die Geliebte. Fertig, Plot durchschaut.

Nur weil man es jetzt hier im Netflix-Style extra krass gestaltet, ist das nichts neues. Liebe Autoren, lasst euch euch doch mal was anderes einfallen. Wie wäre es mal mit einem nicht abgefuckten Polizisten? Wie wäre es mal konstruktiv? Oder man tarnt sein 08/15-Schema besser.

4 Minuten 37 – Leilas Dilemma

Leila (Inken Paland) betritt ihre Wohnung und bemerkt einen Einbrecher. Kameramann im Hintergrund ist Johannes Tran (Hochschule Darmstadt).

Da stand vergangene Woche im Hof der Nachbarschaft plötzlich Ausrüstung mit Filmkameras herum. Und dann kam noch ein Tisch mit Catering dazu, so dass ich dann doch mal fragte, was da gedreht wird. Und damit hatte ich sehr spontan einen Ortstermin bei einem studentischen Filmprojekt, zu dem ich so gut wie keine Anfahrt hatte.

Echo online: Dreharbeiten im Johannesviertel

Im Film „4 Minuten 37“ (das ist noch ein Arbeitstitel) geht es darum, darum, dass eine junge Frau (gespielt von Inken Paland) nach Hause kommt und einen Einbrecher bemerkt. Sie ruft die Polizei, kommt dann aber in ein Dilemma. Die 4 Minuten 37 sind die Zeit, die Leila hat, um sich zu entscheiden. Der ganze Film soll um die zehn Minuten dauern.

In Zeiten, in denen Filme mit iPhones gedreht und geschnitten werden, fragte ich Produzentin Katharina Hein (Uni Mainz) sowie Drehbuchautorin und Regisseurin Corinna Kranig (Hochschule Mainz/Sorbonne), warum denn mit „richtigem“ Equipment gearbeite wurde. Aber das ist relativ einfach, erklärten die beiden. Mit professioneller Beleuchtung hat man das Licht unter Kontrolle, im Treppenhaus ist es etwas zu duster und das Licht, das aus der Wohnung kommt, sieht dann auch besser aus. Und bei einer Kamera mit großem Sensor kann man besser mit Schärfe und Unschärfe im Bild arbeiten.

Der Film soll dann bei verschiedenen Festivals eingereicht werden, unter anderem auch für Weiterstadt.

Da auch studentische Filmprojekte Geld kosten, haben die Macherinnen ein Crowdfunding eingerichtet: https://www.startnext.com/4minuten37.

Seit über einem Jahr kein Kabelfernsehen mehr

Da mein zu alter Fernseher das digitale Signal nicht entschlüsseln kann, habe ich seit über einem Jahr kein Kabelfernsehen mehr. Nun, geht gut, ich gucke fern über die Mediatheken. Und bei den ÖR und der Pro7-Sat1-Gruppe gibt es auch einen Lifestream.

Wo ich tatsächlich nicht mehr reingucke ist bei RTL & Co. Die wollen Geld für den Livestream und die App. Nur im PC-Browser sind RTL Now etc. kostenlos. Nur leider hatte mich im vergangenen Jahr nur eine einzige „Wer wird Millionär“-Sendung interessiert. Bei RTL erinnere ich mich leider nur an zu viele Trash-Formate, so dass mich auch gar nicht mehr interessiert was die da so bringen.

Der Flix liest in der Stadtkirche


Ich habe für das Feuilleton mit dem Comiczeichner Felix „Der Flix“ Görmann gesprochen, der heute in der Darmstädter Stadtkirche eine Comiclesung hält. Das Ganze war ein schönes unkompliziertes Telefongespräch. Ich hoffe nur, ich hatte auch mal Sachen angesprochen, die nicht jeder fragt.

Echo online: Felix Görmann liest in Darmstadt aus seinem Comic „Spirou in Berlin“

Computerspiele via Let’s play


Ich bin ja eher Gelegenheitsspieler bei Computerspielen und komme aus der Pen-and-Paper-Fantasysrollenspielecke.

Zwar wird die Grafik der Computerspiele immer realistischer, aber das Spielprinzip „try, die, reload and repeat“ ist natürlich das Gegenteil von realistisch. Genaugenommen hat Trinity bei Lara Croft x-fach gewonnen, denn Lara stirbt ja tausend Tode, weil sie abstürzt, ertrinkt, erschossen etc. wird.

Da erwarte ich inzwischen, dass das Gamedesign so ist, dass scheitern nicht tödlich ist, sondern einen Umweg öffnet. Tödlich sollten nur Kämpfe mit Zwischen- und Endbossen sein.

Mich nervt zudem, dass das Spiel mich laufend konditionieren will, ich bin doch kein Äffchen, das man auf Knöpfendrückkombinationen dressiert.

Und dann gibt es nur eine Lösung, die durchgescriptet ist. Einfach mal den Hauptbösewicht am Anfang aus Versehen umnieten geht nicht, bzw. macht Lara nicht, auch wenn sie es könnte. Und egal was man macht, das Finale ist stets gleich. Ich kann die Stärke des Endbosses nicht durch intelligentes Handeln vorher abschwächen oder gar auf Null reduzieren.

Und warum gibt nicht mal friedliche Lösungen, bzw. warum muss Lara die Trinity-Söldner stets töten, um an ihnen vorbei zu kommen? Da könnte man doch auch Lösungen mit drumherumschleichen, tarnen, Geheimgang entdecken, betäuben oder gefangen nehmen einbauen? Für die es dann genauso viel EP wie fürs Töten gibt. Oder warum gibt es keine social skills wie überreden, die dann genau so effektiv wie Kampf sind?

Kochen und Dreharbeiten auf dem Filmfest Weiterstadt

Was ist das wichtigste beim Weiterstädter Filmfest?

Essen und Getränke für die Besucher.

Denn die Einnahmen aus diesem Catering tragen deutlich zur Filmfestfinanzierung bei. Daher habe ich am Filmfestsamstag bei den Köchen am Veggie-Stand vorbeigeschaut. Und nebenbei drehte Filmemacher Manuel Francescon einen der sehr selten gewordenen Super-8-Filme.

Echo online: Hinter den Kulissen des Weiterstädter Filmfests

Garten- und Genussfest im Schlosspark Braunshardt

„Wann erscheint denn der Artikel?“, fragte mich am Samstag ein Aussteller auf dem „Garten- und Genussfest“ im Schlosspark Braunshardt. „Montag“, sagte ich. „Dann ist das zu spät“, fand er. Ja, aus seiner Sicht, denn der Artikel wird nicht mehr auf die Veranstaltung hinweisen können.

Nein, wenn der Artikel so geplant war, wie er dann erschien. Denn ich habe ja mit Besuchern gesprochen, wie sie die Veranstaltung finden. Das geht erst vor Ort. Und die Besucher hatten eine entscheidende Sache bei dem „Garten- und Genussfest“ vermisst …

Echo online – Zuwenig Pflanzen beim „Garten- und Genussfest“

Nachdem der Artikel erschienen war, rief mich eine Leserin an, die fand, dass der Artikel viel zu nett sei. Auch sie hatte die Gartenthemen vermisst, fand die Getränke zu teuer und hätte sich Sitzgelegenheiten gewünscht.

Erik Schreibers Phantastischer Bücherbrief

Erik Schreibers Phantastischer Bücherbrief ist ja im doppelten Sinne phantastisch. Klar, einmal geht es um phantastische Literatur. Aber der Newsletter in dem Erik Schreiber seine Buchbesprechungen zusammenfasst, erscheint jeden Monat. Und das finde ich schon toll. Ich habe da schon einige Geburtstagsgeschenke gefunden.

Der Bücherbrief ist ein kostenloses PDF zwischen 15 und 50 Seiten, das es auf verschiedenen Websites gibt, unter anderem beim „Science Fiction Treff Darmstadt“, den „Phantanews“ oder „Homo Magi“.

Nachtrag 2021: Mit der Nummer 700 ist nun der letzte Bücherbrief erschienen.

Frankreich wieder gegen den Rest der Welt auf Arte

„Frankreich gegen den Rest der Welt“, die zweite Staffel auf Arte.

Und ein weiteres Mal steht „Frankreich gegen den Rest der Welt“, wie ich gerade feststelle. Die zweite Staffel der etwas schrägen Agentenserienparodie (ja, Parodie und schräg) läuft zur Zeit bei Arte und steht auch dort in der Mediathek.

Die Folgen sind nur so um die 30 Minuten lang, aber das hat auch Vorteile, weil der etwas skurile Humor auch nicht unbedingt 45 Minuten oder länger tragen würde.

Wer es eher klassisch mag, findet bei Arte auch „Mit Schirm, Charme und Melone“-Folgen, aber es sind zur Zeit die „New Avengers“ aus den 70ern.

(Irgendwie finde ich den deutschen Titel „Mit Schirm, Charme und Melone“ ja passender als „The Avengers“, selten, dass eine so freie Umbenennung gelingt.)