Die grüne Wolke

Gesten am frühen Abend näherte sich von Osten kleines Gewitter Darmstadt. Etwas seltsam war nur der grünliche Nebel, der sich über die bewaldeten Berghänge bei Eberstadt legte. Und dann näher kam und schlielich zwischen den Häusern durchwehte. Ich vermute, es war Baumpollen in Massen. Nachher lag über allem – auch in der Innenstadt – so ein feiner gelblicher Staub.

Über die Berge aus Richtung Nieder-Ramstadt schob der Wind eine Staubwolke herunter. Beim Foto musste ich etwas mit der Gradationskurve nachhelfen.

Frech

Da will ein öffentlich-rechtlicher Sender mein „Partsch auf dem Fahrrad“-Foto – aber bezahlen könne man dafür nicht. Wieviel Milliarden Euro an Gebühren gehen nochmal im Jahr an unsere ÖR Sender?

Wenn ein kleiner Blogger käme, wäre das ja was anderes, aber das ist einfach nur frech. Ich arbeite nicht zum Spaß – auch wenn die Arbeit Spaß macht. Mit der „Ehre“ das Foto auf einem Online-Portal zu sehen, kann ich leider meine Rundfunkgebühren nicht bezahlen.

Philipp Rösler: Weder Augenarzt noch mit Doppel-L

Mit „Bundesminister, Parteivorsitzender — das sind Jobs auf Zeit. Augenarzt wird Phillipp Rösler offenbar sein Leben lang bleiben“, weist das Bildblog genüßlich darauf hin, dass der Bundesgesundheitsminister immer noch kein Augenarzt ist, aber immer wieder als solcher bezeichnet wird – was man inzwischen wirklich hätte mitbekommen können.

Ebenso aber auch, dass sich Philipp R. nur mit einem „l“ im Vornamen schreibt – da glaube ich doch mal dessen Website www.philipp-roesler.de. Was das Bildblog in seinem Beitrag aber bislang (und wenigstens konsequent) übersieht.

Sicherlich kann man mit dem ll und pp durcheinanderkommen, und es gibt auch den Philipp als Phillipp, aber wenn man sich am griechischen Namensursprung (übrigens eine prima Merkhilfe) orientiert, ist die Variante mit einem „l“ richtiger:

Der Name kommt von dem griechischen Phílippos „Pferdefreund“ (philos – „Freund“, hippos – „Pferd“).

(Das Bildblog hat stillschweigend den Fehler korrigiert. Soviel zur Transparenz. Und meiner Kleinlichkeit.)

Die Vorteile der E-Mail …

… für die freie Zeiteinteilung scheinen einige immer noch nicht erkannt zu haben. Das schreibe ich eine (harmlose) E-Mail mit einigen Fragen an einen Veranstalter. Von dem kommt keinerlei Rückmeldung, so dass ich am folgenden Tag anrufe. Was dann gerade nicht passt. Und ich nochmal anrufe. Um dann später zurückgerufen zu werden.

Da verplempert man nun seine (und meine) Zeit mit hin- und hertelefonieren, anstelle mal eben – wenn es einem selber gerade passt – in fünf Minuten ohne Druck,weil einer am Telefon sitzt, zu antworten.

Auch schön, wenn man auf den nächsten Tag vertröstet werden soll, es aber für die Zeitung ist, die nunmal nur einmal am Tag gedruckt wird und es irgendwann zu spät für eine Ankündigung ist.

Veröffentlicht unter Job

Rasen 2.0

Ich habe den Eindruck, Rasen wird immer mehr durch Kies ersetzt:

Vor dem Haus der Wirtschaft Südhessen in der Rheinstraße.

Auf dem Viktoriaplatz.

FR gibt überregionale Berichterstattung nach Osten ab

Nachdem die Lokalteile Groß-Gerau, Darmstadt und Darmstadt-Dieburg vom Echo bestückt werden, bestückt nun Berlin den Mantelteil der Frankfurter Rundschau.

Die Gesellschafter der Frankfurter Rundschau haben (…) beschlossen, die überregionale Berichterstattung von FR und Berliner Zeitung fortan schwerpunktmäßig in Berlin gemeinsam zu organisieren.

Frage ist natürlich, was es bringt, sich nun verärgert der Süddeutschen oder der Taz zuzuwenden. Denn da kommt der Mantel ja auch aus München oder Berlin.

Kommentar: Darmstadt nicht mit Japan verwechseln

Die Grünen liegen im Stadtparlament bei 37,2% (nicht-panaschierte und -kumulierte Stimmen), ihr OB-Kandidat Jochen Partsch ist mit 37,4% neben Walter Hoffmann (SPD, 29,0%) in der Stichwahl. Der Mut, die in der Koalitionsvereinbarung von 2006 noch beschlossene Nordostumgehung und damit die zwei Jahre vor der Wahl Koalition sausen zu lassen, hat sich gelohnt. So wurde geschickt vergessen gemacht, dass man ja schon seit einigen Jahren mit der SPD in einer rot-grünen Koalition (zuletzt verstärkt durch die FDP) in Darmstadt den Ton angab. Und die CDU schaffte es nicht darauf hinzuweisen, vielleicht wollte sie es auch nicht, um eine mögliche schwarz-grüne Koalition nicht durch schrille Töne zu gefährden.

Der GAU in Japan wird einige Grünen-Wähler mobilisiert haben, aber eigentlich hat die Darmstädter SPD nicht auf die Warnsignale gehört, die es 2009 in Folge gab. 21,2% bei der Landtagswahl, 21,5% bei der Europawahl und 25,2% bei der Bundestagswahl. Und jetzt dritte Kraft hinter Grünen und CDU. Einige Genossen stellten entsetzt fest, dass sie ein Drittel ihrer Mandate verloren haben, wohl um die 14 Stadtverordnete (nicht mehr 21) stellen und eventuell aus dem Magistrat gekegelt werden.

Aber das lag an einem jahrelangen „weiter so“ Kurs, der alle Realitäten ignorierte. Denn schon das Kommunalwahlergebnis 2006 war nicht so berauschend für die Sozialdemokraten, schon damals rechnete man damit, dass nach dem Wahltag andere die Probleme nun lösen müssten. Weswegen man damals einiges einfach vertage – aber nicht löste. Als Ursache wurde schließlich die Bundespolitik ausgemacht. Eine andere Deutung wäre auch schlecht gewesen, denn man hätten den damaligen Wahlkampforganisator und Baudezernenten Dieter Wenzel beschädigt. Ein innerparteilicher Diskussionsprozess wurde vertan, ein Ortsverein, der intern ein Papier diskutierte, sah sich damals gezwungen das höchst konspirativ (Ausdrucke wurden wieder eingesammelt, kein E-Mail-Verteiler) zu handhaben, damit die Parteiführung im Unterbezirk nicht glaubt, dass da Dissidenten unterwegs und zu bekämpfen sind. In so einen Klima ändert sich wenig.

Lehren wurden nicht gezogen, man glaubte sogar sich – wie in den 80er Jahren – Richtungskämpfe leisten zu können, indem man den amtierenden OB nicht als SPD-Kandidaten nominierte. Das kann man machen, aber nicht, ohne eine Alternative in petto zu haben. Gründe hätte es genug gegeben.

Und wenn man dann im Wahlkampf „Werte erhalten“ neben Schlaglöchern und angesichts zu sanierender Schulen plakatiert, aber der Baudezernent einräumt, dass Werte nicht erhalten werden können, dann zeigt sich dies beispielhaft als Glaubwürdigkeitsproblem.

Echo Online, 20.12.2010 – Darmstädter Schlagloch-Meldestelle am Weißen Turm: Dass Straßen jährlich mit zwei Millionen saniert, aber mit fünf Millionen Euro abgeschrieben werden, räumte (Wenzel) ein. »Das ist so bei einem defizitären Haushalt. Da werden Werte nicht erhalten.«

Die Darmstädter SPD wäre schlecht beraten, wenn sie ihr Ergebnis als Folge des GAUs in Fukushima deutet. Denn der Zaun an der Cooperstraße (der die Zufahrt zur Marienhöhe ermöglichte, der auf Bürgerbetreiben kam, und nicht so teuer war, wie die Stadt glauben machen wollte) liegt nicht in Japan, ebensowenig die Turnhalle Goetheschule oder die mehr geschlossenen als geöffneten Stadtteilbüchereien. Die kippelige Vereinsförderung 2010 traf nicht Tokioter Vereine und der Millionen-Zuschuss fürs Darmstadtium, von dem vor fünf Jahren noch getönt wurde, dass es ohne Mittel aus dem städtischen Haushalt gebaut worden sei, fehlt nicht in der Präfekturhauptstadt Sendai, sondern in der Hauptstadt der ehemaligen Provinz Starkenburg. Und mit Bürgerbeteiligung immer erst dann zu kommen, wenn der ICE-Anschluss einen Stadtteil mobilisiert, die Nordostumgehung nur noch Gräben aufwirft und das Museum Sander eine neue BI hervorbringt, ist auch nicht gerade ein Hinweis auf Bürgernähe oder Interesse daran.