Nun sind das „Mini-Bölle“ von David Saar und die von Arthur Schönbein mitausgelöste Spendenaktion auch im Darmstädter Echo:
Echo online: Im Mini-Bölle sind schon 800 Figürchen gesetzt
Nun sind das „Mini-Bölle“ von David Saar und die von Arthur Schönbein mitausgelöste Spendenaktion auch im Darmstädter Echo:
Echo online: Übung mit Rauch und Stromausfall im Stadion am Böllenfalltor
Die Darmstädter Feuerwehren und das Rote Kreuz übten Mittwochabend im Jonathan-Heimes-Stadion. Und als im Rahmen der Übung das Licht ausging, da sah man auf der verrauchten Tribüne zwar die Hand vor den Augen, aber nicht unbedingt die Füße …
Der 7. Juli war nicht so der Tag der Darmstädter Stadtregierung. Eigentlich ist alles, was gestern ärgerlich war, nicht so richtig neu, aber dass es so geballt an einem Tag zusammenkam, ja, da könnte man von einem Schwarzen Donnerstag sprechen.
Am Morgen schlug das ECHO mit „Nordbad-Neubau wird fast doppelt so teuer“ auf. Das hätte die Stadt zwar schon vor etwa zwei Wochen verkünden können, aber dann war der Pressetermin abgesagt worden. Also hat sich die Redaktion die Sachen selbst zusammengesucht. Nebenbei ist das Nordbad auch so ein Thema, das seit Jahren nicht vorankommt.
Dann wurde beim Böllenfalltorstadion zurückgerudert: Kein neues Stadion für Darmstadt: Böllenfalltor wird saniert. Die Gründe waren eigentlich schon lange bekannt, Donnerstag wurden aber die Konsequenzen daraus gezogen. Aber eine Alternativplanung hatte grün-schwarz ja abgelehnt.
Damit lag die Machbarkeitsstudie von 2013 nun bei einem weiteren Punkt daneben. Erste Fehleinschätzung war: Die Studie hatte den Standort Böllenfalltor empfohlen, weil man dort keinen Bebauungsplan brauche. Aber weil neben Fußball noch andere Dinge dort stattfinden sollen (Zusatzeinnahmen), entschloss sich die Stadt, doch einen Plan aufzustellen. Zweite Fehleinschätzung: Das was der Stadtregierung jetzt beim Stadion mit Lärmschutz und Stellplätzen auf die Füße gefallen ist, steht auch als Problem in der Machbarkeitsstudie drin. Nur wird das mit dem Tenor „Wir ergreifen geeignete Maßnahmen“ als leicht lösbar abgetan.
Und zuletzt ging am Donnerstag die Stadträtin Cornelia Zuschke verloren, die Parteien im Düsseldorfer Stadtparlament hatten sie am Donnerstag zur neuen Baudezernentin ihrer Stadt gewählt. Jetzt müssen die Grünen einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin finden. Und da hatte ich zur Kommunalwahl ja schon geunkt, dass man die damalige Wahl Zuschkes auch so interpretieren könnte, dass vor Orte keiner will oder keiner da ist.
Gut, dass die Kommunalwahl vor vier Monaten war und jetzt Sommerpause ist.
Es gibt Probleme beim Bebauungsplan für das Merck-Stadion am Böllenfalltor. Das Stadion, das der Stadt gehört, soll ja umgebaut werden, damit es die Anforderungen der 1. Fußballbundesliga erfüllt. Aber offenbar gibt es zuwenig Parkplätze beim Böllenfalltorstadion, und die TU Darmstadt will ihre dafür nicht zur Verfügung stellen, wie der Kollege Patrick Körber berichtet.
Echo online:
TU widerspricht Stellplatz-Planung
und
Wer bezahlt die neuen Parkhäuser am Böllenfalltor?
Ich habe mal versucht rauszufinden, was ein Parkhaus mit den erwähnten 500-600 Plätzen kosten kann. Nachdem was ich online gefunden habe, kann man als grobe Faustformel sagen, dass 100 Plätze rund eine Million Euro kosten können. Und ein Berliner Blog hat ein paar Kosten verglichen, demnach kostet ein Parkhausbau, wenn man ihn auf den einzelnen Stellplatz umrechnet, zwischen 6000 und 8000 Euro pro Stellplatz.
Nachtrag: Der Stahlkonzern ArcelorMittal Europe schreibt in seinem „Parkhäuser in Stahlbauweise“-Prospekt (PDF, 2,7MB):
Die durchschnittlichen Baukosten für ein Parkhaus mit mehreren Geschossen belaufen sich auf ca. 5.000 Euro pro Stellplatz [Euro/St]. Beim Einsatz sehr sparsamer Baumethoden können diese Kosten auf 3.000 Euro/St gesenkt werden. Die Bedingungen vor Ort, der Umfang von zusätzlichen Einrichtungen, die Berücksichtigung von Komfort und ästhetischen Gesichtspunkten können diesen Betrag jedoch auf bis zu 10.000 Euro/St ansteigen lassen.
Ein Parkhaus könnte also zwischen 1,5 Millionen Euro (500 mal 3000 Euro) und sechs Millionen Euro (600 mal 10.000 Euro) kosten. Was die Kosten für das Stadion am Böllenfalltor um 3 bis 12 Millionen Euro erhöhen würde.
Jetzt ein Blick zurück auf die Machbarkeitsstudie von 2013. Weiterlesen
Die Stadt Darmstadt befragt regelmäßig die Bürger. Die jüngste „Bürgerumfrage zur Lebensqualität in der Wissenschaftsstadt Darmstadt“ war 2015. 9655 Fragebögen wurden im Frühjahr verschickt, 3429 kamen zurück, vorgestellt wurden die Ergebnisse im November 2015. Unter anderem konnten sie sieben Projekte bewerten.
Die Ultrakurzfassung:
Ok etwas hektisch, dann lieber so:
Die Projekte sind (so formuliert stehen sie in der Tabelle der Stadt): Umbau des Merck-Stadions am Böllenfalltor, Entwicklung der Konversionsflächen (Kasernengelände), Bau eines zentralen und bürgerfreundlichen Rathauses, Bau eines Schwimmzentrums (Nordbad), Bewerbung der Mathildenhöhe zum Weltkulturerbe, Abkopplung des Darmbachs vom Kanalnetz und Sanierung der Berufsschulzentren.
Die Bürger konnten die Projekte mit „sehr wichtig“, „wichtig“, „unwichtig“ und „weiß ich nicht“ bewerten.
Gut, ein Balkendiagramm gibt zwar einen Überblick, aber besser finde ich hier dann doch die einzelnen Tortendiagramme.
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Gestern ging es ja hoch her ums Böllenfalltorstadion. Echo: Enger Zeitplan für Neubau am Böllenfalltor vs. Stadt: „Konstruierte Berichterstattung“. Vor allem weist der OB darauf hin, dass alle Beteiligten den Stadionumbau „bis Saisonstart 2018/19 schaffen wollen“.
Den Willen glaube ich gerne, aber man hat ja mit dem neuen Nordbad ein anderes Projekt, das zeigt, wie Wille und Wirklichkeit auseinandergehen.
Ein neues Nordbad steht mindestens seit 2008 an. Da gab es ein Gutachten, das von einem „außerordentlich maroden baulichen und technischen Zustand“ sprach.
2010 wurde dann diskutiert, ein neues Nordbad zu bauen, in dem auch eine Spaßkomponente sein sollte.
FR-Online, 1. Juli 2010: Spaß statt nur Bewegung – Ein modernes Schwimmzentrum soll das marode Nordbad im Bürgerpark ersetzen. 18 Millionen Euro will die Stadt investieren.
Das mit den 18 Millionen Euro wurde dann deutlich weniger, weil man mehr auf Schwimm- als auf Spaßbad Wert legt. Und Darmstadt auch kein Geld hatte. Aber dann sollten die 13 Millionen Euro nicht reichen …
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Eine kleine, sicher unvollständige, Übersicht zu Bauprojekten der Stadtregierung.
Sechs Fahrradstraßen
0,3 Millionen Euro
Sanierung Centralstation
0,5 Millionen Euro
Umbau Friedensplatz
1,6 Millionen Euro – Schätzung in den Plänen von 2007
Fußgänger- und Radwegbrücke über die Rheinstraße
2,25 Millionen Euro – die Brücke soll die Rheinstraße im Bereich des Mozartturms queren.
Neues Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Arheilgen
4 Millionen Euro – minus 750.000 Euro durch Verkauf des bisherigen Geländes und minus 600.000 bis 800.000 Euro Landeszuschuss.
Darmbachoffenlegung
7,1 Millionen Euro – offenes Bachbett von der Rudolf-Mueller-Anlage bis zum Herrngarten sowie ein eigenes Rohr unter Alicen-, Wilhelm-Leuschner-, Kasino- und Pallaswiesenstraße. 500.00 Euro jährliche Kosten für Instandhaltung und Zinsen, minus der 2,2 Millionen Euro für die bisherigen Kanalgebühren, die die Stadt an die HSE zahlt.
Straßenbahn zur Lichtwiese
8,3 Millionen Euro – kommunaler Anteil laut Stadt 2,87 Millionen Euro plus 654.000 Euro im Jahr (900.000 mit Finanzierungskosten und jährlicher Abschreibung Betriebskosten, sagt Uffbasse.
Nordbad, Neubau
18 Millionen Euro – im städtischen Haushalt sind bislang 13 Millionen Euro vorgesehen.
Böllenfalltorstadion, Um- oder -Neubau
27,6 Millionen Euro – 13,6 Millionen Euro sollen über Kredite finanziert werden, 14 Millionen Euro über einen Landeszuschuss.
Berufsschulzentrum Nord
50-60 Millionen Euro
Rathausneubau auf dem Marienplatz
70 bis 90, maximal 110 Millionen Euro – soll sich nach 17 Jahren amortisiert haben, FDP vermisst unter anderem Angaben zu Abschreibung und Krediten
Die Woche tagten zwei Stadtparlamentsausschüsse zum Um-/Neubau Böllenfalltorstadion.
Echo online: Einstimmig für Neu- oder Umbau des Stadions am Böllenfalltor
Eine Gelegenheit bei einer Zahl aus der Machbarkeitsstudie (PDF 1,5 MB) doch mal nachzuhaken.
93.000 Quadratmeter, wo das Böllenfalltorstadion steht, bringen laut Studie 20 bis 25 Millionen Euro, wenn man sie für Wohnbebauung verkauft. Minus rund 10 Millionen Euro Erschließungskosten.
Machbarkeitsstudie: Verwertungserlös Grundstück Böllenfalltor (93.000 m²) für Wohnbebauung: (Basis: Aussage Projektentwickler) 20-25 Mio. € ./. Erschließung, Freimachung, Straßen- und Wegebau Vorbehalt: Sicherung Endinvestition (Ertrag ca. 15 Mio. €)
Diese 20 bis 25 Millionen sind auffällig niedrig, denn sie würden Bodenrichtwerte zwischen 215 und 270 bedeuten. Für das Stadion und das umliegende Gelände gibt es wegen der Sondernutzung als Sportanlagen aktuell keinen Bodenrichtwert. Aber die Werte der umliegenden Wohngebiete liegen zwischen 400 (Robert-Cauer-Straße) und 600 Euro (Paulus- oder Steinbergviertel) pro Quadratmeter.
Echo online: Rechnerei mit Bodenwerten
Laut Stadt sind die 93.000 Quadratmeter wegen Wald, Straßen und Wegen aber nur 40.000 bis 50.000 Quadratmeter. Und da kämen auch bei einem Bodenrichtwert von 600 „nur“ 18 Millionen Euro netto raus (in der Machbarkeitsstudie wurde intern mit 500 gerechnet).