Neue Musik und das alte Gehirn

Früher wusste ich was in den Hitparaden läuft. Heute weiß ich das nicht mehr, aber es stört mich nicht. Vermutlich gibt es sowas wie Hitparaden auch gar nicht mehr und ich habe es nichteinmal bemerkt.

Und dann tue ich mich mit den neuen Songs schwer, die finde ich selten gut. Neue Lieder, bei denen das anders ist, nehme ich nur alle zwei oder drei Jahre wahr. Nur bin ich mit diesem Musikgeschmack nicht alleine (in meiner Altersgruppe).

Der welt.de-Artikel „Wieso wir irgendwann aufhören, neue Musik zu hören“ gibt Hinweise, warum das so ist.

Je unbekannter ein Song ist, desto anstrengender ist es für uns, ein neues Muster zu katalogisieren und je älter wir werden, desto weniger Lust hat das Gehirn darauf.

Und wenn einem doch ein neuer Song gefällt? Dann liegt das nur daran, dass das Gehirn in dem ein bekanntes Muster entdeckt hat.

„The James Bond Theme“ = „Good sign, bad sign“+“Poor me“

Das Riff des James Bond Themes ist von Monty Norman (klang aber in der Ursprungskomposition „Good sign, bad sign“ indischer) und der Beginn stammt aus einer älteren John Barry-Komposition („Poor me„).

Den Rest, den das folgende Video nahelegen will, mag nicht so ganz nicht teilen. Aber es ist trotzdem interessant.

YouTube: Who Wrote the Bond Theme? — A Musical Experiment

„Wind him up“ – 1981 bis 2014

Ja, das Alter macht sich bemerkbar. Ich kenne Stücke wie „Wind him up“, weiß aber Titel und Band nicht mehr. Das Lied läuft ab und an auf RadioBob aber dank Shazam konnte ich die verblasste Erinnerung ausgleichen und ein wenig bei YouTube stöbern.

Ich glaube, „Saga“-Sänger Michael Sadler hätte in den 80ern auch nicht geglaubt, noch 2014 mit „Wind him up“ aufzutreten – dass er in 30 Jahren – Zwischenstand 2005 – immer mehr Haare lässt, hat er vielleicht eher geahnt.

Beim Video von 1985 fällt mir neben der Haarpracht noch das violette Shirt auf.

Die Darmstädter Version des Hauptmann-von-Köpenick-Dilemmas?

Jetzt konnte ich tatsächlich eine relativ alte, selbst erlebte Geschichte verkaufen, weil sie gestern im Stadtparlament einen neuen Dreh bekam:

Vor einigen Jahren bettelte ein Mann mit einer Gitarre Gäste vor dem Café „Salve“ an. Er brauche etwas Geld, damit er die Genehmigung bezahlen könne, um auf der Straße spielen zu dürfen. Das klang natürlich sehr nach einer Hauptmann-von-Köpenick-Varinante (kein Geld für die Gebühr, keine Erlaubnis zum Spielen, keine Einnahmen, kein Geld für die Gebühr, …), also bekam er ein paar Euro.

Ich fragte damals beim Ordnungsamt nach, ob das mit der Gebühr stimme – nun, es stimmte nicht. Aber bald wird es wahr.

Echo Online: Straßenmusiker müssen künftig fünf Euro zahlen

Musikrückblick 2011

Da die MP3-Playersoftware auf meinem Rechner mitzählen kann, ergeben sich ungefähr folgende Top 15 für 2011:

1. Guano Apes 2. Caro Emerald 3. Juli 4. Frida Gold 5. Natalia Kills 6. Adele 7. Lady Gaga 8. Katzenjammer 9. Doro 10. The Gathering 11. Muse 12. Placebo 13. Casper 14. Sugababes 15. Brooke Fraser

Wobei die Spitze schon deutlich ist. Stücke von den Guano Apes liefen doppelt (viermal) oft wie von Caro Emerald (Juli und Frida Gold). Und 15 Mal häufiger als Brooke Fraser.

Nur ein Tipp, weil’s vermutlich kaum einer kennt: „The Gathering“ und deren 1995er Album „Mandylion“ (nur mit Songs, die mindests sechs Minuten lang sind). Wobei mir z.B. Eleanor gar nicht so als Headbanger-Stück vorkam. Aber egal, ich war ja auch nie auf einem Konzert von denen.