Etwas einfach so dahinsagen, kann vor Gericht enden


Was man auch aus Strafprozessen mitnehmen kann: Nie jemanden mit Gewalt, dem Tod oder ähnlichem drohen. Am Ende passiert tatsächlich was und dann erinnern sich Leute, an die Sachen, die man so in seinem Zorn gesagt hat.

In einem Prozess um eine Brandstiftung hat der Angeklagte so ein Problem. Er drohte einem Mann, dass ein Unfall passieren könne und er dann leuchte. Kurze Zeit später brannte das Zimmer des Angeklagten in der Einrichtung. Und zudem hatte er anderen Mitarbeiter gedroht, sie abzustechen, weil sie nicht das machten, was er sich vorgestellt hatte. Die Unterkunft durch einen Brand aus Rache aufzumischen, könnte ein Motiv sein.

(€) Echo online: Angeklagte bestreitet den Brandstiftungsvorwurf

„Der Faszination des Löschens erlegen“ – Haftstrafen für zwei brandstiftende Feuerwehrmänner

Leuchten am Portal zum Alten Darmstädter Landgericht.

In der Nacht zum 31. Oktober 2019 brannte in Offenbach ein Keller in einem achtstöckigen Wohnhaus. Die zwei Täter waren schnell ermittelt, denn einer der beiden wurde von der Polizei schon videoüberwacht, weil sie vermutete, dass der eine ein Serienbrandstifter ist.

Die 21 und 22 Jahre alten jungen Männer waren beide in der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Offenbach-Rumpenheim, hatten sich einen richtig großen Einsatz gewünscht – und nachgeholfen. Und das nicht nur einmal. Im Prozess gestanden sie, dass sie auch Gartenhütten angesteckt hatten, um sie dann löschen zu können. Sie waren „der Faszination des Löschens erlegen“, sagte der Vorsitzende Richter heute in der Urteilsbegründung.

sueddeutsche.de (dpa): Feuerwehrmänner als Brandstifter verurteilt

Und wie der Zufalls so spielte, war an dem 31. Oktober 2019 ein Fernsehteam bei der Berufsfeuerwehr Offenbach, um deren Arbeit zu dokumentieren.

hr: 1000 Grad – Feuerwehr hautnah

Aus 9.9., 9 Uhr bei der 9. Kammer wurde Freitag, der 13. um 13 Uhr

Der Fahrkartenautomat im Darmstädter Nordbahnhof wurde am 7. November 2018 kurz vor 3 Uhr in der Nacht gesprengt. (Die Straßenbahndrähte habe ich entfernt.)

Eigentlich sollte der Prozess um den gesprengten Fahrkartenautomaten, die im September 2018 in Brand gesetzte Tiefgarage und die im Sommer 2018 gestohlenen Fahrräder am 9.9. um 9 Uhr (bei der 9. Kammer des Landgerichts) fortgesetzt werden. Aber da der Termin ausfiel, ging es am Freitag dem 13. um 13 Uhr weiter.

Echo online: Gesprengter Fahrkartenautomat – Angeklagter zieht Aussagen zurück

Essen, Trinken, Kinderschminken, Amts- und Landgericht

Ich bin etwas hintendran mit den Hinweisen auf meine Artikel. Also kommen jetzt ein paar Links.

Beim Prozess gegen einen Mehrfachintensivtäter gab es einen Hinweis, was man als Straftäter nicht machen sollte. Seit Anfang Juli verhandelt das Landgericht Darmstadt gegen den 24 Jahre alten Polen wegen Brandstiftung, 15 Fahrraddiebstählen und weil er am 7. November den Fahrkartenautomaten im Nordbahnhof gesprengt haben soll.

Echo online: „Wir haben dem Angeklagten eine Vorladung geschickt, um da mal was anzustoßen.“

Dann ging am Mittwoch ein Amtsgerichtsprozess zuende, der im Januar und dann nochmal im Mai begonnen hatte (weil ein Fortsetzungstermin platzte). Da erinnere ich mich noch an den ersten Verhandlungtag. Vor dem hatte ich nämlich geguckt, wer der Angeklagte sein könnte. Denn im Pressehinweis stand etwas von einem Vereinsvorsitzenden, der über 20.000 Euro seines Vereins veruntreut haben soll. Nur sah es nach meinen „Recherchen“ (ok, ich hatte einfach auf die Vereinswebsite geguckt) so aus, als wäre dieser Vorsitzende noch im Amt. Und so war es zu meiner Überraschung auch, er wurde erst im Juni auf einer Sonderhauptversammlung abgewählt.

Echo online: Bewährungsstrafe wegen Veruntreuung

Die Bewährungsstrafe ist das eine, das andere ist, dass die Gerichte inzwischen darauf gucken, dass zu Unrecht erlangtes Geld auch zurückgezahlt werden muss. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Und da es Amtsgericht war, gibt es noch das Landgericht als zweite Instanz. (Nachtrag: Der Angeklagte ist noch vor dem Landgerichtsverfahren leider verstorben. Somit wurde das Verfahren eingestellt und es gibt gar kein rechtskräftiges Urteil.

Und dann war ich noch im Weiterstädter Stadtteil Riedbahn, da hatte ein junger Verein es hinbekommen, dass die sprichtwörtliche Hütte voll war. Wie hat er das geschafft? Der Reim „Essen, Trinken, Kinderschminken“ trifft es ganz gut.

Echo online: Gelungene Premiere für die Riedbahner

Racheaktion wird zum Inferno – auch finanziell

Im September brannte es in einer Tiefgarage in Arheilgen. Weil der Brandstifter Streit mit einem Nachbarn hatte, zündete er dessen Auto an. Was weitere Autos beschädigte und auch das Gebäude. Über 500.000 Euro Schaden, allein an der Garage.

Echo online: Feuer im Auto des Nachbarn gelegt (3. Verhandlungstag)

Echo online: Bekannten zu Unrecht beschuldigt (2. Verhandlungstag)

Echo online: Erst mit Gas, dann mit der Flex (1. Verhandlungstag)

Automatensprengung, Brandstiftung und Fahrraddiebstahl vor Gericht

Der Darmstädter Nordbahnhof

Im Darmstädter Nordbahnhof war in der Nacht zum 7. November 2018 der Fahrkartenautomat gesprengt worden. Nun ist der Fall vor Gericht.

„Diese drei Kisten sind alles Vorstrafenakten“, sagt der Vorsitzende Richter über den 24 Jahre alten Angeklagten und zeigt hinter sich. Seit Mittwoch geht es im Landgericht Darmstadt darum, ob noch drei weitere Akten dazukommen. Der junge Mann ist wegen Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, Brandstiftung und gewerbsmäßigen Fahrraddiebstahl angeklagt. Bei der Sprengung soll er einen Mittäter gehabt haben, der steht auch vor Gericht.

Echo online: Erst mit Gas, dann mit der Flex

Kindermord in Mörlenbach, zweiter Verhandlungstag

Im Darmstädter Landgericht wird zur Zeit der Mord an zwei Kindern in Mörlenbach verhandelt.


In einem Brief aus der Haft an ein Mörlenbacher Nachbarehepaar, erklärt der Vater, der zugegeben hat seine beiden Kinder getötet zu haben, die Hintergründe. Der Brief endet mit „Die Eltern der verstorbenen Kinder waren keine Betrüger.“ Gestern war im Darmstädter Landgericht der zweite Verhandlungstag gegen die beiden Zahnärzte, die Ende August 2018 ihre Kinder getötet und das Haus angezündet haben sollen. Die Feuerwehr fand die toten Kinder und rettete die Eltern aus einer Garage aus einem Auto mit laufenden Motor.

Echo online (26.3.2019): Bekenntnis im Gefängnis

Echo online (23.3.2019): Ehepaar von der Bergstraße tötete eigene Kinder

Echo online (22.3.2019): Mörlenbacher Mordprozess beginnt