„Nicht unbedingt ein Grünen-Freund“

Da wurde ich kürzlich von einem Grünen als „Ein Journalist, den ich nicht unbedingt als Grünen-Freund einstufen würde …“ eingeschätzt. Das ist ja schon gut formuliert, aber eigentlich haben meine Zu- und Abneigungen nichts mit den Grünen oder deren Programm zu tun, sondern eher mit deren Politikstil hier in der Stadt. Bei dem ist für mich ganz einfach zu viel Überheblichkeit drinne.

Meiner Meinung nach die selbe Überheblichkeit, die der SPD in Darmstadt letztendlich die Mehrheiten gekostet hat. Ich bin mit manchen – eher sogar vielen – politischen Entscheidungen ja durchaus einverstanden. Aber wie das und anderes dann teilweise selbstgerecht verkauft wird, wie dann Anmerkungen abgebügelt oder ignoriert werden, wie Facebook-Diskussionen mit Nebelkerzen, Ablenkungsmanövern auf *die anderen* oder *früher* oder persönlichen Attacken umgangen und verweigert werden, nun, das ist es was mich stört. Bloß keine Fehler zugeben.

Obwohl der OB in seiner Antrittrede vor sechs Jahren sagte „Wir haben den Mut Fehler einzugestehen“, war davon bei seinen Wahlkämpfern nichts zu spüren. Selbst als er im aktuellen Echo-Portrait einräumte: „Wegen der Vielzahl von Aufgaben und Projekten haben wir uns zu spät auf einige wichtige Projekte konzentriert.“
Und das vor dem Hintergrund, dass die grün-schwarze Koalition und OB Jochen Partsch 2011 mit dem Anspruch eines „Neuen Politikstils“ angetreten waren. (Wenn man Grüne daran erinnert, gibt es dann zum Beispiel ein „Gähn.“)

Ich habe hier im Blog leider zig Beispiele (hier und hier), wann und wo ich diesen Stil vermisste. Und ganz ehrlich, ich war enttäuscht, als es mit dem Ende der SPD gerade so weiterging – gleich im Juni 2011.

Aber ich bin ja voller Hoffnung, dass das besser wird, Jochen Partsch appellierte gestern nach seiner Wiederwahl im ersten Wahlgang an „Respekt im Umgang miteinander“. Nachtrag. Hatte irgendwie nicht geklappt, 2019 hieß es „Deine allseits bekannte Grünen-Feindlichkeit“ als die Argumente ausgingen.

Zugriffe!

Erstaunlich. Gestern gingen die Zugriffzahlen auf das Blog hoch. Und zwar wegen dieses Zitats: „Es hat nichts Edles, sich seinen Mitmenschen überlegen zu fühlen. Wahrhaft edel ist, wer sich seinem früheren Ich überlegen fühlt.“ (Ernest Hemmingway)
Offenbar lief gestern der Film „Kingsman“. Nachtrag, ja auf Pro Sieben.

Schlagzahlanpassung

Ok, das mit dem täglichen Blogeintrag hat ein halbes Jahr funktioniert, auch wenn ich sehr oft nur auf meine (bezahlte) Arbeit verweisen konnte. Da allerdings kann ich dann selten viel zu erzählen, denn der Verlag, will ja das man auf seiner Site guckt oder am besten ein Abo abschließt. Und wenn ich noch zusätzliche Infos geben will, steckt beim Zusammensuchen doch mehr Arbeit dahinter als man so ahnt. Nur fehlt mir die Stunde dann.

Die Schlagzahl wird hier also geringer.

Lieber fünf Minuten feige …

Manchmal lernt man ja tatsächlich dazu. Vor neun Jahren, am 25. Mai 2007, war das bei mir so. Da stellte ich fest, dass man nicht immer was aushalten oder sich was beweisen muss. Und wenn mir seitdem etwas seltsam erscheint, mache ich lieber einen Rückzieher beziehungsweise gehe einfach weg. Im Zweifelsfall auch einfach so und ohne Erklärung.

Ich war am 25. Mai 2007 nochmal los zum Supermarkt, an der Bushaltestelle saß einer, der mich böse anguckte – ja, böse. Ich dachte, der war betrunken. Auf dem Rückweg überlegte ich, andersrum um den Häuserblock zu laufen und so die Haltestelle zu umgehen, weil der Typ mir zu seltsam vorgekommen war.

Aber da sah ich von weitem schon bei der Bushaltestelle Krankenwagen und Polizei. Und als ich näher kam, stand da der Mann von der Hltestelle in Handschellen.

Die Polizeipressemeldung dazu (weswegen ich das genaue Datum habe):

Mann in Darmstadt niedergestochen
Darmstadt (ots) – Heute, Freitag den 25.05.07 gegen 18.00h, hat ein 45-jähriger Darmstädter einen 71-jährigen Mann im Johannesviertel mit einem Steakmesser niedergestochen. Der Geschädigte war gerade dabei in seinem Vorgarten die Rosen zu schneiden als der Täter auf ihn zutrat und ihm ohne jegliche Vorwarnung einmal in den Bauch stach. Nach sofort eingeleiteter Fahndung konnte der Messerstecher noch in unmittelbarerer Nähe des Tatortes durch Polizeistreifen festgenommen werden. Der Geschädigte wurde durch die Messerattacke im Bauchbereich schwer verletzt und mußte stationär im Krankenhaus versorgt werden. Lebensgefahr besteht zur Zeit jedoch nicht. Offensichtlich handelt es sich um einen geistig verwirrten Täter, zum Tatmotiv dauern die Ermittlungen noch an.

Der Mann war hochgradig psychotisch, wie sich später herausstellte, er hatte seine Medikamente abgesetzt bzw. keine mehr bekommen, weil er wegen seiner Psychose auch nichts mehr mit der Krankenkasse regeln konnte.

Eine persönliche Erinnerung

Ab und an gucken auch andere auf Darmstadt und auch nicht nur beim Fußball:

goingpublic.de: Brain nimmt Anlauf für Börsendebüt – Die in der Nähe von Darmstadt ansässige „Brain“ plant einen Börsengang. Die Firma identifiziert – unter Verwendung unternehmenseigener Technologieplattformen – bislang unerschlossene, leistungsfähige Enzyme, mikrobielle Produzenten-Organismen oder bioaktive Naturstoffe aus der Biodiversität, um diese industriell bzw. bioökonomisch nutzbar zu machen.

Ich hatte ja mal als Student Weiterlesen