Insgesamt nun 266 Stolpersteine in Darmstadt gesetzt

Stolpersteine werden in der Hochstraße gesetzt.

Wenn Menschen am Straßenrand so zusammenstehen wie auf dem Foto, dann werden dort in der Regel Stolpersteine gesetzt. So am Freitag (22. April) in der Hochstraße 42. Dort wo jetzt ein Teil der Viktoriaschule-Neubauten steht, stand vor dem Krieg ein Haus neben der Schule.

Echo online: Vor der Viktoriaschule in der Hochstraße sind am Freitag fünf Stolpersteine zum Gedenken an die Familien Ranis und Gutenberg gesetzt worden

Einige Mitglieder der Familie Ranis konnten fliehen, darunter war auch Frieda (geb. Ranis), die 1933 mit ihrem Mann Karl Heß Deutschland verlassen konnte. Karl Heß war von 1928 bis 1933 Vorsitzender (entspricht dem heutigen Präsidenten) des SV Darmstadt 98.

Einige Mitglieder der Familie Ranis konnten fliehen, darunter war auch Frieda (geb. Ranis), die 1933 mit ihrem Mann Karl Heß Deutschland verlassen konnte. Karl Heß war von 1928 bis 1933 Vorsitzender (entspricht dem heutigen Präsidenten) des SV Darmstadt 98.[/caption]

In Darmstadt sind damit nun insgesamt 266 Steine gesetzt, die an Vertreibung und Vernichtung der Deutschen jüdischen Glaubens, der Zigeuner, politisch Verfolgter, Homosexueller, Zeugen Jehovas und Euthanasieopfern während der Zeit des Nationalsozialismus erinnern.

Die Stellen im Bürgersteig, wo die Steine gesetzt werden, sind in der Regel etwas vorbereitet.

Stolpersteine in Gräfenhausen gesetzt

Echo Online: Mit der Geschichte umgehen

(PM Stadt Weiterstadt) Zur Erinnerung an hiesige Opfer des Nationalsozialismus verlegte der Künstler Gunter Demnig am 16. Oktober Stolpersteine in Gräfenhausen zur Erinnerung an die jüdische Familie May, die Familie Volz und die jüdische Familie Mannheimer.

Wer das Weiterstädter Stolpersteine-Projekt unterstützen und spenden möchte, kann sich an das Stadtarchiv wenden. (Tel. 06150/4001207, maxi-jennifer.braun@weiterstadt.de).

Frisch verlegte Stolpersteine aus dem Pflaster gebrochen und gestohlen

Die drei Stolpersteine in der Gräfenhäuser Hauptstraße, verlegt am 6. November 2013. Die kurz danach gesetzten sieben Steine in der Steinstraße wurden in der Nacht zum 7. November gestohlen.

Wenn einer meiner Artikel bei Echo online auf Platz 1 der meistgeklickten Texte liegt, ist das eigentlich eine feine Sache. Aber nicht bei sowas:

Echo online: Unbekannte stehlen frischverlegte Stolpersteine

Die Steine waren am Dienstagmittag verlegt worden, rund 50 Weiterstädter waren gekommen, um beim setzen der Stolpersteine und der Erinnerung durch die Weiterstädter Archivarin Maxi Jennifer Braun in der Hauptstraße und der Steingasse dabei zu sein.

Am nächsten Morgen meldete die Polizei, dass die Steine in der Steinstraße, die an die Familie Collin-Cahn erinnerten, aus dem Pflaster gebrochen und gestohlen wurden.

Nur kurze Zeit nach der Verlegung von Stolpersteinen am Mittwoch (06.11.2013) in Gräfenhausen haben bislang unbekannte Täter in der Nacht zum Donnerstag (07.11.2013) die in der Steinstraße verlegten sieben Gedenksteine gestohlen. Die Kriminalpolizei (ZK 10)in Darmstadt hat die Ermittlungen zu den Tätern übernommen. Zeugen, die in diesem Zusammenhang verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder Hinweise zu den Tätern geben können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 06151 / 969-0 zu melden.

Die Steine erinnern an Bertha Collin (*1880), Regina Collin (*1913), Henny Collin (*1907) und ihren Ehemann Siegmund Cahn (*1900) sowie deren Kinder Karl (*1931), Jakob Günter (*1932) und Manfred (*1935). Henny, Siegmund, Karl, Jakob Günter und Manfred wanderten in die Niederlande aus, schafften es aber nicht mehr nach Amerika, sie wurden 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Bertha Collin versuchte in Frankfurt unterzutauchen, wurde aber 1941 nach Litauen deportiert und im Konzentrationslager Fort IX am 25. November 1941 ermordet – zusammen mit 2933 Menschen jüdischen Glaubens aus Berlin, Frankfurt und München.

Regina Collin konnte zusammen mit der jüdischen Familie, bei der sie arbeitete, 1937 nach Zürich ziehen. Später ging sie nach New York, heiratete und bekam einen Sohn. Sie starb als Regina Parker am 19. Februar 2009 in Manhattan im Alter von 95 Jahren.

Nachtrag, Polizeipräsidium Südhessen: Rathausscheiben in Seeheim-Jugenheim mit im Jahr 2012 in Griesheim gestohlenen Gedenksteinen eingeworfen – Unbekannte haben in der Nacht zum Freitag (08.11.2013) zwei Fensterscheiben an der rückwärtigen Seite des Rathauses in der Schulstraße mit Gedenksteinen eingeschlagen. Die Tat wurde um kurz vor 07.00 Uhr der Polizei gemeldet. Der angerichtete Schaden wird auf circa 1.500,- Euro geschätzt. Die Kriminalpolizei (ZK 10) hat umgehend die Ermittlungen zu den Tätern übernommen. Nach ersten Erkenntnissen haben die Täter zu ihrer Tatausführung zwei Stolpersteine verwendet, die im November 2012 in Griesheim gestohlen wurden (wir berichteten). Die Ermittler haben derzeit noch keine konkreten Hinweise zu den Tätern, vermuten diese aber im rechten Spektrum. Ein Tatzusammenhang mit dem Diebstahl von Stolpersteinen in Gräfenhausen (wir berichteten) wird ebenfalls geprüft. Zeugen, die in diesem Zusammenhang verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder Hinweise zu den Tätern geben können, werden gebeten, sich umgehend mit den Ermittlern unter der Rufnummer 06151 / 969-0 in Verbindung zu setzen.

Die fehlenden Stolpersteine in der Steinstraße. Die Stadt Weiterstadt hofft, bald einen neuen Termin für die erneute Verlegung zu bekommen.