Das Nordbad, ein Baudenkmal?

„Das Nordbad sieht genauso aus wie damals“, sagte der ehemalige Schwimmolympiasieger und -Weltmeister Michael Groß als er die Edith-Stein-Schule besuchte.

Wir sollten also aufpassen, dass das nicht kurz vor dem Umbau ausversehen unter Denkmalschutz kommt.

Echo online: Der frührere Spitzenschwimmer Michael Groß erzählt über sich, 70 Jahre Hessen und seine Karriere

Schwarzes Triple für die Stadtregierung

Der 7. Juli war nicht so der Tag der Darmstädter Stadtregierung. Eigentlich ist alles, was gestern ärgerlich war, nicht so richtig neu, aber dass es so geballt an einem Tag zusammenkam, ja, da könnte man von einem Schwarzen Donnerstag sprechen.

Am Morgen schlug das ECHO mit „Nordbad-Neubau wird fast doppelt so teuer“ auf. Das hätte die Stadt zwar schon vor etwa zwei Wochen verkünden können, aber dann war der Pressetermin abgesagt worden. Also hat sich die Redaktion die Sachen selbst zusammengesucht. Nebenbei ist das Nordbad auch so ein Thema, das seit Jahren nicht vorankommt.

Dann wurde beim Böllenfalltorstadion zurückgerudert: Kein neues Stadion für Darmstadt: Böllenfalltor wird saniert. Die Gründe waren eigentlich schon lange bekannt, Donnerstag wurden aber die Konsequenzen daraus gezogen. Aber eine Alternativplanung hatte grün-schwarz ja abgelehnt.

Damit lag die Machbarkeitsstudie von 2013 nun bei einem weiteren Punkt daneben. Erste Fehleinschätzung war: Die Studie hatte den Standort Böllenfalltor empfohlen, weil man dort keinen Bebauungsplan brauche. Aber weil neben Fußball noch andere Dinge dort stattfinden sollen (Zusatzeinnahmen), entschloss sich die Stadt, doch einen Plan aufzustellen. Zweite Fehleinschätzung: Das was der Stadtregierung jetzt beim Stadion mit Lärmschutz und Stellplätzen auf die Füße gefallen ist, steht auch als Problem in der Machbarkeitsstudie drin. Nur wird das mit dem Tenor „Wir ergreifen geeignete Maßnahmen“ als leicht lösbar abgetan.

Und zuletzt ging am Donnerstag die Stadträtin Cornelia Zuschke verloren, die Parteien im Düsseldorfer Stadtparlament hatten sie am Donnerstag zur neuen Baudezernentin ihrer Stadt gewählt. Jetzt müssen die Grünen einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin finden. Und da hatte ich zur Kommunalwahl ja schon geunkt, dass man die damalige Wahl Zuschkes auch so interpretieren könnte, dass vor Orte keiner will oder keiner da ist.

Gut, dass die Kommunalwahl vor vier Monaten war und jetzt Sommerpause ist.

Rückblick zur Geschichte der Nordbadsanierungspläne

Das Symbolfoto zeigt zwar ein Schwimmbecken, aber es ist das im Eberstädter Mühltalbad.

Das zu sanierende oder neu zu bauende Nordbad ist heute Thema im Darmstädter Echo.

Echo online: Neubau des Schwimmbades könnte sich verzögern und verteuern und Erklärungsnot

Rückblick zur Geschichte der Nordbadsanierungspläne
2008 gab es ein Gutachten, demzufolge das Bad dringend saniert werden muss.
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Tortenschlacht: Darmstädter halten neues Rathaus für „nicht wichtig“

Die Stadt Darmstadt befragt regelmäßig die Bürger. Die jüngste „Bürgerumfrage zur Lebensqualität in der Wissenschaftsstadt Darmstadt“ war 2015. 9655 Fragebögen wurden im Frühjahr verschickt, 3429 kamen zurück, vorgestellt wurden die Ergebnisse im November 2015. Unter anderem konnten sie sieben Projekte bewerten.

Die Ultrakurzfassung:

Ok etwas hektisch, dann lieber so:

Die Projekte sind (so formuliert stehen sie in der Tabelle der Stadt): Umbau des Merck-Stadions am Böllenfalltor, Entwicklung der Konversionsflächen (Kasernengelände), Bau eines zentralen und bürgerfreundlichen Rathauses, Bau eines Schwimmzentrums (Nordbad), Bewerbung der Mathildenhöhe zum Weltkulturerbe, Abkopplung des Darmbachs vom Kanalnetz und Sanierung der Berufsschulzentren.

Die Bürger konnten die Projekte mit „sehr wichtig“, „wichtig“, „unwichtig“ und „weiß ich nicht“ bewerten.

Gut, ein Balkendiagramm gibt zwar einen Überblick, aber besser finde ich hier dann doch die einzelnen Tortendiagramme.
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Der „straffe Zeitplan“ beim Nordbad: Demzufolge wird seit März 2015 gebaut

Gestern ging es ja hoch her ums Böllenfalltorstadion. Echo: Enger Zeitplan für Neubau am Böllenfalltor vs. Stadt: „Konstruierte Berichterstattung. Vor allem weist der OB darauf hin, dass alle Beteiligten den Stadionumbau „bis Saisonstart 2018/19 schaffen wollen“.

Den Willen glaube ich gerne, aber man hat ja mit dem neuen Nordbad ein anderes Projekt, das zeigt, wie Wille und Wirklichkeit auseinandergehen.

Ein neues Nordbad steht mindestens seit 2008 an. Da gab es ein Gutachten, das von einem „außerordentlich maroden baulichen und technischen Zustand“ sprach.
2010 wurde dann diskutiert, ein neues Nordbad zu bauen, in dem auch eine Spaßkomponente sein sollte.

FR-Online, 1. Juli 2010: Spaß statt nur Bewegung – Ein modernes Schwimmzentrum soll das marode Nordbad im Bürgerpark ersetzen. 18 Millionen Euro will die Stadt investieren.

Das mit den 18 Millionen Euro wurde dann deutlich weniger, weil man mehr auf Schwimm- als auf Spaßbad Wert legt. Und Darmstadt auch kein Geld hatte. Aber dann sollten die 13 Millionen Euro nicht reichen …
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200 Millionen Euro: Was Darmstadt so plant

Das Böllenfalltorstadion. Ein Umbau in eine moderne Sportstätte soll 27,6 Millionen Euro kosten.

Eine kleine, sicher unvollständige, Übersicht zu Bauprojekten der Stadtregierung.

Sechs Fahrradstraßen
0,3 Millionen Euro

Sanierung Centralstation
0,5 Millionen Euro

Umbau Friedensplatz
1,6 Millionen Euro – Schätzung in den Plänen von 2007

Fußgänger- und Radwegbrücke über die Rheinstraße
2,25 Millionen Euro – die Brücke soll die Rheinstraße im Bereich des Mozartturms queren.

Neues Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Arheilgen
4 Millionen Euro – minus 750.000 Euro durch Verkauf des bisherigen Geländes und minus 600.000 bis 800.000 Euro Landeszuschuss.

Darmbachoffenlegung
7,1 Millionen Euro – offenes Bachbett von der Rudolf-Mueller-Anlage bis zum Herrngarten sowie ein eigenes Rohr unter Alicen-, Wilhelm-Leuschner-, Kasino- und Pallaswiesenstraße. 500.00 Euro jährliche Kosten für Instandhaltung und Zinsen, minus der 2,2 Millionen Euro für die bisherigen Kanalgebühren, die die Stadt an die HSE zahlt.

Straßenbahn zur Lichtwiese
8,3 Millionen Euro – kommunaler Anteil laut Stadt 2,87 Millionen Euro plus 654.000 Euro im Jahr (900.000 mit Finanzierungskosten und jährlicher Abschreibung Betriebskosten, sagt Uffbasse.

Nordbad, Neubau
18 Millionen Euro – im städtischen Haushalt sind bislang 13 Millionen Euro vorgesehen.

Böllenfalltorstadion, Um- oder -Neubau
27,6 Millionen Euro – 13,6 Millionen Euro sollen über Kredite finanziert werden, 14 Millionen Euro über einen Landeszuschuss.

Berufsschulzentrum Nord
50-60 Millionen Euro

Rathausneubau auf dem Marienplatz
70 bis 90, maximal 110 Millionen Euro – soll sich nach 17 Jahren amortisiert haben, FDP vermisst unter anderem Angaben zu Abschreibung und Krediten