Was sagen einem Daten aus Tierversuchen?

Wenn aus Wissenschaft und Forschung berichtet wird, zählt oft nur, wer die Meldung zuerst in eigenen Text umgegossen hat. Dabei fallen dann bestimmte Sachen hinten runter, wie zum Beispiel, dass Ergebnisse bei Ratten oder Mäusen genaugenommen nur für – genau – Ratten oder Mäuse gelten. Die Zeit greift das jetzt mal auf, aber unter dem ethischen Aspekt „Tierversuch“:

zeit.de: Ersatz gesucht – „Der Mensch ist keine 70-Kilogramm-Ratte“, sagt der Toxikologe Thomas Hartung gern, wenn er über Tierversuche spricht. (…) Mäuse, Ratten, Kaninchen und sogar Affen reagieren oft ganz anders auf chemische Stoffe als Menschen. Daher eignen sich die Tiere auch nur bedingt als menschliche Stellvertreter.

Weihnachtsvorlesung am Fachbereich Chemie der TU Darmstadt

„Chemie ist, wenn es knallt und stinkt“, geht der Spruch, aber besonders gilt das zur Weihnachtsvorlesung. Dann aber richtig. Das letzte Bild zeigt den nicht mehr ganz so freien Blick nach der Weihnachtsvorlesung am Fachbereich Chemie der TU Darmstadt.

Echo online: Gummibärchen lösen sich mit einem Brummen auf

Die Professoren Michael Reggelin und Reinhard Meusinger gucken mal nach. Magnesium zwischen zwei Trockeneisblöcken (gefrorenes Kohlendioxid) wurde angezündet. Unter Luftabschluss reagiert das Magnesium mit dem Kohlendioxid, wobei weißes Magnesiumoxid und schwarzer Kohlenstoff (Kohle) entsteht.

Fluoreszierende Flüssigkeiten fließen durch zusammengesteckte Glasröhren und Kühler. Angetrieben wird das ganz einfach über eine Vakuumpumpe.

Wenn Chemiker den Weihnachtsbaum anzünden, dann den ganzen Baum – der hier war aus Schießbaumwolle (wegen dem Fumpp!-Effekt bei der Zündung) und Stahlwolle (glüht dann schön durch).

In den Flüssigkeiten sind verschieden Salze, die in unterschiedlichen Farben abbrennen.

Nach der Veranstaltung. Das andere Ende des Saals ist im Dunst und Rauch verschwunden.

Leserforschung

„Gefragt nach den regionalen Top-Themen, nannten die meisten Abonnenten Kommunalpolitik, Soziales und Wirtschaft, so eine Tageszeitung. „Für uns eine echte Überraschung: Berichte über Kerwe-Veranstaltungen und von Karnevalssitzungen belegten die beiden letzten Plätze. Blickt man jedoch auf die Altersklassen der Befragten, ergibt sich ein differenziertes Bild: Das überdurchschnittliche Interesse etwa der Leser zwischen 51 und 60 Jahren an Kerb-Berichten (16,1) teilt kein Vertreter der 31- bis 40-Jährigen (0,0).“

Forschung: Es zählt der Inhalt des Stapels und nicht seine Höhe

Nach über zig Jahren kommt bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Erkenntnis, dass Qualität und nicht Quantität zählen.

Zeit.de: „Schluss mit der Salamitaktik“ – Bei Anträgen für Forschungsmittel hat der Wissenschaftler bessere Chancen, der die längste Publikationsliste aufweisen kann. Auch auf eine Professur wird nur derjenige berufen, dessen Schriftenverzeichnis äußerst umfangreich ist. […] Um die Publikationsflut einzudämmen und die Qualität der Forschung wieder in den Mittelpunkt zu stellen, will die DFG – die größte Forschungsfördergemeinschaft – ab Juli für ihre Anträge neue Regeln anwenden. Künftig dürfen Forscher nur noch fünf maßgebliche Werke anführen.

Da kann man sich schon fragen, ob die DFG auf Forschung oder Interessen geachtet hat – oder etwa zu doof war, das mit den Publikationslisten zu durchschauen. Da die Forscher ja selber in der DFG sind, kennen sie den Listentrick aus eigener Praxis. Daraus folgt die gute Nachricht: So doof waren sie schonmal nicht.

Dass Arbeiten möglichst aufgeteilt wurden, war doch schon zu Zeiten meiner Promotion (vor 15 Jahren) lange beklagt und ich selbst hatte so meine Zweifel an einem Focus-Uni-Ranking (einem der ersten in den Neunzigern) weil das die Qualität anhand der Höhe der publizierten Papierstapel gemessen hatte. Alle wissen und wussten, dass ein guter/fleißiger Forscher nicht unbedingt ein guter Hochschullehrer ist – und umgekehrt. Aber die DFG und die Berufunggremien offenbar nicht. Also was steckte dahinter? Jedenfalls nicht die Suche nach der Wahrheit und dem was die Welt zusammenhält.