Wie man besser kein Marketing macht

Neulich traf ich jemanden, der hatte eine Jacke, die komplett aus licht-reflektierenden Stoff war. Ich notierte mir den Hersteller und bestellte eine Jacke auf dessen Website. Ich bekam eine Bestellbestätigung und die Firma bucht das Geld ab.

Zwei Tage später kamen über den Tag verteilt drei Werbe-Mails. Nochmal zwei Tage später kamen noch zwei Werbemails, beide Male stand was von Rabatten darin. Irgendwie kam ich mir blöde vor, habe ich jetzt „zuviel“ bezahlt? Außerdem wurde ich fünf Mal erinnert, dass da noch eine Bestellung offen ist.

Was ich nämlich lieber bekommen hätte: Eine Versandbestätigung. Ich war Neukunde und das was ich von der Firma wollte, war meine Bestellung zu bekommen.

Was man besser auch nicht macht: Einen Webshop in perfektem Deutsch aufzusetzen, aus dem während des Bestellens nicht klar hervorgeht, dass man in Großbritannien bestellt. Ich habe das jedenfalls nicht bemerkt. Das hätte ich nämlich wegen Nicht-EU und möglichem Zoll nicht gemacht. So hatte ich zusätzlich zu meiner Verstimmung wegen der Werbung, das Gefühl getäuscht worden zu sein.

Naja, wenn man als Hersteller dann auch noch einen unfähigen Paketdienstleister aussucht, der nicht in der Lage ist, das Päckchen an einen drei Mal (Webformular, E-Mail, telefonisch) kommunizierten Partnershop zu liefern, dann kann es passieren, dass ich das Produkt nicht mehr haben will – egal wie geil es ist.

Zwei Links zu Rammstein, einer zu „Warum Groupies?“

Der Spiegel hat die Lyrics der Rammstein-Songs analysiert, es sind 92 Songs auf acht Studio-Alben. Ein Satz im Spiegel fasst es ein paar Dinge zusammen und das war auch mein Eindruck, den ich hatte, als einer auf Twitter einen Song erklärt hatte.

(€) Spiegel: Wie viel Gewalt steckt in Rammsteins Texten? – Die Protagonisten vieler Rammstein-Lieder sind traumatisiert, leiden unter Ängsten und offenkundigen Selbstwertkomplexen, die sie – auch durch sexuelle – Gewalt kompensieren und sich selbst dabei verabscheuen und als moralisch verkommen brandmarken.

„Ja“, dachte ich mir, „und das ist der Trick“.

Dann sah ich einen Artikel bei den Ruhrbaronen, der mehr von der psychologischen Seite auf die Texte eingeht:

Ruhrbarone: Von Rammstein bis Burzum – Zur Trennung von Künstler und Werk – (…) Die Zweideutigkeiten sind lediglich ein Kniff, der es den Reflektierteren unter den Fans ermöglicht, das Spektakel zu genießen und sich vorzugaukeln, man habe es mit vielschichtiger Kunst zu tun. Brutal, maskulin, machtvoll, faschistoid, triebgesteuert, megaloman will man nämlich meistens ungern einfach so sein, sondern nur unter dem Deckmantel der Ambivalenz und höheren Bedeutungsebene (…)

Ok, der Trick ist hier der Kniff.

Und beim dritten Text geht es auch um die Frage, ja, warum überhaupt Groupies? Ist das so normal, wie es seit den 1960ern uns verkauft wird?

Musikexpress: Almost Famous – über Rockstars und Groupies: Paulas Popwoche im Überblick – Mädchen als Fans von Rockbands (…) Wir wollen natürlich cool sein, wir wollen nicht prüde sein, wir wollen mitmachen und die einzige Chance, die wir haben, ist als sexuelles und romantisches Interesse der Männer. (…)

Als ich das las, kam mir der Gedanke, wie das denn wäre, wenn junge Frauen sich beispielsweise für 3D-Druck in einem Maker Space interessieren und vorher mit den Typen dort Sex haben müssten? Ok, jeder Vergleich ist schwierig, Aber wieso sollte es eigentlich normal sein, dass es zwischen Stars und Fans zu Geschlechtsverkehr kommt. Warum agieren die Männer nicht verantwortungsvoll und lehnen das ab?

Nachtrag, 18.6.2023: Was man so alles findet, wenn es bei YouTube gesucht, geklickt und so nach drei bis vier Jahren wieder nach oben gespült wird. Es sind zwei Videos vom YouTuber „Der Dunkle Parabelritter“ in denen er sich zu Rammstein und Till Lindemann äußerte.

25.11.2019: Lindemann F+M Kritik – „(Meine Freundin) meinte, dass diese düstere, verruchte Sexualität, die Lindemann einstmals ausgestrahlt hatte, bei einem 56-Jährigen so langsam ins Creeptum übergeht. Damit wirken die Themen nicht mehr brutal abstoßend, sondern ekelhaft abstoßend (…)“

6.2.2020: Wir müssen über Lindemann reden … – „(…) Er hat beispielsweise einen Angestellten, der sich um die Groupies kümmert, bei den verschiedenen Showtagen. (…) Seit es Rammstein gibt sind Sex und Perversion Teil des Image, und wie man so hört Teil der privaten Person Lindemann(…)“

Selbstkontrolle beim Pressetermin

Da es ja gerade die Diskussion um den im Hintergrund lachenden Armin Laschet gibt;

Eine generelle Anmerkung eines Provinzreporters. Es sieht auf Fotos besser aus, wenn man die Person, die spricht, interessiert anguckt (besonders wenn die gestikuliert; bei Gesten lösen Fotografen nämlich besonders gerne aus).

Zum Vergleich zwei Bilder, Namen tun nichts zur Sache. Mal wird hingeguckt, mal wird gerade weggeguckt. Was wirkt interessierter und zugewandter?

Das Naheliegende und Sichtbare in der Coronavirus-Krise

This illustration, created at the Centers for Disease Control and Prevention (CDC), reveals ultrastructural morphology exhibited by coronaviruses. Note the spikes that adorn the outer surface of the virus, which impart the look of a corona surrounding the virion, when viewed electron microscopically. A novel coronavirus, named Severe Acute Respiratory Syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2), was identified as the cause of an outbreak of respiratory illness first detected in Wuhan, China in 2019. The illness caused by this virus has been named coronavirus disease 2019 (COVID-19).

Bei fefe steht gerade ein Leserbrief (das Blog hat keine Kommentare), der an drei Beispielen ganz gut beschreibt, wieso einige das Coronavirus als Fiktion sehen.

Messebauer, keine Aufträge, passt nicht in die Hilfprogramme, und sieht nun die Chance darin, dass man endlich erkennt, dass Corona nur Grippe sei. (…) Fitnessstudiogeschäftsführer (…) Sozialarbeiter (…)

Das naheliegende und sichtbare, dass nämlich unsere Landesregierungen in Sachen Pandemieprävention spätestens seit 2013 geschlafen haben und und beim aktuellen Krisenmanagement ganz einfach „nur“ schlecht regieren, sehen die nicht mehr, die glauben dann lieber an einen Verschwörungsmythos.

Uniwechsel. Eine Überlegung.

Ich war ja für die Promotion an eine andere Uni gegangen. So eine Art Wechsel würde ich im Rückblick aber nur bedingt empfehlen.

Meiner Erfahrung nach (ja, n=1) ist es geschickter, dort zu promovieren wo man seinen Master gemacht hat. Dann kennt man nämlich die Professorenschaft und die I.., A… sowie P… unter denen. Und holt sich nicht aus Versehen so jemanden in seine Prüfungskommission. Denn während der Doktorarbeit hat man nicht unbedingt die Zeit, die Professoren des Fachbereichs kennen zu lernen.

Also: Gerne die Uni wechseln nach dem Bachlor. Am besten so vorausschauend, dass man an der neuen Uni nach dem Master auch promovieren mag – wenn es für den jeweiligen Beruf überhaupt notwendig ist. Oder man kehrt nach dem Master wieder an seine Bacheloruni zurück. Know your foe.

Kein Karneval in U3-Einrichtungen

Mal gucken, ob das in der passenden Verkürzung die Runde macht:

Karneval mit Verkleidungen hat in Einrichtungen mit Kindern bis zu drei Jahren nichts zu suchen“ sagt der Psychologe Malte Mienert im Spiegel.

Er erklärt das natürlich und weist auf etwas hin, was ich auch mal erlebt hatte: Kinder bis zum Alter von drei Jahren können es nicht nachvollziehen, wenn sich jemand verkleidet. Selbst wenn sie es sehen und wissen wer vor ihnen steht. Der oder die Verkleidete ist für das Kind eine andere Person oder irgendwas anderes.

Ich hatte das mal vor vielen vielen Jahren bei einem meiner kleinen Cousins erlebt. Ich stehe vor ihm, setze eine Maske auf – er sieht das alles, hat die Maske vorher gesehen, sieht wie ich sie vors Gesicht setze – und wird nervös. Auch nach einer Wiederholung, dann hatte ich es gelassen. Da half auch kein Erklären und langsames Vormachen.

Und der Nerd sowie Fantasyrollenspieler in mir sagt inzwischen: Daher (auch von sowas) kommt der Glaube an Zauberei.

Trollhöhle mit Trollzüchtern

Das Blaue Foto-Forum tue ich mir nicht mehr an.

Zwei oder drei User mischen einen Strang auf, Mods, Admins etc. diskutieren aktiv mit, haben das alles gelesen. Aber greifen nur einmal bei einem Kommentar ein.

Ein Forum mit solchen Mitgliedern und meiner Meinung nach so schlechter und inkonsequenter Moderation ist in meinen Augen eine Trollhöhle mit Trollzüchtern.

Wobei ich ja vermute, dass es bewusst hingenommen wird, wenn Diskussionen ein wenig (oder ein wenig mehr) entgleisen. Denn Provokationen führen zu Reaktionen und damit zu hohen Klickzahlen.

Was sagt das Bewerbungsanschreiben tatsächlich aus

Huh, die Deutsche Bahn will es Bewerbern leichter machen. Bewerber für Ausbildungsplätze kommen künftig ohne Anschreiben aus.

Ja, warum denn nicht? Denn sind wir doch mal ehrlich: Unternehmen wollen zwar am liebsten Überzeugungstäter als Mitarbeiter, aber trotz ihrer 150-prozentigen Überzeugung wollen die Mitarbeiter seltsamerweise auch ein Gehalt.   So weit her kann es mit der Überzeugung also nicht sein.   Daher kann man meiner Meinung nach den Bewerbungsprozess schon mal hinterfragen und entrümpeln.

Zudem sei das Anschreiben eh ein schwieriges Mittel, um einen Bewerber zu beurteilen, sagt der Wirtschaftspsychologe Uwe Kanning. Es sage eigentlich nur etwas über Berufserfahrung. Aber Moment, die haben Auszubildende ja eher nicht.

Prof. Dr. Uwe P. Kanning: Wenn die Verpackung wichtiger ist als der Inhalt – Aus Sicht der Forschung handelt es sich bei den Bewerbungsunterlagen um ein äußerst stumpfes Schwert der Personalauswahl. Belegt ist lediglich, dass die Fachlichkeit, die Vielfalt der Berufserfahrung – und nicht so sehr die Dauer – sowie Durchschnittsnoten aussagekräftig sind. Sämtliche formale Kriterien bewegen sich im Bereich der völligen Spekulation. (…) Bewerbern kann man angesichts dieser Praxis eigentlich nur eines raten: Vergesst euer Studium, die guten Noten, Auslandsaufendhalte & Co. Was zählt, ist letztlich die Verpackung.


50 Strategien, die falschen Mitarbeiter zu finden …
und wie Sie es besser machen können
von Uwe Peter Kanning

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