So kapert man eine Wahlveranstaltung

Auch nicht schlecht: Auf einer Wahlveranstaltung der Linken dafür werben, die Grünen-Direktkandidatin zu wählen.

Aber etwas dreist war die Begründung: Damit es die CDU-Bewerberin nicht direkt in den Landtag schaffe.

Die Umfragen zu den Direktkandidaten in Darmstadt-Nord sehen nämlich bei den Erststimmen Grüne und SPD vorne – und die CDU auf dem dritten Platz.

Briefwahl – Was man hat hat man

Das Plakat der hessischen CDU hängt am Schlossplatz in Weiterstadt-Braunshardt.


Die Parteien werben für Briefwahl bei der Landtagswahl, die in Hessen am 28 Oktober stattfindet.

Klar, besonders als CDU und SPD würde ich auch schauen, dass meine Wähler jetzt wählen gehen – bevor die Parteifreunde und Genossen in der Bundesregierung noch mehr in den Sand setzen.

Die Darmstädter Grünen biegen die Balken

Die Darmstädter Grünen stehen (nach der gewonnenen OB-Wahl 2011) vor einem weiteren Erfolg: Ein Direktmandat bei der Landtagswahl. Sagt jedenfalls wahlkreisprognose.de. Und in der Septemberprognose stehen sogar 26,5 Prozent, im August waren es noch 25,5 Prozent.

Die Darmstädter Grünen freuen sich und haben dazu eine Grafik auf Facebook veröffentlicht.

Die Grünen illustrieren ihren prognostizierten Erststimmenvorsprung etwas großzügig auf Facebook.

Nur, wenn man genauer guckt, dann sind – wenn man wohlwollend ist – die Balken eher symbolisch zu sehen. Da der Linken 10 Prozent der Erststimmen vorhergesagt werden, kann man schnell abschätzen, dass die anderen Balken nicht verhältnisgemäß abgebildet sind.

Ich mal in die korrekten Relationen hergestellt:

Die Balken von CDU, SPD und Grünen sind im Original nicht im gleichen Maßstab wie die von FDP, AfD und der Linken.

Diskussion mit Landtagswahl-Kandidaten in Eberstadt

Wahltalk in Eberstadt-Süd mit Dennis Eckhold (Linke, 3. v. rechts) und Andreas May (FDP, rechts).

Freitag war im Darmstädter AfD-Quartier Eberstadt-Süd eine Diskussion zur Landtagswahl. Die AfD war dort bei der Kommunalwahl 2016, Wahllokal Wilhelm-Hauff-Schule, mit 25,4 Prozent stärkste Partei geworden. Gefolgt von der SPD mit um die 20 Prozent. Eingeladen war die AfD nicht, Caritas und Diakonie hatten Direktkandidaten der im Landtag vertretenen Parteien eingeladen.

Allerdings ist das über Format mit an Tischen verteilten Politikern schwierig zum schreiben, weil ich ja nicht überall gleichzeitig sein kann. Und da kann es passieren, dass ich wieder zu einem Tisch komme, und nun andere Bürger das gleiche Thema haben wie die Gruppe davor. Oder ich ein Thema auch verpasse.

Echo online: Diskussion mit Landtagswahl-Kandidaten in Eberstadt

Wahlkreis Aachen II macht NRW-Wahl nochmal spannend

Die Verfassung des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Landtagswahl jenseits vom Ergebnis ja nochmal spannend gemacht. Denn die CDU hatte mehr Direktmandate gewonnen als ihr nach Zweitstimmen zugestanden hätten.
Das wäre aber nicht das Problem, da bekommen die anderen Parteien Ausgleichsmandate. Nur ob der CDU-Ministerpräsidentenkandidat Armin Laschet sein Direktmandat gewinnt, war deswegen lange unsicher. Und ohne Direktmandat wäre er nicht in den Landtag gekommen.
Was aber wichtig ist, wenn man in NRW Regierungschef werden will. Blöderweise steht nämlich in der Landesverfassung:

Artikel 52: Der Landtag wählt aus seiner Mitte in geheimer Wahl ohne Aussprache den Ministerpräsidenten mit mehr als der Hälfte der gesetzlichen Zahl seiner Mitglieder.

Und „aus seiner Mitte“ bedeutet ganz einfach, dass der Ministerpräsident gewählter Abgeordneter sein muss … Das heißt: Hätte Armin Laschet seinen Wahlkreis Aachen II nicht mit 567 Stimmen mehr gewonnen, hätte die CDU sich was überlegen müssen. Bzw. einen Abgeordneten aus ihren Reihen überzeugen müssen, dass er zurücktritt und so Laschet nachrücken kann.

Vergangene Wahlen in Darmstadt

Eine kurze Zusammenfassung der vergangenen Wahlen. Die Zahlen sind nur die Ergebnisse aus der Stadt Darmstadt. Schön demonstrativ, mit gestauchter x-Achse und alles in einen Topf geworfen.

Und damit ich es schneller finde, noch die Erststimmen bei der Bundestagswahl 2005. Das kann man aber nicht mit der Stadt Darmstadt vergleichen, da noch Gemeinden aus dem Landkreis zum Wahlkreis gehören. 2005 holte Brigitte Zypries das Direktmandat.

Storm, Andreas (CDU) – 37,70%
Zypries, Brigitte (SPD) – 44,80%
Partsch, Jochen (GRÜNE) – 8,10%
Laabs, Kerstin (FDP) – 3,70%
Schäfer, Heinz (Linke) – 3,90%

Bettina Schausten und die NPD

Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen. Der sächsische NPD-Vertreter darf auch ins Fernsehen und antwortet auf eine freche Moderatorenfrage wie alle anderen Parteivertreter – er dankt seinen Wählerinnen und Wählern Dabei wird er schon ob der Unsachlichkeit unterbrochen und ausreden lässt man ihn auch nicht. Im ZDF lief das so:

Bettina Schausten: „Herr Apfel, wann sagen Sie den Wählern, dass Sie eigentlich Neonazi sind…?
Holger Apfel: „Heute ist ein großartiger Tag für alle Deutschen, die noch Deutsche sein wollen, es ist die verdiente Quittung für eine immer asozialere Sozialpolitik, für eine asoziale Wirtschaftspolitik und…“
Georg Milbradt (CDU), Antje Hermenau (Grüne), Thomas Jurk (SPD) und Holger Zastrow (FDP) verlassen bei den Worten das Studio.
BS: „Ja, hier gehen jetzt die ersten…“
HA: „Ja, das wundert mich nicht, weil…“
BS: „Auf Wiedersehen. Das war zu erwarten an diesem Abend…“
HA: „…unglaublichen Medienhetze…“
BS: „Seien Sie bitte still, seien Sie bitte still, wir gehen jetzt zu den Zahlen….“

[Update 23.9.04: Das ZDF hat nach Frank Plaßberg (WDR-Sendung „Hart aber fair“) den TV-Ausschnitt inzwischen gesperrt.]

Jetzt kann man zur NPD stehen wie man will, aber warum lässt man den Mann nicht einfach ausreden und harkt bei nicht beantworteten Fragen nach? Wenn er Unsinn erzählt, dann kann man ihn reden lassen, die Zuschauer werden es merken. Denn das lief meiner Beobachtung nach damals am Anfang bei den Grünen und auch bei der PDS so. Gibt es bei ARD und ZDF die Vorgabe Vertreter extremer oder eher kleiner Parteien schlechter zu behandeln als die der etablierten Parteien? Möglich, schließlich sitzen Parteienvertreter in den Rundfunkräten. Oder machen das die Interviewer freiwillig, weil sie sich davon was versprechen? Ministerien suchen ab und an in Journalistenkreisen Pressesprecher oder Imageberater. Oder sind sie die TV-Interviewer einfach feige und trauen sich bei Kleinparteien, das was sie sich bei den Großparteien nicht trauen?