Wicki Weißwas: Doch kein Einstein-Zitat

Die Frage „Wenn ein unordentlicher Schreibtisch ein unordentlicher Geist bedeutet, was bedeutet dann ein leerer Schreibtisch?“ ist ja zu schön. Und sie wird Albert Einstein zugeschrieben. Was aber sehr wahrscheinlich nicht stimmt. Wobei der Spruch – anscheinend im Original auf Englisch – schon aus einer Zeit zu stammen scheint, in der Albert Einstein gelebt hat.

Quote Investigator: „If a cluttered desk is a sign of a cluttered mind, we can’t help wondering what an empty desk indicates.

Wickie Weißwas: „Venom“ und „Poison“

Beim Alice Cooper-Song „Poison“ war mir schon vor Jahren die Textpassage „I wanna taste you but your lips are venomous poison“ aufgefallen.

Ich dachte erst, es sollte einfach eine groteske Steigerung sein, denn „venomous poison“ ist auf direkt übersetzt „giftiges Gift“. Was man zu „toxischem Gift“ umfomulieren könnte, damit es nicht so seltsam klingt.

Dann stellte ich irgendwan fest, dass im Englischen zwischen „venom“ und „poison“ unterschieden wird, während es auf Deutsch nur „Gift“ gibt. Und nun gibt es eine schöne kurz Erklärung mit einem Cartoon.

Venom“ ist ein Gift, dass von Tieren produziert wird und über Zähne oder Stachel in den Körper von Angreifern oder Beute kommt. „Poison“ ist in der Biologie ein Gift, das aufgenommen wird.

Wicki Weißwas: „Silvester“ oder „Sylvester“

Regelmäßig zum Jahresende fällt auf, dass man „Silvester“ doch auch „Sylvester“ schreiben könnte? Nein, eigentlich nicht. Silvester war mal ein Papst und von dem stammt auch der Name für den 31. Dezember als letzten Tag des Jahres.

Und sein Name stammt vom lateinischen „silva“ ab, was soviel wie Wald bedeutet. Und woher kommt nun Sylvester mit y? Das klingt doch viel uriger als Silvester mit i.

Aber die Römer hatten doch gar kein y, oder? Richtig: „Es wurde erst um 100 v. Chr. herum als 22. Buchstabe vor dem Z eingefügt und in lateinischen Texten nur zur Wiedergabe des Y in griechischen Lehnwörtern verwendet.“ Es heißt auf Französisch auch „i grec“ was soviel wie „griechisches i“ bedeutet.

Und zu Silvester mit y schreibt Heinrich Tischner aus Bensheim unter anderem: „Das y kam erst in der Neuzeit auf (…)„.

Es gibt auch eine Eselbrücke, die natürlich jede Wortherkunft ignoriert: Man feiert ja auch nicht Pfyngsten oder Weyhnachten.

Wicki Weißwas: Französische Lilien und ein deutsches Pferd im englischen Königswappen

Im Wappen des englischen Königs waren von 1340 bis 1801 auch französische Lilien. Das war ein Relikt aus Zeiten in denen man Ansprüche auf den Thron Frankreichs geltend machte. Mit der Vereinigung Großbritanniens und Irlands 1801 wurden die Symbole im Wappen neu geordnet und die Lilien verschwanden.

Von 1714 bis 1801 war im Wappen auch ein weißes Pferd, das Sachsenross. Als Symbol dafür, dass die englischen Könige ab 1714 aus dem Haus Hannover stammten. Das Sachsenross ist jetzt noch das Wappen des Bundeslandes Niedersachsen.

Wicki Weißwas: Der bestechliche Papst

Deutschlandfunk Nova erinnert daran, wie Spanien und Portugal sich ihre Kolonialreiche zuteilten, bzw. zuteilen ließen. Papst Alexander VI. (1431-1503) begünstigt bei der ersten Aufteilung der Welt am 4. Mai 1493 die Spanier gegenüber den Portugiesen.

Moderator Markus Dichmann: Hat er das getan, weil er selbst Spanier war?
Historiker Volker Reinhardt: Nein, weil er bestechlich war. (…) Der Papst verlangt ganz konkret das Herzogtum Gandia für seinen eigenen Sohn.
(ungefähr ab 9 Minuten 25 Sekunden)

1494 wird dann der Vertrag von Tordesillas geschlossen, der ist dann doch günstiger für die Portugiesen.

Deutschlandfunk Nova: Der Vertrag von Tordesillas – Die Aufteilung der Welt

Wicki Weißwas: Ferdinand Magellan

Der Weltumsegler Ferdinand Magellan war gar kein Weltumsegler. Er wurde am 27. April 1521 auf den heutigen Philippinen getötet. Von seiner Besatzung kamen nur 18 Männer (von anfangs 242) wieder an. Die erste Weltumseglung hatte zwei Jahre, elf Monate und zwei Wochen gedauert. Der Start war am 10. August 1519 in Sevilla.

Wicki Weißwas & sein nutzloses Wissen: Trinity-Test

Der Trinity-Test testet nicht auf die Heilige Dreifaltigkeit (Trinität) oder, wie sehr man wie ein Charakter aus dem Matrix-Filmen aussieht, es ist der Name für den ersten Atombombentest der Welt – der am 16. Juli 1945 in der Wüste von New Mexico war.
Trinitit nennt man das Glas, das durch die Explosionshitze aus dem Wüstensand geschmolzen wurde.

Wicki Weißwas: Der 28. Juni in den Jahren 1914, 1919, 1389, 1900 sowie 1989 und 2001

Am 28. Juni ballt sich so einiges auf dem Balkan. Der 28. Juni ist für den serbischen Politiker Slobodan Milošević ein Anfang und ein Ende zugleich. Am 28. Juni 1989 hält er seine sogenannte „Amselfeld-Rede“ mit der er den Zerfall Jugoslawiens einleitete. Und am 28. Juni 2001 wird Slobodan Milošević an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ausgeliefert.

Aber der 28. Juni 1989 war nicht von ungefähr der Tag der Amselfeld-Rede, am 28. Juni 1389 war die Schlacht auf dem Amselfeld, damals unterlag ein serbisches Heer einem osmanischen Heer.

Dann war am 28. Juni 1914 der Besuch des österreich-ungarischen Thronfolgers in Sarajewo. Ein Sonntag. Der österreich-ungarische Thronfolger Franz-Ferdinand und seine Frau Sophie besuchen die Provinz Bosnien-Herzegowina, werden während des Sarajewobesuchs gegen 10.45 Uhr angeschossen und sind eine Viertelstunde später tot. Drei Tage später, am 1. Juli, wäre ihr 14. Hochzeitstag gewesen.

Das Unglaubliche für mich an dem Attentat von Sarajevo vor 102 Jahren ist aber das Vorspiel und der Tagesablauf. Weiterlesen