Warum eigentlich ein Gollum-Prequel?

n-tv und andere berichten, dass „Der Herr der Ringe“ mit einem Gollum-Film fortgesetzt werden soll.(n-tv: „Herr der Ringe“-Saga wird mit neuem Film fortgesetzt).

Warum ist das eine Fortsetzung? Gollum versinkt und verbrennt in der Lava des Schicksalsbergs. Das Buch „“Der Herr der Ringe“ und der Film enden da ziemlich gleich. Wenn jetzt ein Gollum-Film kommt, dann spielt die Handlung davor.

Und warum sollte ich (schon wieder) etwas gucken, bei dem ich das Ende des Protagonisten schon kenne? Gollum, oder das was er vor dem Ring war, wird alle Gefahren überleben. Und die Charakterentwicklung ist auch vorhersagbar. Ich will wissen wie es in Mittelerde weitergeht, nicht was vorher war.

Ich behaupte mal, alle würden lieber Fortsetzungen anstelle Prequels gucken (auch damals schon bei „Star Wars“), aber sie nehmen halt in ihrer „Not“ das was ihnen vorgesetzt wird, weil es nichts anderes gibt.

Und weil sie nicht glauben, dass wenn die die Nummer „Die Kuh muss gemolken werden“ mal nicht mitspielen, die Studios und Produzenten umdenken.

„Der Herr der Ringe“, gedreht in den 1920er Jahren

Wie hätte der Film „Dune“ ausgesehen, wenn er in den 1950ern gedreht worden wäre? Oder „Der Herr der Ringe“, wenn er in den 1920ern entstanden wäre?

Der YouTube-Kanal „Abandoned films“ zeigt mit KI erstellte Trailer für diese Filme. Man sieht, dass da was nicht stimmt, weil in den kurzen Szenen zu viele Artefakte sind. Und die Darsteller sehen sehr oft wie leicht veränderte Versionen der tatsächlichen Schauspieler aus. Aber es ist schon beeindruckend, was da möglich ist. Irgendwann sehen wir dann „Goldfinger“ mit Daniel Craig als James Bond.

Übrigens, der Roman „Dune“ erschien 1965, „Der Herr der Ringe“ 1954.

Und am Ende reicht ein Klischee zur Kündigung

Ich werde alt. Da dachte ich, ich gucke auf Prime mal „Daisy Jones & The Six“ weil es in der Serie über eine (erfundene) Band mal kein mehrteiliges Rätsel gibt, bzw. ich hoffe, dass es keines gibt.

Und was kommt? Klischee pur: Einer der Musiker ist junger Vater und treibt es auf der Tour mit einer anderen Frau. Gähn, na sowas aber auch. Und da hat es mir gelangt, ich habe Amazon Prime gekündigt. Amazon hat es einfach überrissen.

Inzwischen kostet Prime nämlich. 89,90 Euro im Jahr. Für Streaming günstig, aber was gab es denn da zuletzt für mich? „Picard“ war nicht meins, die „Herr der Ringe“-Serie hat mich nicht vom Hocker gerissen, „Rad der Zeit“ ebensowenig. Inzwischen kostet Prime nämlich 89,90 Euro im Jahr. Für Streaming günstig, aber was gab es denn da zuletzt für mich? „Picard“ war nicht meins, die „Herr der Ringe“-Serie hat mich nicht vom Hocker gerissen, „Rad der Zeit“ ebensowenig. „The Consultant“ mit Christoph Waltz war auch eher „was soll das?“ Zumal für mich Waltz mal wieder nur im Hans Landa-Duktus spielen durfte. Die 1-Euro-Filme, die es regelmäßig gibt, sind auch eher Durchschnitt.

Und was soll das mit den live übertragenen Fußballspielen? Die interessieren mich gar nicht. Als ich die entdeckte, kam ich mir so vor, als ob ich inzwischen bei den Öffentlich-Rechtlichen gelandet bin, da ist auch jede Menge dabei, was ich nicht will.

Nachtrag: Der erste Gedanke Prime zu kündigen kam mir übrigens als ich die „Luden“-Serie in der Ankündigung sah.

Den Bilderspeicher und Amazon Music nutze ich nicht, ich höre Radio und wenn ich einen Song suche, finde ich den schon (oder auch nicht, ich bin keine 14 mehr). Klar, der kostenlose und schnelle Versand ist prima. Aber er verführt auch zu spontanen Bestellungen und mehr Geldausgeben.

Aragorn-Darsteller gestorben

Aragorn-Darsteller Hans Peter Hallwachs ist gestorben. Ja, Aragorn, der aus dem Herrn der Ringe. Hans-Peter Hallwachs spielte Aragorn im Herr-der-Ringe-Hörspiel, das Südwestrundfunk und Westdeutscher Rundfunk 1991/1992 produziert hatten.

Als ich damals von der Produktion hörte, wollte ich die ja gerne hören, aber irgendwie hatte ich die Sendezeiten nicht herausbekommen (wir hatten ja kein Internet, um mal eben zu gucken). Oder konnte an den Tagen nicht, an denen es lief. Und eigentlich musste ich sowas doch aufnehmen.

Nur wie hätte ich so ein Epos aus x Teilen und 756 Minuten Gesamtlaufzeit auf x Audio-Kassetten (jaja) aufnehmen können? Ich ließ es also bleiben und freute mich als es das Hörspiel irgendwann auf CDs gab. Inzwischen gibt es das Werk natürlich auch online.

Hans Zimmer, James Bond und Sherlock Holmes

Der Komponist Hans Zimmer hat den Soundtrack für den James Bond-Film „No Time to Die“ geschrieben. Bei einem Kampf, der auf Kuba spielt, variiert er das James Bond-Thema sehr kraftvoll (Cuba Chase). Die Sequenz ist die, in der James Bond und Agent Paloma (Ana de Armas) gegen einen Satz Henchmen antreten (nur der Soundtrack).

Mich hatte das damals im Kino ja an den Sound von „Isengard unleashed“ im „Herrn der Ringe“ erinnert. Aber, wie ich dann las, die hämmernden Trompeten bei „No Time to Die“ ähneln viel mehr einem musikalischen Motiv im Sherlock Holmes-Film von 2013 (Tick-Tock). Und jetzt raten wir mal, von wem der Sherlock Holmes-Soundtrack ist? Genau, Hans Zimmer.

Schema H wie „Heldenreise“: Was Matrix, Harry Potter und Luke Skywalker gemeinsam haben

Die Kraft der Heldenreise – Das Leben und Wirken des Mythologen Joseph Campbell (WDR Zeitzeichen)

Ich habe mich ja schon länger gefragt, wie viele Geschichten, also Typen für Geschichten, es gibt. Bei der Anzahl möglicher Plots bin ich noch nicht so richtig fündig geworden, aber ein Schema H (wie Heldenreise) habe ich gefunden:

Eben die Heldenreise. Eine „Zauberformel in zwölf Stationen“ wie der Bayrische Rundfunk es in einem Beitrag mit ausführlichen Beispielen beschreibt – das Video oben ist vom WDR und geht über den Entdeckter des Heldenreise-Schemas.

BR: Die Heldenreise – Typologie einer Erzählung

Wenn man „Krieg der Sterne“, „James Bond“, „Herr der Ringe“, „Harry Potter“, „Matrix“, „Der unsichtbare Dritte“ oder die „Unendliche Geschichte“ zerlegt, kommt eine „Heldenreise“ dabei heraus.

Marcus Johanus: Wieso manche Storys erfolgreicher sind als andere – Diese Struktur lautet in etwa wie folgt: Der Held verlässt seine Alltagswelt und betritt einen mythischen Wald, um dort ein erstrebenswertes Ziel zu erreichen. Auf seinem Weg begegnet er vielen Fabelwesen. Er erlangt einen entscheidenden Sieg. Anschließend kehrt er mit der Kraft, seine Mitmenschen mit Segnungen zu versehen, in seine Gemeinschaft zurück.

Aber der BR-Beitrag schränkt auch ein, da das Schema ja inzwischen sehr of angewendet wird, bzw. wir viele Geschichten kennen, kennen wir es unbewusst, so dass Abweichungen auch ihren Reiz haben.

Das Leben war nie planbar

„Die Welt ist im Wandel“, hieß es schon vor zehn Jahren beim „Herr der Ringe“-Film. Jetzt kommt ein Kolumnist mit: „(…) die Welt ist in Bewegung, Vorhersagen sind schwierig geworden. Die Folge: Das Leben wird immer weniger planbar und wir müssen das Improvisieren lernen.

Andersrum ist es richtig: Das Leben war nie planbar.

Einfach mal gucken, was um 1915, 1925, 1935, 1945, 1955, 1965, 1975, 1985, 1995 oder 2005 los war. Immer passiert irgendwas, was einen an der Menschheit und der Zukunft zweifeln lässt, und einen zum Umdenken zwingt.