Schwierige Vereinskooperationen

Mit Sportvereinen ist es manchmal gar nicht so einfach, wie man denkt. Das wurde am Montag bei den Beratungen über den Weiterstädter Sportentwicklungsplan angesprochen. Auch in Weiterstadt sei es schwer, die Vereine zur Kooperation zu bringen.

Echo online: An Sportflächen fehlt es nicht

Echo online, 3. Februar 2015: DJK/SSG, SV Blau-Gelb und TG 1875 sind nicht zur Kooperation bereit

Solche Artikel, wie der der Kollegin über Kranichsteiner Vereine, können einem aber auch Ärger bringen. Ich habe ja so meine Erfahrungen, als ich vor einigen Jahren mal zwischen die Fronten zweier Sportvereine geraten war. Und ein Abteilungsmitglied konnte sich das Abwandern einer 1. Mannschaft nur mit einer Verschwörung und fiesen Machenschaften meinerseits mit dem damaligen OB erklären. Kurzfassung: Ich war schuld, dass der Verein schlecht darstand, weil ein Artikel nicht (!) erschienen war.
Was ich geschrieben hätte, wusste der aber nicht, dass wusste ja noch nicht mal ich, weil ich den Artikel nie geschrieben hatte. Das lag nämlich daran, dass die Rückmeldung des Vereins auf meine Anfrage hin zwei Wochen zu spät kam, somit ein Kollege im Sportteil schneller war und ich so nichts mehr zu schreiben hatte.

Da ist es mit der Kommunalpolitik einfacher. Da weiß jeder, dass die Parteien sich nicht unbedingt einig sind. Und sie wollen sogar, dass man darüber schreibt.

Krisenkommunikation ist auch wichtig für Vereine

Manche Geschichten laufen auch mal im Lokalen anders als man denkt. Da verkündet ein Verein einschneidende Kürzungen und Kostensteigerungen, weil ausdrücklich die Stadt ihre freiwilligen Zuschüsse gekürzt habe. Ein gutes Beispiel, dachte, ich als mir der Brief in die Hände fiel, da kann man zeigen wie die Kürzungen von Seiten der Stadt nun wirken.

Da mir ein oder zwei Maßnahmen doch fragwürdig erschienen, fragte ich beim Verein nach. Der sagte aber, er sagt nichts zu seinem Brief. Ich betonte, dass ich den habe, aber das war egal. Das war vor einer Woche.

Gut, dachte ich, Brief umformulieren und in einen Artikel umgießen, ist zu wenig, außerdem wollte ich wissen, wie hoch denn die Kürzungen sind, wenn man sogar daran denkt Reparaturen und Reinigungen aufzuschieben. Also fragte ich bei der Stadt nach.

Schließlich brauchte ich Antworten. Und gerade wenn man nach Volumen bezahlt wird, freue ich mich über jeden, der mir etwas liefert. Abgesehen davon, dass ohne Artikel ein Teil der Seite im Blatt weiß bleiben würde.

Und dann sagt die Stadt in Form des Sozialdezerneten, dass sie bei dieser Bessunger Einrichtung nichts gekürzt habe. Ha. Überraschung. Alles anders.

Was mich nun wundert: Spätestens nachdem ich den Verein gefragt hatte, hätte doch klar sein müssen, dass da ein Artikel kommt.

Und dass an dem Tag, dann die Vereinsstory „Wir müssen umstrukturieren und abbauen, weil es von der Stadt weniger Zuschuss gibt“ auffliegt. Denn auch „die bei der Stadt“ lesen die Zeitung und werden nachfragen, was da los ist.

Angesichts dieser Aussichten, dann aber trotz meiner Nachfragen zu schweigen und nicht wenigstens behaupten, man habe sich geirrt, wundert mich dann doch. Denn jetzt sieht das doch noch seltsamer aus.

Und das vor dem Hintergrund, dass ich Nutzer der Vereinsräume kenne, die die Kostensteigerung (20 Prozent bei den Raummieten) auch einfach hingenommen hätten.

Bloggerschutzverein?

Weil die Bahn AG Netzpolitik.org abgemahnt hat, wird aktuell über einen Bloggerverband diskutiert.

Sicherlich wird ein Bloggerverband wenig bringen, dazu geraten wir uns viel zu schnell in die Haare.

Aber: Man müsste das Rad ja für Blogger nicht neu erfinden. Es geht meiner Meinung nach hauptsächlich darum Rechtsunsicherheiten auszuräumen und etwas gegen unberechtigte Einschüchterungs- und Abzockversuche in der Hand zu haben.

Zur Zeit ist es nämlich so, das man jeden mit einer Abmahnung erschrecken kann, unabhängig davon, ob ein Blogger die Wahrheit schreibt oder nicht. Und je nach eigener Kriegskasse, löscht man manchen Eintrag doch ganz schnell, bevor man vor Gericht landet und befürchtet, dass es noch teurer wird.

Ich würde mich am Mieterverein-Konzept orientieren. Große politische Aussagen außer „Pressefreiheit, olé und Millionen Euro für unique Visitors “ werden Blogger nicht hinbekommen.

Ein Bloggerschutzverein könnte Mitglieder bei Rechtsfragen beraten, eventuell schreibt der Verein einem einen wasserdichten Brief und zieht unter Umständen auch mal vor Gericht, wenn er gute Aussichten und ein generelles Interesse sieht, weil es um Meinungs- oder Pressefreiheit geht.

So ein Bloggerschutzverein hätte allerdings auch harte Regelungen, dass dessen Juristen entscheiden, wann der Verein einem helfen wird und wann nicht. Und da werden die Ersten bestimmt beleidigt wieder austreten, weil sie ihre Schmähkritik nicht geschützt bekommen etc. Schließlich will man auch nicht die x-te eindeutige und nachweisbare Urheberrechtsverletzung oder Beleidigung ausfechten.