Sohn (54) wusste nicht mehr weiter

Lakritz, zwei Haartrockner und Fishermans Friends kauft ein langhaariger, 53 Jahre alter Mann in einem Drogeriemarkt. Er geht nach Hause wo er und seine 76 Jahre Mutter seit Jahrzehnten zusammen in einer Dachgeschosswohnung leben. Er in einem Zimmer mit rot und schwarz gestrichenen Wänden und Regalen voller DVDs und Blu-Ray-Discs. Darunter auch Horrorfilme. Dass der Mann einkaufen geht, ist für ihn ein Fortschritt. Es gab Jahre, da hatte er wegen einer Phobie die Wohnung so gut wie nie verlassen.

Die Mutter hatte ein Nachbar einige Tage vorher gesehen. „Ein Hungergerippe“, beschreibt er sie. „Sie stand da, lachte mich an, mit einem zahnlosen Mund.“ Sie trägt nur „ein Hemdchen“, sagt der Nachbar. „Sie war nicht nur verwirrt.“

Zwölf Tage nachdem der Sohn die Haartrockner gekauft hat, steht er, gut gekleidet für seine Verhältnisse, im Hof des Mietshauses und wird von zwei Polizisten „zu Boden gesprochen“ und gefesselt. „Ja, ich habe sie umgebracht“, gesteht der 53-Jährige seine Mutter getötet zu haben. Was er auch kurz vorher dem Nachbarn erzählt hat, der daraufhin die Polizei gerufen hatte.

Seit Montag steht der inzwischen 54-Jährige wegen Totschlags vor dem Darmstädter Landgericht. Er soll am 22. September 2018 einen der beiden Haartrockner ins Badewannenwasser geworfen haben, als er die Mutter badete und sie mit Stromschlägen getötet haben.

FAZ (dpa): Lange Haftstrafe für Totschlag in der Badewanne

suedeutsche.de (dpa): Demente Mutter in Badewanne getötet: Sohn gesteht

Echo online: Mann soll Mutter mit Fön in Badewanne getötet haben