„FRECHO“ hatte ich Anfang des Jahres einen Ordner meiner Firefox-Bookmarks genannt. Darin sind die Links zu den Lokalseiten der Frankfurter Rundschau (FR) und des Darmstädter Echos (ECHO). Jetzt bekommt dieser Ordner eine reale Bedeutung.
Ab 1. Juli werden die Frankfurter Rundschau-Lokalteile für Groß-Gerau und Darmstadt von der „Echo Redaktionsservice GmbH“ gefüllt. Der Redaktionsservice gehört zum Medienhaus Südhessen, wie auch der Wettbewerber „Darmstädter Echo“. Meedia (vom Mai): Frankfurter Rundschau gibt Darmstadt auf. Im FR-Lokalteil werden dann ausgewählte und gekürzte Echo-Artikel stehen. Etwas von dem ich geglaubt hatte, dass die FR-Chefredaktion genau das nicht will. Ich vermutete, dass die GmbH, eigene Artikel schreibt, die anfangs an die FR, später bei Interesse auch an andere Zeitungen verkauft werden.
Im Mai glaubte ich noch, dass die Rundschau mit ihrem Lokalteil einfach zu wenig zusätzliche Abos gezogen hat, aber das war wohl anders. Die Lokalredaktion Darmstadt hatte, nach allem was ich gehört habe, im Vergleich zu anderen FR-Lokalredaktionen, tatsächlich zusätzliche Abos gebracht.
Und da soll man dann noch motiviert arbeiten, wenn man inhaltlich und wirtschaftlich erfolgreich war, aber man aus strategischen Gründen aufgegeben wurde? Für einen Arbeitnehmer zeigt es etwas fatales: Einsatz lohnt sich nicht.
Und nun? Werden FR-Leser beleidigt auf die FR verzichten und lieber zum Original wechseln oder Echo-Leser auf die Rundschau umsteigen? Das Medienhaus Südhessen wird es zuerst wissen, denn dessen Zeitungsverteiler verteilen auch die FR in der Stadt.