„David & Goliath“ reloaded: Wieder ein „Überlebenskampf“

Der Burgerladen „David & Goliath“ in der Grafenstraße 33.

„Es ist schon ein Überlebenskampf, den ich gerade hier habe“, hatte Koch Andreas Klement im Dezember 2019 gesagt. Dass er im März nun wieder kämpfen muss, wusste da noch keiner. Im Dezember war der Coach Frank Rosin bei ihm in seinem Lokal „David & Goliath“. Das kann man am Donnerstag (26.) um 20.15 Uhr auf Kabel 1 sehen.

Ich habe für den Artikel natürlich Andreas Klement gefragt, wie es jetzt mit den Folgen der Coronavirus-Pandemie ist.

Echo Online: Darmstädter Gastronom am Donnerstag in Kabel 1 (€)

Der Name „David & Goliath“ stammt aus dem Jahr 2017 vom Gründer Jürgen Böhr. Der Unternehmer, der unter anderem auch die Friseurkette „Haarfabrik“ gründete, hatte ursprünglich Dry Aged Beef-Burger und -Steaks aus einem Foodtruck namens „Goliath“ heraus anbieten wollen. Allerdings stellte sich der Umbau des Doppeldecker-Bus zu einem Food Truck in einer Weiterstädter Werkstatt wegen eines Schadens am Chassis als zu unwirtschaftlich heraus. So dass aus dem großen Imbisswagen ein Restaurant mit offenem Kochbereich mit über 50 Quadratmetern Gastraum in der Grafenstraße wurde.

Nachtrag, 25.9.2021: „Corona war der Sargnagel – und Darmstadt ein schwieriges Umfeld“, sagt der Koch in einem Echo-Artikel über Burger-Restaurants in Darmstadt und dass er die Gaststätte abgeben wird.

ZDF-Serie „Blutige Anfänger“. Spoilerfreie Kritik zur ersten Staffel

Mit „Blutige Anfänger“ hat das ZDF eine Serie hinbekommen, wie sie für meinen Geschmack immer sein sollte. Abgeschlossene Episoden, aber ein die ganze Staffel durchspannendes Problem, Rätsel oder wie man es nennen mag. (Ja, bei meinen Lieblingsserien „Buffy“ und den ersten drei „Veronica Mars“-Staffeln lief das auch so.)

Die „Blutigen Anfänger“ sind Studierende an einer Polizeihochschule in Sachsen-Anhalt, die ihr Praxissemester in einer Mordkommission absolvieren. Natürlich ist die Mordrate mit einem Opfer pro Folge unnatürlich hoch, wie halt in Krimis üblich. Und dann – sehr gut – gibt es noch einen Fall, der die ganze Staffel durchläuft. In jeder Folge wird der ein Stück weiter entwickelt, bis in der letzten Folge die Lösung kommt.

Da lohnt es sich dann auch jede Folge zu gucken, weil es stets was neues gibt. Und die Wendungen in dem großen Fall mache ich halt mit, weil sie nebenbei passieren. Bei diesen ganzen neumodischen horizontalen Serien interessiert mich nach den ersten zwei Folgen eigentlich nur noch der Schluss. Das Füllmaterial ist mir oft leider egal, weil ich oft das Gefühl habe, dass das nur überambitioniertes Zeugs ist.

Auch sehr angenehm ist, dass die inneren Konflikte – Probleme der Protagonisten mit sich, Freunden und Familie – nicht die äußeren Konflikte – also die Kriminalfälle – dominieren. Auch wenn sie sich durch die ganze Staffel ziehen, wie der große Fall. (Innerer und äußerer Konflikt stehen im Lehrbuch für Drehbuchschreiber.) Wenn ich Seelenschau will, gucke ich das gezielt. Noch ein Plus: Es wird in den ersten zwanzig Minuten kein nackter Darsteller durch Bild geschickt und es wird auch nicht rumgevögelt. Und auch nicht danach, wenn ich mich richtig erinnere.

Noch schöner wäre es gewesen, wenn es mal in einigen Folgen ohne Mord gegangen wäre. Es gibt ja noch andere Verbrechen. Ist natürlich dann nicht mehr Mordkommission.

„Blutige Anfänger“ hat zwölf Folgen und läuft mittwochs ab dem 29. Januar um 19.25 im ZDF. Alle Folgen stehen jetzt schon in der Mediathek.

Die Polizeihochschüler werden gespielt von Jane Chirwa, Luise von Finckh, François Goeske, Timmi Trinks und Larissa Marolt. Die Ausbilder geben Neil Malik Abdullah, Esther Schweins, Werner Daehn, Salvatore Greco, Steffen Groth und Gedeon Burkhard.

Wie eine Serie bei mir in der ersten Sekunde durchfällt

Ich kann ja Serienmachern nur davon abraten, mir innerhalb der ersten 20 Minuten mit einer Sexszene zu kommen. Ich bin spätetens seit 2004 (da startete „Six Feet under“ bei Vox) schlau genug für komplexere Ansätze. Nee, echt, ich finde es erbärmlich, wenn man meint, dass man damit Zuschauer abholen kann. Mit so einem Ansatz machen Autoren und Regisseure uns doch mehr als eindeutig klar, dass sie uns nur für triebgesteuerte Höhlenmenschen halten und glauben, dass wir auf sowas reinfallen.

Und damit war „Cheat – Der Betrug“ (ARD) bei mir schon in der ersten Sekunde durchgefallen. „Fleabag“ (Amazon prime) innerhalb der ersten Minuten.

WTF? Remake Game of Thrones Season 8?

Es gibt eine Petition: „Remake Game of Thrones Season 8 with competent writers„.

Daenerys Aktionen oder die anderer Figuren stören mich weniger, ich finde es nur arg willkürlich wie gut mal (wenige) Ballisten trafen und dann (ganz viele) überhaupt nicht.

Oder wie hanebüchen dämlich Team Deanerys (wieder) in die Schlachten zog. Katapulte in der ersten Reihe, Kavallerie attackiert frontal einen unbekannten Feind im Dunkeln, Fußtruppen vor der Festung (ok, das können die anderen jetzt auch)… Das kann man auch konsistenter inszenieren und trotzdem die Schlacht so enden lassen, wie es einem passt.

Und so war es schon in Staffel 7. Da wurde auch nicht auf Geografie, Reisezeiten, sowie Logik und Konsistenz beim Kriegswesen geachtet. Was aber mit etwas mehr Sorgfalt bei den Drehbüchern auch da vermeidbar gewesen wäre.

Ach ja, was hatte ich mich gefreut, als ich den Schluss von Staffel 6 sah und dazu „Winds of Winter“ ertönte. Da war sowas wie Aufbruchsstimmung. Und jetzt erinnert mich das Lied daran, wie GoT zum Ende hin aber sowas von in den Sand gesetzt und der Schluss verbockt wurde.

Ostfriesensünde – wie wäre es mal mit neuen Schemata?

Geht es bei so ZDF-Krimis wie „Ostfriesensünde“ auch mal ohne allzu offensichtliches Standarddrehbuch? Stets dieses „innerer Konflikt der Hauptrolle“ (hier der Vater der Polizistin) und „äußerer Konflikt der Hauptrolle“ (das Verbrechen). Hier:

www.akademie.de: Die Drehbuchliteratur unterscheidet zwischen zwei Hauptarten des Konflikts: dem inneren Konflikt und dem äußeren Konflikt.

Und das Verbrechen ist wieder mal Mord oder Totschlag. Drunter geht es ja nicht mehr.

Offenlegung: Als ich das 08/15-Schema erkannte – naja, so wie man drauf gestoßen wurde, konnte man es auch nicht übersehen – habe ich abgeschaltet.

„Dogs of Berlin“ mit 08/15-Plot

Ich weiß ja nicht, was sich Serienautoren so denken. Wenn ich über „Dogs of Berlin“ bei SpOn lese

Bei ihren Ermittlungen stapfen die Kommissare (…) in einen Sumpf aus Spielwetten, Drogen und Prostitution (…) (Der eine Kommissar) lebt mit Frau Paula und zwei Kindern im feinen Eigenheim mit Sofalandschaft und hält sich nebenbei die alkoholkranke Sozialhilfeempfängerin Sabine  als Geliebte.

dann ist doch das 08/15-Schema eines Drehbuchs: Die Hauptfigur braucht einen äußeren und einen inneren Konflikt. Der äußere Konflikt ist der Kriminalfall und der innere Konflikt ist die Geliebte. Fertig, Plot durchschaut.

Nur weil man es jetzt hier im Netflix-Style extra krass gestaltet, ist das nichts neues. Liebe Autoren, lasst euch euch doch mal was anderes einfallen. Wie wäre es mal mit einem nicht abgefuckten Polizisten? Wie wäre es mal konstruktiv? Oder man tarnt sein 08/15-Schema besser.

Veronica Mars

Die Serie „Veronica Mars“ hatte auch ein Konzept, das mir gut gefallen hatte. Ein großer Fall – Veronica Mars ist eine Detektivin – der sich über die ganze Staffel verteilt und ein kleiner Fall pro Folge. Dazu kamen Witz und Ironie in den Dialogen und dass es nicht immer um Mord ging. Ok, das lag auch daran, dass Veronica Mars in den ersten beiden Staffeln noch Schülerin ist und Fälle an der Schule oder Probleme von Klassenkameraden löst.

Leider hatte Veronica Mars keine Chance gegen ihre größte Gegnerin, die Einschaltquote. Aber mal gucken, was sich tut. 2014 gab es einen Film dank Crowdfunding.

Schlechte Autorenleistung bei der 7. Staffel Game of Thrones

Bei „Game of Thrones“ kommt jetzt mit der 7. Staffel endlich – ab jetzt wird gespoilert – so richtig Zug rein. Daenerys ist mit ihrer Armee in Westeros, genauer in Dragonstone, angekommen. Aaaber, die Freude wurde mir gleich verdorben.

Ich kenne „Game of Thrones“ von dem Brettspiel her, das 2003 oder 2004 herauskam. Da gibt es eine Landkarte. Wenn man die kennt, dann scheinen mir die Drehbuchautoren also sagen zu wollen, dass „Team Daenerys“ ziemlich schlechte Strategen hat.

1. Der Blick auf die Landkarte zeigt, dass Dragonstone vor der Bucht liegt, an deren Ende Kings Landing ist. D.h., wer Dragonstone hat, kann schonmal den Seeweg blockieren. Bzw. man muss damit rechnen, dass die Greyjoys, die für Cersei in See (und Leiber) stechen, die Blockdade brechen wollen. Also wollen die Autoren Daenerys Admiräle als doof darstellen, wenn sie von Euron überascht werden.

2. Tyrions Plan Casterly Rock anzugreifen, soll wohl auch dessen militärische Unfähigkeit illustrieren. Auch hier hilft ein Blick auf die Karte: Um Casterly Rock von See her anzugreifen, muss die Flotte um den halben Kontinent segeln. Das dauert doch viel zu lange, warum machen das nicht Truppen aus Highgarden? Eigentlich sollte man Olenna darauf hinweisen lassen.

Aber vermutlich ist das alles Teil des Autorenplans, damit klar wird, warum Daenerys nicht gleich gewinnt.

Nachtrag: Die Staffel hatte zwar supertolle Szenen, aber die Handlung war schlecht, weil sie beliebig mit Raum und Zeit umging. Die Autoren machten sich auch nicht die Mühe, simple Erklärungen zu finden, warum Daenerys mit ihrer Armee so vor die Wand fährt. Sie durfte einfach nicht erfolgreich sein, weil ja noch die achte Staffel kommen sollte. Dabei hätte man viele der Fehlschläge gegen die Lannisters ganz einfach mit einem Spion in Dragonstone erklären können.

Und auch das mit dem Eisdrachen gegen Schluss. Tolle Effekte, aber man hätte den Nachtkönig auch „einfach“ einen tiefgefrorenen toten Drachen im Eis finden lassen können. Der kam bei einer vor vielen hundert Jahren fehlgeschlagenen Expedition dort hin und wird nun belebt. Da muss man nicht Daenerys mit einem Drachen in Überschallgeschwindigjkeit nach Norden schicken, nur damit da ein Drache ist, den man dann töten und wiederbeleben kann.

Ich bin echt am überlegen, ob ich dieses Mal warte bis die achte Staffel im Free-TV läuft. Denn wenn die Autoren so beliebig mit der Story verfahren, dann brauche ich kein Sky-Ticket-Abo, dann reicht mir erstmal ein Review wie die Serie ausgeht.

Robin Williams †

Wenn Fernsehserien gleiche Darsteller haben, verknüpfe ich manchmal zum Spaß die Serien miteinander.

So auch bei „The Crazy Ones“. In der Serie hat – in meiner Verknüpfung – Dämonenjägerin Buffy nachdem sie die Welt gerettet hat, wieder ein normales Leben, hat ihren Vater wiedergetroffen und arbeitet mit ihm in seiner Werbeagentur.

In der Serie „The Crazy Ones“ spielt Sarah Michelle Gellar die Rolle der Sydney Roberts, die die Tochter des Werbemanagers Simon Roberts ist. Simon Roberts spielte Robin Williams.

Das war die letzte Rolle in der ich Robin Williams gesehen hatte.