Vergesst die Horoskope und magische Momente in der Vorschau der Frauenzeitschrift. Es gibt Statistiken für gefährliche Tage, unter anderem Neujahr, Vatertag (Unfälle) oder Heilig Abend (Herzinfarkt) … Die Süddeutsche hat das auf einer Klickstrecke zusammengefasst: Kalender des Grauens.
Schlagwort-Archiv: Statistik
Kraut von Rüben sortiert – Krautreporter durchgezählt

35 Krautreporter haben bislang 125 Texte veröffentlicht. Die meisten sind von Tilo Jung.
Insgesamt sind es vom 24. Oktober (offizieller Start, nachdem am 13. Juni klar war, dass genug Crowd gefunded hatte) bis 3. Januar 2015 125 Texte, 12,5 die Woche, 2,7 pro Autor. Wenn man nur die Aktiven zählt, sind es 3,6 Texte pro Autor.
Meine Meinung: Schlechte Recherche bei zu vielen Texten. Und den Rest Weiterlesen
Data-Mining im Darmstädter Sozialatlas
Ok, ich übertreibe mit dem „Mining“, ich habe mir die Statistiken im Sozialatlas der Stadt Darmstadt (PDF, 4,4MB) für einen Artikel (Schlechte Werte im Sozialatlas für den Westen der Stadt) etwas genauer angeguckt und auch mal der TU Darmstadt nachgefragt, ob die kommunalen Politiker ihre kommunalen Statistiker da zuviel beeinflusst haben. Aber von der Mathematik kam weitestgehende Entwarnung, das gewählte Verfahren und die Darstellung seien ok.
Aber – wie vermutet – sollte man sich nicht an den genauen Plazierungen festhalten, da diese schnell schwanken können, besonders wenn ein Bezirk wenige Einwohner hat (kleiner Nenner).
Dann war mir aufgefallen, dass die absolute Zahl der ALG II-Bezieher in ganz Darmstadt deutlich höher ist, als die Anzahl der ALG I-Bezieher oder der anderen Empfänger staatlicher Hilfen. (Ende 2008 lebten in Darmstadt 1449 Rentner mit Grundsicherung*, 1318 Arbeitslosengeld I-, 876 Sozialhilfe*- und 2112 Wohngeldbezieher. Die Zahl der Arbeitslosengeld II*-Bezieher ist mit 12.437 sechs- bis zwölfmal höher. Überlappungen sind bei den Sozialleistungen weitgehend ausgeschlossen, möglich ist es nur beim Wohngeld und ALG I.)
Da müsste man doch gewichten, fand ich. Und bekam von der TU Zustimmung: Das könne man machen, wenn beispielweise die Kosten sehr unterschiedlichen wären.
Aber die Stadt selbst will die Gruppen, die sie für den Sozialindex (arithmetisches Mittel, gebildet aus normierten Werten für ALG I-, ALG II-, Grundsicherung-, Sozialhilfe- oder Wohngeld-Bezieher in einem Bezirk) zusammengerechnet, nicht gewichten. Was der schwerwiegendere Armutsfaktor wäre, wäre eine willkürliche sozialpolitische Entscheidung.
*- ALG II, Grundsicherung und Sozialhilfe sind von den ausgezahlten Euros her gleich viel. ALG II bekommen Menschen, die noch arbeiten können, Sozialhilfe (eigentlich: Grundsicherung zum Lebensunterhalt) bekommen Menschen, die nicht mehr arbeiten können, aber keine Rentner sind. Und Grundsicherung bekommen Rentner.
Was vom Tage übrig blieb – Beißstatistik
Statistiken über Hundebisse sind widersprüchlich und unvollständig – wenn sie überhaupt veröffentlicht werden. Eine im Februar 2009 durchgesickerte Statistik, die das Hessische Innenministerium bis dahin nicht veröffentlicht hatte, zeigt dass Schäferhunde und ihre Kreuzungen am häufigsten zubissen. Zwischen 2004 und 2007 wurden 284 Mal wurden Menschen von solchen Hunden verletzt, zehn Fälle waren schwere Verletzungen. Die Statistik berücksichtigt aber nicht, wie viele Hunde einer Rasse es in Hessen gibt.
2006 führten in Nordrhein-Westfalen Pitbull-Terrier die Statistik an, wenn es um Angriffe gegen Menschen ging, aber in Brandenburg waren es im Jahr 2003 Schäferhunde und Sibirische Huskies. Dackel und Chihuahuas wurden 2008 als aggressivste Hunde gegen Menschen von der University of Pennsylvania ermittelt. Allerdings war die Befragung unter 9000 Hundebesitzern im Raum Philadelphia nicht repräsentativ, da hauptsächlich Tierarztbesucher erfasst wurden.
Bisse sind wegen der Verletzungen unangenehm, unter Umständen fängt man sich zudem eine Infektion ein. In 80 Prozent aller Hundebissverletzungen wurden pathogene Keime nachgewiesen, aber ein ähnlicher hoher Anteil (84 Prozent) verlief ohne Infektion.