Das „Prinzip der abgestuften Chancengleichheit“ beim MDR

Der MDR hat für eine „Elefantenrunde“ vor der Landtagswahl in Sachesen-Anhalt am 13. März die AfD ausgeladen.

tagesspiegel.de: AfD bleibt auch beim MDR draußen – Bei seiner Entscheidung, die AfD nicht zur TV-Elefantenrunde einzuladen, bezieht sich der MDR ebenfalls auf ein „Gesamtkonzept“. Es ist bereits vor einem halben Jahr erarbeitet worden (…) „Es geht da nicht um Wünsche von Parteien“, sagte MDR-Sprecher Ahrens dem Tagesspiegel. In der Berichterstattung zur Landtagswahlen im Fernsehen und Radio würden alle sich zur Wahl stellenden Parteien „nach dem Prinzip der abgestuften Chancengleichheit berücksichtigt“.

Der SWR hatte erst für zwei sogenannte „Elefantenrunden“ die AfD ausgeladen, die Besetzung der Runde für die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz richtet sich nun nach den Parteien im Landtag.

Die ARD-Sender und das ZDF, eigentlich alle Medien, sollten sich mal intern hinsetzen und generelle – nicht nur für den Einzelfall gültige – transparente Kriterien ausarbeiten, wen sie für Diskussionveranstaltungen vor Wahlen einladen und warum (nicht). Und dann überlegen, wie man die Veranstaltungen organisiert. Wenn nämlich zehn Parteienvertretr auf dem Podium sitzen, ist meiner Meinung nach auch wenig sinnvoll.

ÖR mit R wie Reptilienfond?

Wenn man so auf einige ÖR-Affären zurückblickt, kann man den Eindruck bekommen, Mitarbeiter beim HR und NDR hatten das R als Akronym für „Reptilienfond“ gedeutet. Und wegen einer Geschichte beim Mitteldeutschen Reptilienfond , geht es diese Woche wegen möglicher Bestechlichkeit vor Gericht. Nachtrag: Oder doch nicht: Die Welt weiß was von einem Vergleich kurz vor Prozessbeginn: Demnach zahlt er dem MDR bis zum 1. Oktober 380.000 Euro, davon sind 50.000 Euro für den juristischen Aufwand.

TAZ – System Nimmersatt – Am Donnerstag beginnt vor dem Leipziger Landgericht der Prozess gegen den früheren MDR-Sportchef

Und zum NDR gibt es auch wieder was:
SpOn: Suspendierte NDR-Fernsehspielchefin fristlos entlassen
Hamburger Abendblatt: Ombudsmann soll Korruption verhindern

Oscarpreisträger im Fernsehen

Fernsehtipp von der Medienlese:

Für “Spielzeugland” hat der Berliner Regisseur Jochen Alexander Freydank einen Oscar bekommen – eine Woche später versenkt die ARD den Kurzfilm im Nachtprogramm.

Ja, so sind sie unsere ÖR. Und nachher sagen sie, Kultur und Qualität lohne sich nicht, guckt ja keiner. (Achtung, Ironie!)

ARD, Sonntag, 1. März, 23.30 Uhr
MDR, Dienstag 3. März, 22.10 Uhr