FR gibt überregionale Berichterstattung nach Osten ab

Nachdem die Lokalteile Groß-Gerau, Darmstadt und Darmstadt-Dieburg vom Echo bestückt werden, bestückt nun Berlin den Mantelteil der Frankfurter Rundschau.

Die Gesellschafter der Frankfurter Rundschau haben (…) beschlossen, die überregionale Berichterstattung von FR und Berliner Zeitung fortan schwerpunktmäßig in Berlin gemeinsam zu organisieren.

Frage ist natürlich, was es bringt, sich nun verärgert der Süddeutschen oder der Taz zuzuwenden. Denn da kommt der Mantel ja auch aus München oder Berlin.

Verbindungen zum Vergleichen

Wiedermal klaut mir die Frankfurter Rundschau die Möglichkeit zur Zweitverwertung* indem sie einen eigenen Mitarbeiter schickt. Dieses Mal ging es um den Rhein-Main-Kommers in der Darmstädter Orangerie.

Echo online: Protestler gegen Burschenschaften beschädigen Orangerie – Zwei Stunden vor dem Kommers hatten sich rund 60 Demonstranten am Luisenplatz getroffen.

FR-Online: Burschenschaftentreffen – Ein Richter entgleist

Mein Eindruck von Studentenverbindungen aus meiner bisherigen Arbeit (die mich zu dreien und zu Gesprächen dort führte): Die sind eher konservativ und liberal als grün und sozialdemokratisch. Und dann gibt es noch einzelne mit tatsächlich Rechtsradikalen, weswegen für Linke alle Verbindungen böse sind. Es wird die Gruppen geben, die Deutschland in den Grenzen von 1941 sehen wollen, aber da war ich bis jetzt noch nicht.

*Der FR-Darmstadtteil wird seit einiger Zeit mit in der Regel gekürzten Echo-Artikeln bestückt.

Termin beim Institut für Energiesysteme und Energietechnik

Auch mal was, wenn die Konkurrenz auch bei einem Termin ist, da schmort man nicht so im eigenen Saft und kann auch mal am praktischen Beispiel gucken, was man hätte anders machen können (auch wenn in dem Fall mir die Chance auf Zweitverwertung entgeht ;-).

Frankfurter Rundschau: TU Darmstadt: Den Klimakiller einfangen

Darmstädter Echo: Treibhausgas-Forschung auf der Lichtwiese – Klimaschutz: In einer neuen Großanlage wollen TU-Forscher Abscheidung des Treibhausgases Kohlendioxid erproben.

Schön finde ich ja, dass die FR-Kollegin und ich mit der Champagnerflasche anfangen …

Da hat die Rundschau also alles richtig gemacht

Im Hessischen Landtag kritisierten gestern die Regierung und die sie tragenden Fraktionen die Wolski– und Steuerfahnderberichterstattung der Frankfurter Rundschau.

Na prima. Denn: Lobt einen die Regierung für einen Artikel ist das zwar auch irgendwie schön, aber bei mir kommt dann immer der Verdacht hoch, dass ich was übersehen habe. Aber wenn sich Regierungspolitiker so mit der Presse beschäftigen, wie der Artikel vermittelt, dann hat man – aus seinem Selbstverständnis als Verfassungsorgan – erstmal alles richtig gemacht.

In der Frankfurter Rundschau

Ha, ich stehe mit einem Artikel in der Frankfurter Rundschau.

Ich weiß noch, wie ich mal vor Jahren den lokalen Redaktionsleiter der Frankfurter Rundschau fragte, wie es denn mit freier Mitarbeit aussehe. Aber er hatte nichts für mich, er erzählte mir, dass man sogar auf einen namhaften Kollegen verzichten werden muss, weil dessen Vertrag nicht verlängert werde.

Naja, mein Artikel steht auch nur in der FR, weil die Rundschau seit Juli ihren Darmstadt-Teil mit Echo-Artikeln bestückt. Die Darmstadt-Redaktion wurde vollkommen aufgegeben. Und nun war auch mal einer von mir dabei.

Nachtrag: In dem Artikel hat sich übrigens ein Missverständnis (ich hatte umgekehrt gefragt) eingeschlichen:

Die Linienänderungen aufgrund von Bauarbeiten umfassen einen Zeitraum von 10 Wochen. Der reguläre Betrieb erstreckt sich bis Ende des Jahres voraussichtlich über mehr als 40 Wochen.

Das FRECHO kommt

„FRECHO“ hatte ich Anfang des Jahres einen Ordner meiner Firefox-Bookmarks genannt. Darin sind die Links zu den Lokalseiten der Frankfurter Rundschau (FR) und des Darmstädter Echos (ECHO). Jetzt bekommt dieser Ordner eine reale Bedeutung.

Ab 1. Juli werden die Frankfurter Rundschau-Lokalteile für Groß-Gerau und Darmstadt von der „Echo Redaktionsservice GmbH“ gefüllt. Der Redaktionsservice gehört zum Medienhaus Südhessen, wie auch der Wettbewerber „Darmstädter Echo“. Meedia (vom Mai): Frankfurter Rundschau gibt Darmstadt auf. Im FR-Lokalteil werden dann ausgewählte und gekürzte Echo-Artikel stehen. Etwas von dem ich geglaubt hatte, dass die FR-Chefredaktion genau das nicht will. Ich vermutete, dass die GmbH, eigene Artikel schreibt, die anfangs an die FR, später bei Interesse auch an andere Zeitungen verkauft werden.

Im Mai glaubte ich noch, dass die Rundschau mit ihrem Lokalteil einfach zu wenig zusätzliche Abos gezogen hat, aber das war wohl anders. Die Lokalredaktion Darmstadt hatte, nach allem was ich gehört habe, im Vergleich zu anderen FR-Lokalredaktionen, tatsächlich zusätzliche Abos gebracht.

Und da soll man dann noch motiviert arbeiten, wenn man inhaltlich und wirtschaftlich erfolgreich war, aber man aus strategischen Gründen aufgegeben wurde? Für einen Arbeitnehmer zeigt es etwas fatales: Einsatz lohnt sich nicht.

Und nun? Werden FR-Leser beleidigt auf die FR verzichten und lieber zum Original wechseln oder Echo-Leser auf die Rundschau umsteigen? Das Medienhaus Südhessen wird es zuerst wissen, denn dessen Zeitungsverteiler verteilen auch die FR in der Stadt.

Von der Rundschau in Darmstadt bleibt nur noch ein Echo

Ab 1. Juli werden die „Frankfurter Rundschau“-Lokalteile für Groß-Gerau und Darmstadt von der „Echo Redaktionsservice GmbH“ gefüllt. „Echo Redaktionsservice“ gehört zum Medienhaus Südhessen, wie auch der Rundschau-Wettbewerber „Darmstädter Echo“.

Meedia: „Frankfurter Rundschau“ gibt Darmstadt auf

DWDL: Ausgelagert: „FR“ lässt Lokalseiten extern produzieren

Fulda-Info: ver.di befürchtet Verlust von Pressevielfalt in Südhessen

Bleibt bei mir die Frage, ob die Rundschau das gelassen hätte, wenn die Lokalteile entsprechend Abos nach sich gezogen hätten – oder ob es so oder so passiert wäre.

Wenn die Agentur sich irrt

Agenturmeldungen übernehmen mag ich keiner Zeitung verübeln, nicht jede kann ein deutschland- und weltweites Korrespondentennetz bezahlen. Wenn man aber hier eine Lokalredaktion wie die Frankfurter Rundschau hat, frage ich mich schon, warum man diese DDP-Meldung blind übernahm:

Die SPD hat aber auch wirklich ein Händchen für skurrile Tagungsorte […] Nun also das „Dynamikum“ in Darmstadt, ein Hort der experimentellen Wissenschaft. Die hessische SPD will dort am Samstag nach dem Debakel des Jahres 2008 einen neuen Landesvorstand wählen

Das angesprochenen Gebäude sehen viele Bürger zwar als misslungenes Städtebau-Experiment, aber es heißt „Darmstadtium“ und nicht „Dynamikum“.