Auf was für Ideen Männer so kommen. Ein Wohnungsloser sucht einen Schlafplatz, betritt ein unverschlossenes Haus in Ginsheim-Gustavsburg in dem eine Party ist, geht ins Obergeschoss und anstelle sich eine Couch oder sowas zu suchen, missbraucht er die schlafenden Kinder in ihren Betten und taucht dann auf der Party auf. Ich war für die dpa im Darmstädter Landgericht:
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Klimaaktivisten zwei Jahre nach der Aktion vor Gericht

Fest gewordene Klebstoffreste auf Straßenasphalt, nachdem Polizeibeamte die zuvor auf die Straße geklebte Hand abgelöst hatten.
(€) Echo online: https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/letzte-generation-zwei-klimaaktivisten-vor-gericht-4461523
Diebstahl einer Bronzestatue von der Mathildenhöhe wird erneut verhandelt
Der Prozess um den Diebstahl einer Bronzestatue von der Darmstädter Jugendstil-Welterbestätte Mathildenhöhe geht in die zweite Instanz.
(€) Echo Online: Berufung im Darmstädter Denkmal-Diebstahl-Prozess
Urteile wegen Hundebissen und einem Diebstahl auf der Mathildenhöhe
Amtgerichtsverfahren können so richtig schnell ablaufen, so dass zwei Prozesse samt Urteilen an einem Tag möglich sind.
Wobei beim ersten Prozess ein für mich typisches Amtsgerichtproblem vorlag. Der Angeklagte kam einfach nicht. Bei Landgerichtsprozessen passiert das seltener. Okay, da sind die Angeklagten auch oft in Untersuchungshaft, weil es um viel höhere Strafen geht. Bei dem Fall um Hundebisse gab es dann aber doch ein Urteil.
Beim zweiten Prozess war die Beweislage recht eindeutig, aber wegen nur einer Tat (Diebstahl einer Statue von unserer Unesco-Welterbe-Stätte Mathildenhöhe), war die Straferwartung niedrig.
Amtsgericht Dieburg
Das Amtsgericht Dieburg heute morgen gegen 7.50 Uhr. Da war ich doch mal richtig viel zu früh dort. Denn vor Gericht stand ein pensionierter Pfarrer. Und es war zu erwarten, dass viele Zuschauer kommen. Da die Plätze aber erst ab 8.45 Uhr im Windhundverfahren vergeben wurden, auch das Pressekontingent, war ich doch mal lieber mal als Erster da.
(€) Echo online: Geldstrafe für Pfarrer im Ruhestand
12,5 Jahre plus Sicherungsverwahrung
Das Darmstädter Landgericht hat einen Mann aus Rödermark zu zwölf Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Plus Sicherungsverwahrung.
Ich vermute, mit so einer hohen Strafe hatte der Angeklagte nicht gerechnet als der Prozess begann. Aber durch den Tatablauf kam zu den Vergewaltigungen in Dieburg auch noch eine Strafe für Geiselnahme dazu. Und dann glaubte das Gericht dem Mann nicht, dass er mit der Frau in Heusenstamm vier Stunden nur geredet haben will. Ich vermute, der Angeklagte hatte gehofft, dass die zweite Frau nicht zu ihrer Aussage kommt, da sie aus Litauen anreisen musste. Aber sie war da.
(€) Echo online: Vergewaltigung einer Schülerin in Dieburg: Urteil gefällt
Hausaufgaben für einen Angklagten
Irgendwie ist bei meinen Landgerichtsprozessen der Wurm drin. Vor einer Woche fiel ein Prozess komplett aus und heute – andere Kammer – war ein Anwalt krank.
Aber es gab trotzdem was zum Schreiben: Der Hauptangeklagte hat sowas wie Hausaufgaben bekommen.
(€) Echo online: Betrugsprozess gegen zwei Pfungstädter vertagt
Obdachloser tödlich verletzt, 15-Jähriger steht vor Gericht
Wegen Mordverdacht steht seit heute ein 15 Jahre alter Schüler vor dem Darmstädter Landgericht. Er soll in einer Nacht Mitte November 2023 einen Obdachlosen auf dem Darmstädter Luisenplatz durch Schläge und Tritte tödlich verletzt haben. Auch sein älterer Bruder ist angeklagt.
dpa: 15-Jähriger wegen Mordes vor Gericht: „Vernichtungswillen“
Ich bin doch recht oft im Gericht :-)
Bislang sind die Vorstrafen des Angeklagten noch nicht in den Mordprozess eingeführt, der zur Zeit beim Darmstädter Landgericht läuft. Der 30 Jahre alte Mann soll Ende März 2023 in Bensheim eine Frau zur Befriedigung des Geschlechtstriebs beim Sex erwürgt haben. Dass er mit der Frau zusammen war und dass er sie gewürgt hat, ist ziemlich sicher, es gibt seinen Notruf von der Tatnacht als Audiodatei.
Zu den Vorstrafen wollte bislang keiner etwas sagen. Aber dann war am zweiten Verhandlungstag in einer Aufzählung ein Landgerichtsurteil nur mit dem Datum „4. Dezember 2017“ dabei. Nun, bei dem Prozess war ich damals, wie ich nach einem Blick in meine alten Artikel feststellte. Da ging es um Brandstiftung. Der Angeklagte hatte 2016 seine Zelle in Brand gesteckt. Und da ich so diesen Prozess hatte, hatte ich dann auch das Urteil, wegen dem der Mann 2016 in Haft war.
Der Richter im Dezember 2017, ein anderer als jetzt, hatte den Angeklagten damals gewarnt, dass er nach einer weiteren Straftat mit Sicherungsverwahrung rechnen müsse.
(+) Echo online: Dem Angeklagtem droht Sicherungsverwahrung
22. Dezember, 2. Januar … alles gleich … war da was dazwischen?
Alle paar Jahre erlebe ich im Gericht Szenen, wie sie eigentlich nur in den gescripteten Privatsender-Gerichtsshows vorkommen. Am Montag war es mal wieder soweit. Die Mutter den Angeklagten erklärte, ihr Sohn habe ihr gestanden, schwul zu sein. Das kam doch etwas überraschend.
Der Prozessbeginn am Montag hatte für mich irgendwie Weihnachten und Neujahr so gut wie gelöscht. Denn die Konstellation am 2. Januar war die gleiche, wie bei meinem letzten Gerichtstermin am 22. Dezember 2023. Es war die gleiche Kammer mit den gleichen Berufsrichtern, der gleiche psychatrische Gutachter, die gleiche Staatsanwältin, der gleiche FAZ-Kollege – und ebenfalls ein voller Saal.
(+) Echo online: Bensheimer erwürgt Frau beim Sex