„Der Faszination des Löschens erlegen“ – Haftstrafen für zwei brandstiftende Feuerwehrmänner

Leuchten am Portal zum Alten Darmstädter Landgericht.

In der Nacht zum 31. Oktober 2019 brannte in Offenbach ein Keller in einem achtstöckigen Wohnhaus. Die zwei Täter waren schnell ermittelt, denn einer der beiden wurde von der Polizei schon videoüberwacht, weil sie vermutete, dass der eine ein Serienbrandstifter ist.

Die 21 und 22 Jahre alten jungen Männer waren beide in der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Offenbach-Rumpenheim, hatten sich einen richtig großen Einsatz gewünscht – und nachgeholfen. Und das nicht nur einmal. Im Prozess gestanden sie, dass sie auch Gartenhütten angesteckt hatten, um sie dann löschen zu können. Sie waren „der Faszination des Löschens erlegen“, sagte der Vorsitzende Richter heute in der Urteilsbegründung.

sueddeutsche.de (dpa): Feuerwehrmänner als Brandstifter verurteilt

Und wie der Zufalls so spielte, war an dem 31. Oktober 2019 ein Fernsehteam bei der Berufsfeuerwehr Offenbach, um deren Arbeit zu dokumentieren.

hr: 1000 Grad – Feuerwehr hautnah

Bestechungsprozess von 2016 ist nun rechtskräftig

Der Eingang des Darmstädter Justizzentrums.

Vier Jahre nachdem das Landgericht Manager eines Offenbacher Unternehmens verurteilt hatte, gibt es nun ein rechtskräftiges Urteil, nachdem der Bundesgerichtshof das Urteil von 2016 teilweise aufgehoben hatte.

sueddeutsche.de (dpa): Mildere Strafe nach Bestechung in Druckmaschinenindustrie

Dass es so lange gedauert hatte, lang an einer Überlastung der Wirtschaftkammer. Dazu hatte ich Anfang 2019 auch mal was geschrieben, da 2018 zwei Hilfskammern eingerichtet worden waren.

Echo online, 8.2. 2019: Am Darmstädter Landgericht wird’s immer enger

Preise für Drogen und Falschgeld im Landgericht

Ich mag es ja, wenn man im Gericht Sachen erfährt, die man sonst eher nicht mitbekommt, weil man dazu in eine Szene müsste, in die man eigentlich nicht will.

Und so erfuhr ich gestern, was fünf Gramm Kokain kosten können: 188,80 Euro. Das war jedenfalls der Preis am 3. April 2017 im Internet bei „Escobar’s Cousins“, Dealer bei Alpha Bay. Ein falscher 50 Euro-Schein kostete dort so zwischen sechs bis 8,30 Euro.

Echo online: Drogen und Falschgeld aus dem Darknet (€)

Rolexraub vor Gericht

Auch in Saal 3 des Darmstädter Landgerichts sitzt das Coronavirus auf den meisten Plätzen.Damit gibt es nur noch ein Viertel der rund 50 Plätze im Zuschauerraum.

Was wie ein Raub in einem Fernsehkrimi klingt, wird seit gestern vor dem Darmstädter Landgericht verhandelt: Ein Kellner sagt einem Gast, dass der doch mal die Rolexuhr mitbringen soll, von der er erzählt hat. Der Gast macht das beim nächsten Lokalbesuch und auf dem Heimweg wird ihm seine Uhr geraubt.

Leider sind die Folgen für den Geschädigten gravierender als der Verlust einer wertvollen Uhr, da der Pensionär dabei schwer verletzt wurde.

Echo online: Gerichtsprozess wegen Rolex-Raub in Klein-Zimmern beginnt (€)

Missbrauch im Odenwald – dritter Verhandlungstag


Beim Prozess um sexuellen Kindesmissbrauch im Odenwald wurde nun die zweite Enkelin befragt. Und da es keinen Antrag gab, war die Öffentlichkeit nicht ausgeschlossen. Das Mädchen wurde vernommen, weil es in späteren Aussagen, seinen Großvater schwerer belastet hatte als angeklagt.

In einer Verhandlungspause hatte der Angeklagte von sich aus zu mir gesagt, dass er sich an den Fall Horst Arnold erinnert fühle (weil er über Gebühr belastet werde).

Wobei der Fall Arnold anders lag. Horst Arnold war 2002 zu Unrecht vom Darmstädter Landgericht wegen Vergewaltigung einer Kollegin zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Urteil war 2011 aufgehoben worden, weil die Kollegin ihre Beschuldigungen frei erfunden hatte. Allerdings hatte Horst Arnold die damalige Anklage komplett vor Gericht und auch in Haft stets bestritten, weswegen er auch nicht vorzeitig entlassen wurde.

Im aktuellen Fall hat der 65 Jahre alte Angeklagte die Vorwürfe aus der Anklage mehrfach eingeräumt. Gegenüber seiner Ehefrau. Gegenüber seinen Söhnen. Weitere Geständnisse hatte er bei der Polizei und am ersten Verhandlungstag im Gericht abgelegt. Anders als bei Horst Arnold war da etwas passiert. Frage ist nur noch wieviel?

Echo online: Im Odenwälder Missbrauchsprozess sagt eine Enkelin aus (€)

Echo online: „Mein Sohn stellte mir ein Ultimatum“ (€)

Echo online: Großvater aus dem Odenwaldkreis soll Enkelinnen missbraucht haben (€)

Großvater aus dem Odenwaldkreis soll Enkelinnen missbraucht haben

Verdacht auf sexuellen Kindesmissbrauch belastet auch die Beziehungen in der Familie. Das hatte sich bei dem Odenwälder Fall schon bei den Aussagen der Schwiegertöchter gezeigt. Nun sagte die Ehefrau des Angeklagten aus. Wobei ich den Eindruck hatte, dass die Ehefrau nicht ganz nachvollziehen kann wie es ihren zwei Söhnen und deren Familien geht. Zumal es ja ein Geständnis gibt.

Echo online: „Mein Sohn stellte mir ein Ultimatum“ (€)

Echo online: Großvater aus dem Odenwaldkreis soll Enkelinnen missbraucht haben

Geständiger Großvater

Die Woche war ja für mich geprägt von drei Gerichtsterminen, die aus verschiedenen Gründen ausfielen. Und dann kam noch ein halber Ausfall dazu, denn beim vierten Termin in dieser Woche wurde die Öffentlichkeit von der Einlassung des Angeklagten ausgeschlossen. Allerdings sagten dann die Schwiegertöchter des Angeklagten (gegen ihn) aus und da durfte man wieder dabei sein.

Echo online: Großvater aus dem Odenwaldkreis soll Enkelinnen missbraucht haben

Drei von vier Fällen eingestellt

Zeuginnen, die bei der Polizei viel und vor Gericht ganz wenig sagen und dem Richter erklären, sie könnten sich nicht erinnern (und angeblich sogar den Namen ihrer Mutter nicht kennen), haben entweder Angst oder irgendwann gelogen. Und die Strafverfolger haben ein Problem.

Echo online: „Bei der Aussagequalität ist das nicht überraschend“

Versuchter Totschlag in Weiterstadt

Eine Frau trennt sich im Sommer 2019 von ihrem Freund. Drei Wochen später glaubt der Ex-Freund, ein junger Mann aus Büttelborn, dass sie mit einem Weiterstädter zusammen ist, und fährt mit zwei Messern zu ihm. Einem Kumpel schreibt der Büttelborner eine WhatsApp: „Ich fahre jetzt nach Weiterstadt und bringe den um“.

Echo online: 24-jähriger Büttelborner wegen versuchten Totschlags vor Gericht