Schema H wie „Heldenreise“: Was Matrix, Harry Potter und Luke Skywalker gemeinsam haben

Die Kraft der Heldenreise – Das Leben und Wirken des Mythologen Joseph Campbell (WDR Zeitzeichen)

Ich habe mich ja schon länger gefragt, wie viele Geschichten, also Typen für Geschichten, es gibt. Bei der Anzahl möglicher Plots bin ich noch nicht so richtig fündig geworden, aber ein Schema H (wie Heldenreise) habe ich gefunden:

Eben die Heldenreise. Eine „Zauberformel in zwölf Stationen“ wie der Bayrische Rundfunk es in einem Beitrag mit ausführlichen Beispielen beschreibt – das Video oben ist vom WDR und geht über den Entdeckter des Heldenreise-Schemas.

BR: Die Heldenreise – Typologie einer Erzählung

Wenn man „Krieg der Sterne“, „James Bond“, „Herr der Ringe“, „Harry Potter“, „Matrix“, „Der unsichtbare Dritte“ oder die „Unendliche Geschichte“ zerlegt, kommt eine „Heldenreise“ dabei heraus.

Marcus Johanus: Wieso manche Storys erfolgreicher sind als andere – Diese Struktur lautet in etwa wie folgt: Der Held verlässt seine Alltagswelt und betritt einen mythischen Wald, um dort ein erstrebenswertes Ziel zu erreichen. Auf seinem Weg begegnet er vielen Fabelwesen. Er erlangt einen entscheidenden Sieg. Anschließend kehrt er mit der Kraft, seine Mitmenschen mit Segnungen zu versehen, in seine Gemeinschaft zurück.

Aber der BR-Beitrag schränkt auch ein, da das Schema ja inzwischen sehr of angewendet wird, bzw. wir viele Geschichten kennen, kennen wir es unbewusst, so dass Abweichungen auch ihren Reiz haben.

Eigentlich habe ich mich ja auf Star Wars VII gefreut

Ja, eigentlich habe ich mich ja auf Star Wars VII gefreut. Vor allem, als es hieß, dass Disney George Lucas‘ Vorschläge abgelehnt habe. So war zumindest sicher, dass nicht wieder so ein spannungsloser und spannungszerstörender Murks wie die Episoden I bis III rauskommen.

Die Handlung von Teil VII hatten die Macher nicht erzählt und geheim gehalten. Ok, Spannung erzeugen, das schien mir erstmal normal. Jetzt weiß ich leider aber auch warum. (Ab jetzt verrate ich was zur Handlung) Weiterlesen

Caritas übernimmt „Music-Station“ in Weiterstadt und will Kulturverein unterstützen

Der Caritasverband übernimmt im März 2016 Teile des Weiterstädter Bahnhofs, darunter auch die „Music-Station“, er will dort eine Tagesstätte für Menschen in psychischen Krisensituationen einrichten. Abends und am Wochenende wäre aber der Raum, der heute zum letzten Mal die „Music-Station“ ist, frei. Die Caritas unterstützt nun die Gründung eines Vereins, der den Veranstaltungsraum weiterhin kulturell nutzen soll.

Wer mitmachen will, kann sich an Caritasmitarbeiter Bastian Ripper wenden (Telefon 06151 999133, E-Mail: b.ripper@caritas-darmstadt.de); er ruft die Mails auch zwischen den Jahren ab.

Heute (12.) endet die „Music Station“-Ära im Bahnhof mit einem Konzert der Band „Seven Bridges“ (Eagles- und 70er-Jahre-Musik). Das Konzert beginnt um 20 Uhr, der Eintritt ist frei.

Echo online: Caritas übernimmt Music-Station – Teile des Weiterstädter Bahnhofs sollen im März auch weiterhin kulturell genutzt werden

Nice to know 005 – Ernst Stavro Blofeld

Der Bondschurke Ernst Stavro Blofeld kommt ab den sechziger Jahren nicht mehr in den Bondfilmen vor, weil es Rechteprobleme mit Kevin McClory gab, der damals zusammen mit Ian Fleming die Ideen für den Film “Feuerball” und die Figur des Superschurken entwickelt hatte.

Deswegen hat der glatzköpfige Rollstuhlfahrer mit Katze aus der Anfangssequenz von „In tödlicher Mission“ (1981) auch keinen Namen. Allerdings hat der Habitus für Bondkenner was ikonographisches, weswegen das auch ohne Namen funktionierte.

„In tödlicher Mission“ wird der Zuschauer übrigens auch erstmals bei einem Hauptcharakter auf die falsche Fährte geführt. Bonds Kontaktmann Kristatos stellt sich gegen Ende als der Verräter heraus. Wer die flemingsche Kurzgeschichte kannte, wusste es aber auch schon.

Bei „Spectre“ (2015) gibt es mit Blofeld aber kein rechtlichen Namensprobleme mehr, Kevin McClory war 2006 gestorben. Bei „Sag‘ niemals nie“ gab es aber einen Blofeld (Max von Sydow), weil es ein Kevin McClory-Film war.

Nice to know 004 – „Man lebt nur zweimal“

Die Bond-Filme basieren ja auf Ian Flemings Romanen mit der Figur James Bond. Die ersten vier Filme orientieren sich noch an den Büchern, aber ab „Man lebt nur zweimal“ (1967) wichen die Filmproduzenten deutlich von den Vorlagen ab. Und ab „Lizenz zum Töten“ (1989) wurden auch Titel verwendet, die keine der Fleming-Bücher oder -Geschichten waren.

Da die Handlung im Roman „Man lebt nur zweimal“ nicht besonders filmreif schien (Blofeld residiert in einem japanischen Schloss mit Giftpflanzengarten*) und die vorhandenen tatsächlichen Settings nicht passten, wurde die Handlung komplett neu geschrieben. Zuvor war das Filmteam in ganz Japan unterwegs gewesen, um Orte wie im Buch zu finden.

Drehbuchautor war Roald Dahl, der unter anderem die damals populären makabren Kurzgeschichten der „Küsschen, Küsschen“-Reihe geschrieben hatte.

Der Plot von „Man lebt nur zweimal“ wird übrigens auch bei „Der Spion der mich liebte“ verwendet, der Film von 1977 mit Roger Moore als Bond ist also ein Remake.

Bei „Man lebt nur zweimal“ werden Raumkapseln mit einer kapselschluckenden Raumfähre entführt und der Endkampf findet mit der Unterstützung von einigen japanischen Ninjas in Blofelds vulkanischen Weltraumbahnhof statt.

Bei „Der Spion der mich liebte“ werden Atom-U-Boote von einem U-Boote-schluckenden Riesentanker der Reederei Stromberg entführt und der Endkampf findet mit der Unterstützung von den befreiten U-Bootbesatzungen in Strombergs Riesentanker statt.

* Nachtrag 3.11.2021: Der Giftpflanzengarten hat es doch in einen Film geschafft, er kommt in „No Time to Die“ vor. Und auch auf einer Insel bei Japan.

Nice to know 003

„Goldfinger“ Gerd Fröbe wird im Original von Michael Collins synchronisiert.

Aber nicht nur Gerd Fröbe wurde bei Bond auf Englisch synchronisiert. Oft passten den Machern auch nicht die Originalstimmen diverser Darstellerinnen. Nikki van der Zyl war die englische Stimme für zehn Bond-Girls, angefangen bei Ursula Andress in „Dr. No“ über Shirley Eaton (die vergoldetete Frau bei „Goldfinger“) bis zu Claudine Auger (weibliche Hauptrolle in „Feuerball“) und Mie Hama („Man lebt nur zweimal“). Nikki van der Zyl war auch Fröbes Sprachlehrerin für Englisch.

Bei „Goldfinger“ waren die Drehbuchschreiber übrigens logischer als das Buch. Im Buch will Goldfinger Fort Knox ausrauben. Im Film rechnet Bond aus, dass das mit dem schweren Gold zu lange dauert. Weswegen Goldfinger das Gold in Fort Knox durch eine schmutzige Bombe dem Markt entziehen will, damit sein Gold wertvoller wird.

Auric Goldfinger hat den besten Schurkensatz wie ich finde:

Movieclips auf Youtube: I Expect you To Die

Bond: „Erwarten Sie, dass ich rede?“ Goldfinger: „Nein, Mr. Bond, ich erwarte, dass Sie sterben.“

Frankenstein, Atombomben, Ufos

Tatsächlich wird man zu so einer Überschrift verleitet, wenn man sich ein wenig mit dem jetzt erschienenen Walter Scheele-Buch „Burg Frankenstein – eine Zeitreise“ beschäftigt. Darmstadt-Blogger Jörg Heléne hat das Buch des Journalistenkollegen gelesen und ausführlich besprochen. Unter anderem geht es um den Raketenentwickler Wernher von Braun, der an der TH Darmstadt an Wunderwaffen geforscht und 1944 in Nieder-Ramstadt gewesen sein soll.