Ein GSI/Fair-Drohnenzeitraffervideo (Drei Jahre in drei Minuten bei YouTube) von der Fair-Baustelle wurde vom World Media Festival mit dem „Intermedia-globe SILVER Award“ ausgezeichnet.
Schlagwort-Archive: FAIR
Bauprojektkosten in Darmstadt – das teuerste ist der FAIR-Beschleunigerring
Das Echo blickt auf die Kosten laufender Bauprojekte. Darunter ist auch das FAIR-Projekt, der Beschleunigerring der die GSI-Anlagen deutlich ergänzen wird. Diese Großforschungsanlage baut nicht die Stadt Darmstadt. Die Kosten tragen zu 70 Prozent Deutschland und zu 30 Prozent internationale Partner.
Was allerdings auf die Stadt zukommen wird, sind die 3000 Mitarbeiter, die bei FAIR beschäftigt sein werden. Für die werden Wohnungen oder Gästewohnungen benötigt.
2011 und 2012 hatte ich mal über das Projekt geschrieben:
Insgesamt sind eine Million Kubikmeter Aushub zu erwarten (ein Einfamilienhaus hat zwischen 500 und 1000 Kubikmeter Aushub). Weiterhin werden 519.000 Kubikmeter Beton, 34.000 Tonnen Betonstahl und 500.000 Tonnen andere Stoffe verbaut. Ab 2018 oder 2019 sollen dann hochenergetischen Ionenstrahlen unter anderem der Urknall simulieren und untersuchen welche Kräfte zwischen den Elementarteilchen wirken.
Damals hieß es, FAIR koste 1,1 Milliarden Euro und werde 2018 oder 2019 fertig sein. Dass das nicht zu halten war, war schon 2015 klar, aber nun der neueste Stand: Kostenexplosion – Ein Blick auf Darmstadts große Baustellen (€)
Mathildenhöhe und Elbphilharmonie
Ha! Darmstadt ist laut „Deutschlandradio Kultur“ auf Augenhöhe mit Berlin, Hamburg und Köln.
Das haben wir Heiner natürlich schon immer gewusst. Nur wobei eigentlich genau? Ach so, Kultur. Aber wieso Kulturbaustellen? Unglaublich. Da stellen die doch glatt die Ausstellungshallen der Mathildenhöhe (Sanierung seit 2012) doch in eine Reihe mit der Elbphilharmonie in Hamburg, dem Kölner Stadtarchiv und dem neuen Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin sowie Schauspiel und Oper in Köln.
Serie zu Kulturbaustellen: Die Mathildenhöhe – Nietzsche am Ende des Tunnels
Mal gucken, wann Deutschlandradio Wissen auf die gleiche Idee mit „Forschungsbaustellen“ kommt und so das „Fair“-Projekt entdeckt.
Wird der Teilchenbeschleuniger FAIR die Darmstädter Elbphilhamonie?
Der Teilchenbeschleuniger FAIR, der zur Zeit bei der Darmstädter GSI gebaut wird, soll 260 Millionen Euro teurer als geplant werden. „Ein Plus von knapp 50 Prozent“, meldet die Wirtschaftswoche. Und ob der Bau bis 2018 fertig wird, sei auch unsicher. Die WiWo bezieht sich auf einen Bericht des Bundesrechnungshofes.
Bei FAIR geht es um Grundlagenforschung, aber dass die auch was bringt zeigt die Partikeltherapie, die vor einigen Jahren an der GSI entwickelt wurde.
Kostenexplosion beim Projekt „Fair“: Das Darmstädter Bau-Desaster
FAIR steht vor der Tür – Erste Rodungen im Dezember, Baustellenstraßen im Januar
Wixhausen und Arheilgen stehen vor einem Jahrhundertbau. Jetzt im Dezember beginnen die Vorbereitungen für den Bau des internationalen Beschleunigerzentrum für die Forschung mit Ionen- und Antiprotonenstrahlen. Die Anlage für „Fair“ (Facility for Antiproton and Ion Research) entsteht östlich der GSI. Ab voraussichtlich 2018 forschen in dem eine Milliarde Euro-Projekt 3000 Menschen zu Fragen aus Teilchenphysik, Biologie, Medizin und Weltraumforschung.
„Anfang Dezember werden die Rodungen beginnen“, sagte am Mittwoch Johannes Christoph Kress von der Planungsgruppe Natur und Umwelt im Bürgermeister-Pohl-Haus. Andere Vorbereitungen wie Amphibienzäune aufstellen und 130 Fledermauskästen aufhängen seien schon erledigt. „In dem Waldbereich, der jetzt gerodet wird, wurden die Frösche eingefangen“, wies der Biologe die 80 Zuhörer hin. Die Tiere seien jetzt am Teich bei der Dianaburg.
Während der Bauarbeiten wird der Grundwasserspiegel abgesenkt werden, kündigte Kress an. Die Folgen im direkt benachbarten Forst werde man beobachten und dokumentieren. Da man das Wasser gleich wieder versickern lasse, rechne man nicht mit Bodensetzungen. „Bis hin zu Wixhausen haben sie überhaupt keine Änderung mehr“, sagte der Umweltplaner. Neben dem Grundwasserspiegel wird die Lärm- und Staubentwicklung laufend gemessen werden.
Insgesamt werden 4000 Festmeter Buchen-, Kiefer- und Eichenholz bei den Rodungen anfallen, die mit 40 Langholzlastern und 110 LKW für das kürzere Industrieholz und die Hackschnitzel abtransportiert werden. „Das wird über die Prinzenschneise und Messeler Park-Straße abgefahren“, sagte Kress. Die Baustellenstraßen sind bis dahin noch nicht fertig, diese Straßen werden ab Januar 2012 gebaut.
Anmerkung meinerseits: Eigentlich wollte ich hier ein Foto aus dem Pressematerial einbinden, um zu zeigen, wie Fair ausssehen wird. (Klick) Zwar ist das Foto Pressematerial, aber die Bedingungen „Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass jedwede Veröffentlichung in firmenfremden Medien aller Art einer Genehmigung durch die FAIR GmbH bedarf“ ist mir dann ehrlich gesagt doch zu viel Kindergarten und Arbeit für einen Blogeintrag, den ich nicht bezahlt bekomme. (Wer das Bild missbrauchen will, wird nicht fragen oder lügen. Und wenn man wissen will, wer es nutzt, bittet man um E-Mail-Mitteilung.) Also verlinke ich lieber. Das darf man nämlich einfach so.
„Wir haben eine nördliche Einfahrt geplant“, zeigte Bausstellenlogistiker Horst Feick auf einen Feldweg an der B3 nördlich des Zeisswegs. Dort werde die Bundesstraße um eine Ampel und Abbiegespuren erweitert. Die Straße umgeht das Gewerbegebiet und stößt auf die Messeler Park-Straße, die von dort bis zur Baustelle inklusive der Prinzenschneise „robust“ ausgebaut wird. „Die Baufahrzeuge haben diese Baustraße zu nutzen und dürfen nicht durch die Gemeinde fahren“, sagte der Bauingenieur. Das werde auch vertraglich festgelegt. Am Grillplatz biegt die Baustraße nach Süden ab um dann im Westen vor der GSI die Baustellenzufahrt zu bilden. Die dann auch gesperrte Prinzenschneise wird zur Baustellenausfahrt. Beim Baustellenverkehr rechne man mit durchschnittlich 18 LKW pro Stunde, sagte Feick. In Spitzenzeiten werden rund 50 Fahrzeuge (inklusive PKW und Transporter) die Stunde fahren. Gesteuert werde der Ab- und Zuliefererverkehr durch die Bauleitung, sagte der Ingenieur. Die Zufahrtskontrollstelle im Süden diene zum einen der Sicherheit und zum anderen der Verkehrsregelung. Auch bei der Reifenwaschanlage an der Baustellenausfahrt könne man den Verkehrsfluss regeln. Arbeitszeiten werden zwischen 7 Uhr und 20 Uhr liegen, teilweise auch zwischen 6 Uhr und 22 Uhr.
Die Aushubarbeiten beginnen voraussichtlich im Oktober 2012. Insgesamt rechnen die Bauherren mit einer Million Kubikmeter Aushub (ein Einfamilienhaus hat zwischen 500 und 1000 Kubikmeter Aushub), der größtenteils wieder verbaut wird. Weiterhin werden 519.000 Kubikmeter Beton, 34.000 Tonnen Betonstahl und 500.000 Tonnen andere Baustoffe verbaut. Wo die 3000 neuen Mitarbeiter ab 2018 wohnen werden, ist noch offen. „Fair“ baut keine Wohnungen und wird auf die Infrastruktur in Darmstadt und Frankfurt zurückgreifen.
Ich wurde ja gefragt, warum in der Zeitung FAIR immer klein geschrieben werde. „Das ist eine aussprechbare Abkürzung“, erklärte ich und. Aber ESA werde wiederum in Versalien geschrieben, hieß es dann. „Das sind nur drei Buchstaben“, schob ich die Systematik nach, das schreibe man noch groß.