Was sagt das Bewerbungsanschreiben tatsächlich aus

Huh, die Deutsche Bahn will es Bewerbern leichter machen. Bewerber für Ausbildungsplätze kommen künftig ohne Anschreiben aus.

Ja, warum denn nicht? Denn sind wir doch mal ehrlich: Unternehmen wollen zwar am liebsten Überzeugungstäter als Mitarbeiter, aber trotz ihrer 150-prozentigen Überzeugung wollen die Mitarbeiter seltsamerweise auch ein Gehalt.   So weit her kann es mit der Überzeugung also nicht sein.   Daher kann man meiner Meinung nach den Bewerbungsprozess schon mal hinterfragen und entrümpeln.

Zudem sei das Anschreiben eh ein schwieriges Mittel, um einen Bewerber zu beurteilen, sagt der Wirtschaftspsychologe Uwe Kanning. Es sage eigentlich nur etwas über Berufserfahrung. Aber Moment, die haben Auszubildende ja eher nicht.

Prof. Dr. Uwe P. Kanning: Wenn die Verpackung wichtiger ist als der Inhalt – Aus Sicht der Forschung handelt es sich bei den Bewerbungsunterlagen um ein äußerst stumpfes Schwert der Personalauswahl. Belegt ist lediglich, dass die Fachlichkeit, die Vielfalt der Berufserfahrung – und nicht so sehr die Dauer – sowie Durchschnittsnoten aussagekräftig sind. Sämtliche formale Kriterien bewegen sich im Bereich der völligen Spekulation. (…) Bewerbern kann man angesichts dieser Praxis eigentlich nur eines raten: Vergesst euer Studium, die guten Noten, Auslandsaufendhalte & Co. Was zählt, ist letztlich die Verpackung.


50 Strategien, die falschen Mitarbeiter zu finden …
und wie Sie es besser machen können
von Uwe Peter Kanning

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Die „Darmstadtisierung“ der Fußball-WM

Die taz sieht eine „Darmstadtisierung“ der Fußball-WM. Yeah! Ich gebe zu, dass ich die Außenwirkungen des Lilien-Aufstiegs in die erste Liga damals unterschätzt habe, jetzt ist das schon ein Begriff.

taz: Spielweise bei der Fußball-WM – Dieses Phänomen nennt man „Darmstadtisierung“: Es meint eine Bundesliga, in der sich fast alle Teams nach dem Vorbild des SV Darmstadt 98 vor wenigen Jahren darauf fokussieren, bestmöglich das Spiel des Gegners zu zerstören.

Hm … ich habe ja keine Ahnung von Fußball, aber hieß so eine Spielweise früher nicht Catenaccio? (Und wir haben die Italiener dafür verachtet?)

Das Wunder von Darmstadt:
Von der drohenden Insolvenz zum Aufstieg in die 1. Bundesliga

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„Amtix kurz“-Verlagerungen weiterhin unbeliebt

Irgendwas läuft ja schief in Hessen. Da regieren die Grünen mit – die einzige Partei, die gegen den Frankfurter Flughafen Position bezogen hatte – aber Bürger machen (mehr oder weniger) mobil gegen die „Amtix kurz“-Routenverschiebung, weil jetzt halt andere den Lärm abbekommen sollen. Eigentlich hätte ich mir ja bei einem Grünen Verkehrsminister etwas innovativeres als eine Verschiebebahnhof erwartet. Zum Beispiel, dass das Übel an der Wurzel gepackt wird.

Echo online: Anhörung in Gräfenhausen: Kritik an „Amtix kurz“ reißt nicht ab

Ich vermute aber, die Grünen haben irgendwann Weiterlesen

Mysterium Frankfurter Flughafen – Mysterium Bürger

Ein politisches Mysterium ist ja der Frankfurter Flughafen. Die Politik neigt bei ihm zu vorauseilemden Gehorsam. Beim Nachtflugverbot klagte die hessische Landesregierung gegen ihr eigenes Versprechen (Hessische Landesregierung kämpft gegen Nachtflugverbot) anstelle das dem Flughafen zu überlassen und in Darmstadt verzichtet man nun auf eine Streuungsstudie, weil das „Forum Flughafen und Region“ einer Streuung wenig Chancen gibt. Unter anderem mit dem Begründung, dass eine Streuung eine kapazitätsverringernde Maßnahme sei. Was in der Konsequenz bedeutet, dass mehr Flugzeuge fliegen werden und zwar da wo jetzt schon viele fliegen.
In Wixhausen gab es am Mittwoch auf der Ortsbeiratssitzung für diese Politik der Stadtregierung harsche Kritik.

Echo online: Zu leise gegen den Krach – Wixhäuser verlangen vom Magistrat mehr Engagement

Das andere Mysterium sind für mich aber die Bürger und Wähler beim Thema Fluglärm. Denn Weiterlesen

March for Science am 22. April in Frankfurt – Anmerkungen

Am 22. April 2017 werden weltweit Menschen auf die Straße gehen, um dafür zu demonstrieren, dass wissenschaftlich gewonnene Daten zu gesellschaftlichen Diskursesen beitragen sollen.
In Frankfurt wird der March um 14 Uhr an der Bockenheimer Warte beginnen. Mit Reden und Demo soll er bis 17 Uhr dauern.

Jetzt habe ich ja mal Biologie studiert (und abgeschlossen). Und geforscht (und auch da abgeschlossen). Sachverhalte ordentlich zu prüfen und Schlussfolgerungen zu hinterfragen ist meiner Meinung nach daher immer besser, als nur auf sein Bauchgefühl zu hören. Zumal man dann auch dazulernen kann.

Auch als kleiner Lokaljournalist kann man schauen, ob es für so manche Sachen wissenschaftliche Belege gibt. Ich war mal bei einer Veranstaltung bei der Bildungsstipendien für Familien mit Kindern überreicht wurden. Als ich fragte, ob solche Stipendien was bewirken (außer mild- und wohltätig rüberzukommen), waren die Antworten ausgesprochen dünn.

Dabei gibt es sogar sehr lange laufende Studien mit Kontrollgruppen (was ich dann extra für den Artikel recherchierte):

Echo online: Hilfe für 16 Familien – Eine US-Langzeitstudie mit Kontrollgruppen legt nahe, dass frühkindliche Bildung etwas bringt. Seit 1962 läuft das „Scope Perry Preschool Project“ in der Stadt Ypsilanti in Michigan. 58 von 123 Kinder aus armen Stadtteilen und meist afroamerikanischer Abstammung wurden in der Vorschule gefördert. 65 Kinder blieben als Kontrollgruppe ungefördert. Als die Kinder 27 Jahre alt waren, wurden die Gruppen verglichen (…)

So sinnvoll also Forschung ist, und es sinnvoll ist, dafür auf die Straße zu gehen, so ärgerlich ist das Drumherum, in dem sie stattfindet. Vor über 20 Jahren erschien das Büchlein „Forschen auf Deutsch“, das man als Doktorand besser nicht las, um nicht die Motivation zu verlieren.

Jetzt ist das Buch zwar von 1993, aber wenn man nur nach ‚Doktoranden Spiegel online‘ googlet finden sich immer noch genügend Beispiele, wo es im Wissenschaftsbetrieb hängt:

Arbeiten für die Promotion – für knapp drei Euro pro StundeDer Professor ist der Meister, der Doktorand häufig abhängig von dessen Allüren und LaunenMehr als ein Drittel aller Doktoranden bricht irgendwann die Dissertation ab

Und gerade wenn ich mir die jahrzehntelange deutsche Praxis der Stellenbefristung anschaue, müsste es – bei dem Erfolgsdruck – doch seit Jahren Nobelpreise nur so hageln. Nun ja.
 

Forschen auf DeutschForschen auf Deutsch:
Der Machiavelli für Forscher –
und solche, die es
noch werden wollen

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Jan Rathje, Designer und Medienpädagoge aus Darmstadt

Der Darmstädter Designer und Medienpädagoge Jan Rathje hat die jetzt erschienene interaktive Bilderbuch-App „Ritter Blechdose“ (die gibt es für iPhone und Android) mitgestaltet.
Ich habe mich fürs Darmstädter Echo mit Jan getroffen und über seine Arbeit gesprochen, die schon in seinem Studium begann und wie die Pädagogik dazukam. Und dann hatte er damals an der Hochschule auch einen heute sehr bekannten Kollegen getroffen …
Echo online: Interaktive Abenteuer mit Ritter Blechdose
 

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„Buffy, the Vampire Slayer“ wird 20 Jahre alt

Anfangssequenzen aller „Buffy“-Staffeln

Oh, die taz erinnert mich daran, dass eine meiner Lieblingserien, „Buffy, the Vampire Slayer“, 20 Jahre alt wird. Weia, das heißt ja auch, dass ich … ok. Ich sollte mir neue Lieblingsserien zulegen, dann ist der Altersabstand wieder kürzer.

Die Serie hieß bei uns „Buffy, im Bann der Dämonen“, was es eigentlich besser trifft, denn im Laufe der sieben Staffeln, ging es nicht nur gegen Vampire. Die Serie lief damals ein Jahr nach dem Debut in den USA ab 1998 auf Pro 7 – am Nachmittag, ich meine, es war samstags. Bis der Sender merkte, dass das in den USA gar keine Kindersendung ist und die Serie dann – ich glaube ab 2001 – dann Mittwochabend lief.

Das gute an „Buffy“ war zum einen der Humor, der durchblicken ließ, dass die Serie sich selbst nicht so ernst nimmt. Das andere war der über eine Staffel locker gespannte Handlungsbogen. Anders als heute bei so einigen Serien, musste man nicht jede Folge gucken, um den Überblick zu behalten, da die Rahmenhandlung nur langsam voranging, während das „Monster of the Week“ zur Strecke gebracht wurde.

Dann gab es auch immer wieder gute Ideen, wie die Musicalfolge „Once more, with feeling“. Oder die Folge „Hush“ in der so gut wie gar nicht gesprochen wird. Gut gefallen haben mir auch die finalen Folgen ab Staffel drei (der Bürgermeister mutiert zu einem Dämon), vier (da sollte man die letzten drei Folgen gucken) und fünf (da wird eine Göttin auch für den Zuschauer gut ausgetrickst).

Auch plante Autor Joss Whedon über die einzelne Staffel hinaus. Eine Szene in der dritten Staffel löst sich erst in der fünften auf. Und in der fünften haben auch die Zuschauer dadurch erstmal was zum nachdenken, denn es gibt eine neue Figur, die aber angeblich schon immer da war …

Auch dass es plötzlich mehr als eine Vampirjägerin gibt, wird in der ersten Staffel angelegt. Da man damals noch nicht mal eben im Internet nachschaute, wie denn die Serie in den USA weiterläuft, waren das Ende der 5. Staffel und die 6. Staffel etwas seltsam für mich. Aber wie ich später erfuhr, sollte die Serie mit der 5. Staffel enden (weswegen die Gegnerin eben die schwer zu toppende Chaos-Göttin „Glory“ war). Und was sollte man da in der 6. Staffel noch draufsetzen? Also gab es in Staffel sechs einen Satz Alltagsprobleme, bis Willow aufdreht.

Tja, mit der 7. Staffel war dann im TV doch Schluss. DIe Serie ging dann als Comic weiter. Nur müssen mir bei Comics auch die Zeichnungen gefallen und nicht nur die Handlung, weswegen die Hefte nichts für mich waren.

Den Titelsong spielt übrigens eine Band names „Nerf Herder“, was ein ziemlicher Insider-Name ist. „Nerf Herder“ ist ein Begriff aus Star Wars. Prinzessin Leia nannte Han Solo in „Das Imperium schlägt zurück“ einen „Nerf Herder“, was auf Deutsch mit „Wookie-Treiber“ übersetzt wurde.

Dracula wird Prinzgemahl Queen Victorias …

Der etwas andere Dracula-Roman „Anno Dracula“ von Jack Yeovil (eigentlich Kim Newman) stammt aus dem Jahr 1992. Er ist inzwischen im Sammelband „Die Vampire“, weswegen ich das Buch erst übersehen hatte, da es so viele „Die [irgendeine Fantasyrasse]“-Bücher gibt.
Der Plot: Vampirjäger Abraham Van Helsing versagt: Es gelingt ihm nicht, Graf Dracula in Transsylvanien zu töten. Was verheerende Folgen hat. Der Fürst der Vampire wird zum Prinzgemahl Queen Victorias …

Kim Newman: Die Vampire,
Sammelband mit „Anno Dracula“,
„Der Rote Baron“ und „Dracula Cha-cha-cha“
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Schreibweisen

Namen und ihre Schreibweisen sind ja so eine Sache. Eine Werbeaenturmitarbeiterin beschwerte sich mal, dass der Agenturname nicht in deren Form in der Zeitung stand. Klar, Firmen und deren Produkte haben so ihre Schreibweisen, die sich nicht unbedingt an den Rechtschreibregeln orientieren.

Dabei gibt es auch für dieses „Neuland“ Internet ein paar Regeln. Man schreibt – nach Empfehlung jedenfalls – nicht „eMail“ sondern „E-Mail“. Auch „Fussball“ wird in Deutschland „Fußball“ geschrieben. Allerdings wird doch eher „iPhone“ anstelle „I-Phone“ geschrieben.
Da es das Internet gibt, ist natürlich eine weltweit einzigartige Schreibweise ganz hilfreich, weil dann Vereins-, Firmen- oder Produktname eins zu eins für die Website verwendet werden kann.

Aber wehe, man sucht in Datei-Archiven nach einem Namen, dessen eigenwillige Schreibweise man nicht kennt. eBay ist da nicht unbedingt das gleiche wie E-Bay.
 


DudenDuden – Die deutsche Rechtschreibung

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Flüchtlinge werden Gebäudereiniger

Im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Weiterstadt werden Flüchtlinge auf den Gebäudereiniger-Beruf vorbereitet.
Allerdings fällt die Branche ab und an auf, sei es dem Zoll oder der Gewerkschaft (auch interessant: Prämie für Gewerkschaftsaustritt). Also fragte ich für meinen Artikel doch mal bei der IG Bau nach, wie sie dieses Projekt sieht (zu dem auch ein Deutschkurs gehört).

Echo online: Fuß fassen beim Praktikum

Und dabei habe ich wieder einen neuen Begriff gelernt: Weiterlesen