"Flying Energy" hebt ab

Das Weiterstädter Männerballett „Flying Energy“ hat das Fastnachtsduell des hessischen Fernsehen gewonnen und darf zudem als beste Gruppe des Abends 2019 bei „Hessen lacht zur Fassenacht“ auftreten.

Echo online: „Flying Energy“ gewinnt in Fernsehshow

ARD-Mediathek: Das große Fastnachtsduell 2018

HR fragt nach schwarz-grünem Kuschelkurs

Also echt, liebe Kollegen vom HR, aber beim Thema „schwarz-grüner Kuschelkurs“ kann man sich besser vorbereiten und ein bisschen mehr nachhaken.

hessenschau.de: Interview zur Strategie-Debatte Grünen-Spitze findet sich nicht zu kuschelig

Es gibt ja nicht nur das Flüchtlingsthema. Was ist mit dem Grünen-Kurs beim Terminal 3? 2013 hieß es noch: „…und keinen Bau des Terminals 3“. Und was ist mit dem Kuschelkurs beim NSU-Komplex? Weder CDU noch Grüne haben im Landtag für den Ausschuss gestimmt. Aber die Vorfälle stammen schließlich aus der Zeit der CDU-Alleinregierung. Und 2006 klangen die Grünen da noch ganz anders.

taz: Schwarz-grüne Nebelkerzen Ein Untersuchungsausschuss in Wiesbaden soll den NSU-Skandal aufklären. Aber dafür interessieren sich die dortigen Koalitionspartner nur bedingt.

Reitzender Gast beim Politischen Club Darmstadt

Der Hessische Rundfunk (HR) wird kritisiert. Die einen sehen den Sender zu sehr an den Einschaltquoten ausgerichtet, die anderen verlangen ein Programm für viele Zuschauer. Auf Einladung des Darmstädter SPD-Landtagsabgeordneten Michael Siebel sprach dazu HR-Intendant Helmut Reitze in „Politischen Club“, eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung, die im Mollerbau in der Sandstraße stattfand.

In seinem Eingangsreferat stellte Reitze die Situation und die Probleme dar, die die öffentlich rechtlichen Anstalten durch die private Konkurrenz, aber auch durch neue Medien – die sich auch immer schneller verbreiten – haben. In seinem Vortrag und in der vom Publikum kritisch geführten Diskussion betonte Reitze, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender nicht nur auf Quoten schielen kann, er müsse anbieten „was für die Gesellschaft von Bedeutung“ ist. Ein privater Anbieter hingegen müsse anbieten „was für die Gesellschafter von Bedeutung“ ist. Für die Öffentlich-Rechtlichen sei die Quote ein Maßstab für die gesellschaftliche Relevanz und Akzeptanz eines Programms.

Wenn man auf niedrige Quoten setze, lande man „im Elfenbeinturm“ und habe weder Relevanz noch Akzeptanz. Der Intendant warnte vor dem Trugschluss, dass ohne Quote die Qualität komme. Dann hätte der Nachrichtensender RMTV im Rhein-Main-Gebiet das beste Programm, meinte er ironisch.

Den Vorwurf, dass man nur mehr Kulturelles bringen müsse, um die Leute zur Qualität zu bringen, wies er zurück. Denn mit Arte und 3Sat gäbe es Programme, die diese Sparte abdecken, aber die hätten maximal ein Prozent Marktanteil. Mehrmals betonte Reitze, dass es qualitativ gute Angebote im Bereich Kunst und Kultur gebe „überall empfangbar, schon bezahlt“ aber sie würde nicht geguckt. Die meisten schauten lieber Unterhaltungsprogramme. Überspitzt formuliert Reitze: „Der einzig wahre Arte-Zuschauer hat keinen Fernseher.“

Ausweg aus dem Dilemma könnten Untersuchungsergebnisse zum so genannten „Audience Flow“ geben. „Audience Flow“ bezeichnet die Beobachtung, dass man nach einer Sendung nicht den Sender wechselt, sondern erstmal schaut was jetzt kommt. Laut Helmut Reitze hat das „heute-journal“ im ZDF zwischen drei und vier Millionen Zuschauer. Aber an einigen Tagen gucken neun Millionen. Weil davor „Wetten dass“ laufe. Die Zuschauer, die sich normalerweise nicht für Nachrichten interessierten, blieben hängen und schauten dann auch mal Nachrichten. Ebenso seien die hohen Quoten bei „Sabine Christiansen“ dem „Tatort“-Krimi davor zu verdanken. Jedenfalls am Anfang, denn die Quote sinke im Verlauf der Sendung steil von „links oben nach rechts unten“.

Also versuchten die öffentlich-rechtlichen Sender inzwischen durch eigene Unterhaltungsangebote Zuschauer anzulocken und dann zu halten und dadurch für anderes zu gewinnen. Oder man versuche in den Werbepausen der Privatsender die umherzappenden Zuschauer abzufangen. Das wertete aber das Publikum im Mollerbau aber als defensive Haltung gegenüber der Konkurrenz..

Angesprochen auf die geänderte Programm-Struktur vom Hörfunkprogramm HR1 zeigte sich, dass im Publikum anscheinend andere Hörer saßen als an den Geräten zuhause. Laut Reitze hatte HR1 ein „Schubladen-Radioprogramm“ in das die Leute reinhörten, aber nur kurz. Sein Ziel war HR1 „durchhörbar zu machen“. Das Programm sollte neu aufgestellt werden, erfahrungsgemäß dauere so eine Umstellung zwei Jahre. Was – auf meine Nachfrage hin – bedeute, dass die Hörer ausgetauscht werden. Aber anscheinend ist das auch gelungen, allerdings wird noch am Informations- und Musikprofil gearbeitet. (Nur ist für mich – und andere – das Programm eben nicht durchhörbarer geworden, ich springe von HR1 zum Deutschlandfunk, über YouFM bis hin zu HR2.)

Reitze präsentierte als sympathischer, humorvoller, auch austeilender und kabarettistisch begabter Intendant, der auch gegen kritische Fragen zu bestehen schien. Was allerdings – meiner Meinung nach – nicht verdecken konnte, dass er ein Getriebener ist, der wegen der privaten Konkurrenz und den Möglichkeiten des Internets die Existenz seines Senders dauernd in alle Richtung rechtfertigen muss.

Zweites Fazit: Politik wird nicht auf großen Podiumsdiskussionen oder in TV-Talkshows gemacht, die ideologiefreie Meinungsbildung findet in solchen Veranstaltungen statt. Zudem wird danach noch bei Wein und Häppchen und das eine oder andere darüber hinaus geplaudert.