„Er plante, sie in der Wohnung abzupassen“

Staatsanwalt Ansgar Martinsohn erläutert in einer Verhandlungspause den Sachverhalt aus Sicht der Anklage.

Eine Frau verlässt ihren Freund. Drei Tage nach der Trennung wird sie von dem Mann erstochen, als sie Sachen aus der ehemals gemeinsamen Wohnung holen will. Heute begann der Prozess vorm Darmstädter Landgericht, die Staatsanwaltschaft hat den Man wegen Mord angeklagt.

(€) Echo online: Mord im Martinsviertel: So lief der Prozessauftakt

dpa: Frau mit 45 Messerstichen getötet – Mordprozess beginnt

Lebenslang wegen Mord für Angeklagten mit dissozialer Persönlichkeitstörung

Die Kammer glaubte nicht, dass der geständige Angeklagte mit seiner dissozialen Störung bei der Tat psychotisch war, sie ging davon aus, dass er den Anschein eines Wahns bewusst konstruiert hat. Er machte halt immer Stress, wenn was nicht so lief wie er wollte. Und „Stress“ bedeutete laut werden, ausrasten, beschimpfen, beleidigen, Gewalt anwenden und androhen sowie mit dem Tode bedrohen.

(€) Echo online: Lebenslange Haft für Mord in Kranichstein

FAZ (via dpa): Lebenslange Haft nach heimtückischem Mord

Biebesheimer wegen Totschlag verurteilt


Ein Mann vermisst seine Frau und macht sich mit seinen Kindern und seiner Schwägerin auf die Suche. Sie finden die Frau, leblos an einem Feldrand. Die Schwägerin versucht ihre Schwester wieder zu beleben.

Was sie nicht weiß, ihr Schwager hat seine Frau zwei Stunden davor bei einem Streit erwürgt, die Leiche dort abgelegt, eine falsche WhatApp vom Handy seiner Frau verschickt und dann die Suche inszeniert. Das war am 27. Februar. Nun gibt es ein Urteil.

(€) Echo online: Ehemann wegen Totschlag verurteilt

Plädoyers für Mord und Totschlag

Das ist das Gebäude A des Darmstädter Justizkomplexes. Rechts davon ist das Gebäude B, links die Bauten C und D (sieht man nicht). Gebäude A ist Gebäude A, weil es das älteste ist, es geht nicht danach, wo welcher Bau steht.

Mord hat die Staatsanwaltschaft angeklagt, auf Totschlag hat sie jetzt plädiert. Und auch die Verteidigung sieht die Tat vom 27. Februar 2021 als Totschlag. Aber die geforderten Haftstrafen unterscheiden sich dann doch. Und der Nebenklägeranwalt sieht die Tat als Mord.

(€) Echo online: Biebesheimer Mordprozess: Anwälte plädieren auf Totschlag

Landgericht: Mann tötet Freundin, damit sie ihn nicht mehr anzeigen kann

Das ist das Gebäude A des Darmstädter Justizkomplexes. Rechts davon ist das Gebäude B, links die Bauten C und D.
Gebäude A ist Gebäude A, weil es das älteste ist, es geht nicht danach, wo welcher Bau steht.

„Es war der erste Dienst im neuen Jahr“, erinnert sich ein Polizeibeamter. Ein Mann und seine Mutter kamen gegen 12.30 Uhr zum Polizeiposten Pfungstadt. „Der Mann hat geweint“, beschreibt der Beamte, seine Mutter habe geschockt gewirkt. „Er hat was wirklich schlimmes gemacht“, habe die Frau gesagt. Und der damals 35 Jahre alte Sohn sagt, er habe seine Lebensgefährtin zerschnitten, so der Polizist während seiner Aussage im Darmstädter Landgericht.

Das war am 3. Januar 2019. Der Mann wurde festgenommen und ist seitdem in Untersuchungshaft. Ende 2019 wurde er von der 11. Landgerichtskammer wegen Mord aus niedrigen Beweggründen zu lebenslanger Haft verurteilt. Aber der Bundesgerichtshof hob das erste Urteil wegen eines Verwertungsverbots auf. Nun hat die 16. Kammer den Prozess wiederholt und den Angeklagten erneut wegen Mord – aber wegen Verdeckung einer Straftat – verurteilt.

(€) Echo online: „Sie haben Ihre Freundin umgebracht, und zwar auf bestialische Weise“

Geständnis am 5. Tag

Es scheint, als muss sich bei manchen Menschen erst ein gewisser Druck aufbauen, bis sie sich offenbaren können. So hat der Angeklagte im Prozess um einen Mord in Biebesheim am 5. Verhandlungstag ein Geständnis abgelegt. Gegenüber den psychiatrischen Gutachtern hatte er die Tat noch bestritten und an den ersten Verhandlungstagen auch nichts dazu gesagt.

Dann hatte der Vorsitzende Richter den Angeklagten am dritten Tag darauf hingewiesen, dass die Indizien bislang auf ihn als Täter hinweisen, und ob er nicht etwas dazu sagen wolle. Am vierten Tag wurden Videos der Polizei als Beweismittel eingeführt. Eines zeigte, wie ein Beamter die Leichenablage nachstellte, um Fahrzeiten zu ermitteln. Und dann sah man noch das Video von dem Ort, wo die Tote gefunden wurde, mit Blick auf die Leiche und ihr Gesicht.

(€) Echo online: Mund zugehalten und zugedrückt

Geständnis bei „Nichts ist für die Ewigkeit“

Ein junges Paar hört im Auto Lied „Nichts ist für die Ewigkeit“ von der Band „Böhse Onkelz“. So fange ich meinen Artikel über den dritten Verhandlungstag um einen Raubmordprozess vor dem Darmstädter Landgericht an.

Ja, Musik kann, wenn der Leser sie kennt, einen Artikel illustrieren. Blöd nur, dass das auch ein ehemaliger Spiegelreporter gemacht hatte, der das Singen dann aber oft erfunden hatte. Und sowas hatte ich beim Schreiben natürlich dann auch im Kopf. Macht die Beschreibung eines Liedes den Text unglaubwürdig? Aber der Ermittlungsführer der Polizei hatte das ja in seiner Aussage so beschrieben. Und ich war nicht alleine im Gerichtssaal, als er weiter beschrieb, was in dem verwanzten Auto geredet wurde. Nämlich, dass der Angeklagte nach der Textzeile „Glaubst du, dass ich Kinder töten kann?“ gegenüber seiner Freundin ein Geständnis machte.

Odenwälder Echo: Geständnis im verwanzten Auto

Ein Raubmord wegen 650 Euro

In Reichelsheim wurde am 16. Dezember 2019 ein Rentner schwer verletzt in seiner Wohnung gefunden. Er starb im April 2020 an den Folgen der Kopfverletzungen. Ein 20-Jähriger aus Reichelsheim, der den Getöteten gut kannte, steht nun wegen Mordverdacht vor der Großen Jugendkammer des Darmstädter Landgerichts.

Odenwälder Echo: Brutale Tat, um Kokain zu kaufen? (€)

Lebenslang für Mord aus niedrigen Beweggründen

Sehr merkwürdig muss es am 3. Januar 2019 in der Polizeistation Pfungstadt gewesen sein. Ein Mann erklärte den Polizisten, dass in seiner Eberstädter Wohnung eine zerstückelte Frau sei. Er erklärte später, dass er es war, der seine Freundin zerstückelt habe. Aber er behauptete von Anfang an sie nicht getötet zu haben. Er will die Leiche nur deswegen zerlegt haben, damit er sie verschwinden lassen kann und er nicht zu unrecht beschuldigt wird.

Eine Version, die aber die Ermittlungen und die Rechtsmedizin nicht bestätigen konnten. Heute wurde das Urteil verkündet.

sueddeutsche.de (dpa): Freundin erwürgt und zerstückelt: Lebenslange Haft