Tag der Technik: Gehen mehr junge Menschen in MINT-Berufe?

Ein Schild mit dem Schriftzug

Aus meinem Archiv: Damit mehr Schülerinnen und Schüler sich für technische und naturwissenschaftliche Berufe interessieren, gab es 2004 sogar ein „Jahr der Technik“, eine Ausstellung, die im Oktober 2004 Station auf dem Luisenplatz machte.

Freitag (10. Juni) war ich beim „Tag der Technik“ in der IHK. Bei dem Veranstaltungsformat geht es darum, Schülerinnen und Schüler für die Mint-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu gewinnen.

Echo online: Zuhause macht’s der Papa

Viel los war in der IHK nicht, was aber auch an dem sonnigen Freitagnachmittag gelegen haben kann. Aber ich frage mich ja schon länger, was diese ganzen Mint-Werbemaßnahmen bringen? Zumal die zum Teil gar nicht evaluiert werden. So erfuhr ich 2009 für einen Artikel über den „Biotechnikum“-Sattelschlepper, der als rollendes Schul- und Präsentationlabor unterwegs war (5000 Euro Einsatzkosten pro Tag), dass da nichts evaluiert werde:

Inwieweit sich das Werben für die Biotechnologie sich auch in steigenden Auszubildenden- oder Studentenzahlen manifestiert, ist unbekannt. Daten dazu werden in Hessen offenbar nicht erhoben. „Bisher evaluieren wir diese Programme nicht“, sagte Staatssekretär Saebisch. (…) Ein Sprecher des Bundesforschungsministeriums in Berlin erklärte auf Nachfrage, dass Initiativen wie diese nicht evaluiert werden.

Oder 2010, als der „Biotechnikum“-Truck bei der Georg-Büchner-Schule war. Gemessen wird die Nachfrage, die natürlich hoch ist, weil die Schulen kein Geld für entsprechende Versuchen haben. Zum Beispiel kostet eine Mikroliterpipette 300 Euro, aber die geht auch leicht kaputt, wenn man damit nicht geübt ist:

Ob mehr Schüler durch die Mobil-Labore dann in die Universitätslabore gehen, ist nicht durch Zahlen belegt. Das Ministerium verweist nach der ECHO-Anfrage auf die positive Resonanz bei Schülern, Eltern und Lehrern.

Offenbar hat sich da jetzt was geändert, seit 2014 schaut das Mint-Nachwuchsbarometer der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und der Körber-Stiftung was die Initiativen bringen.
Und da sieht die aktuelle Studie unter anderem ein Nullsummenspiel zwischen Ausbildung und Studium: Weiterlesen

Die Biogasanlage in Wixhausen

Die Biogasanlage in Wixhausen.

In Darmstadts Norden, in Wixhausen, steht eine Biogas-Anlage. Als sie 2008 für 3,5 Millionen Euro gebaut worden war, war sie Hessens erste Anlage, die Gas ins regionale Erdgasnetz einspeist.
Aus 12.550 Tonnen nachwachsenden Rohstoffen (überwiegend Maissilage und Roggenschrot) sowie Gülle produzierte die Anlage in Wixhausen pro Jahr 2,5 Millionen Kubikmeter Biogas. Bauern aus der Region liefern die Rohstoffe. Im Regelbetrieb bereitet die Anlage pro Stunde etwa 300 Kubikmeter Biogas zu Erdgasqualität auf. Mit ihrer Jahresproduktion konnte die Anlage rechnerisch 650 Einfamilienhäuser mit Bioerdgas versorgen.
2011 wurde die Biogasanlage für etwa fünf Millionen Euro erweitert, so dass sie nun rund 35.000 Tonnen nachwachsende Rohstoffe verarbeiten konnte. So werden nun aus einer Mischung aus Maissilage, Ganzpflanzensilage, Zuckerhirse, Zuckerrübenschnitzeln und Schweinegülle zirka sieben Millionen Kubikmeter Bioerdgas pro Jahr produziert. Die Biogasproduktion könnte rechnerisch 2000 Einfamilienhäuser mit regenerativer Energie versorgen. Die verbleibenden Gärreste dienen den Landwirten aus der Region als Dünger.
Das Biogas wird aufbereitet, ins Erdgasnetz eingespeist und nach Darmstadt-Eberstadt transportiert. Dort wird aus dem Biogas mit einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme erzeugt. Mit dem Bioerdgas aus Wixhausen produziert die Entega (bis 2015 HSE) in ihren Kraftwerken etwa 30 Prozent der Fernwärme, die sie an ihre Kunden liefert. (Die Texte sind zusammenkopierte HSE-/Entega-Pressemitteilungen, die Fotos sind von mir)

Die Biogasanlage in Wixhausen.

Wicki Weißwas: Horex und das Eingemachte

Das Horex-Logo auf einem verchromten Tank.

Was heutzutage für den, der es das erste Mal hört, eher nach etwas aus den Harry-Potter-Büchern klingt (Horkrux), war mal eine Motorradmarke in den 50ern: Horex.

„Ho“ steht für Homburg (in Bad Homburg war die Produktion), die zweite Silbe „rex“ knüpfte an die „Rex-Conservenglas-Gesellschaft“ an, die bis 1926 der Produzentenfamilie gehörte. Aus der Zeit stammt noch die Bezeichnung „Einrexen“. Was woanders „Einwecken“ heißt, weil es nämlich auch den Einmachgläserhersteller „Weck“ gab und noch gibt. Weck hatte 1926 die „Rex-Conservenglas-Gesellschaft“ übernommen.

Seit 2012 gibt es in Bad Homburg ein Horex-Museum. Der Markenname Horex ist auch wieder da. Er gehört zur Zeit der 3C-Carbon Composite Company in Landsberg am Lech, die Firma will im Juni neue sechszylindrige Motorräder herausbringen.

Wicki Weißwas & sein nutzloses Wissen: Eisenbahner erfanden die Zeitzonen

Die Zeitzonen und damit die mitteleuropäische Zeit (MEZ) wurde von Eisenbahnern erfunden. Denn mit der Eisenbahn wurde Reisen so „schnell“, dass das mit den Ortszeiten (12 Uhr ist wenn die Sonne am höchsten steht) und den Fahrplänen nicht mehr klappte. Vor allem, wenn Züge aus verschiedenen Ländern Anschluss haben sollten, aber deren Fahrpläne nach der Ortszeit der jeweiligen Hauptstadt ausgerichtet waren.

zeit.de: Eisenbahner erfanden Europas Zeit – Der kanadische Eisenbahningenieur Sandford Fleming hatte schon 1879 ein weltweites Zeitzonensystem vorgeschlagen. Doch erst 1884 teilte die Internationale Meridiankonferenz in Washington die Erde in 24 noch heute gültige Stundenzonen von je 15 Längengraden auf, deren Zeit sich jeweils um 60 Minuten unterschied.

Am 1. April 1892 legten Baden, Bayern und Württemberg fest, dass die Eisenbahnuhrzeit auch im Rest ihrer Länder die gültige Zeit war. Und am 1. April 1893 kam das ganze Deutsche Reich in die gleiche Zeitzone.