Merck vergibt Wissenschaftspreis an den US-Chemiker John F. Hartwig

Einer der Wissenschaftspreise den die Darmstädter Merck KGaA vergibt, ist die „Emanuel Merck Vorlesung“. Vor einigen Jahren hatte das Unternehmen mit der Ehrung der Chemikerinnen Frances Arnold (2013) und Jennifer Doubna (2018) den richtigen Riecher gehabt. Denn Frances Arnold bekam dann 2018 den Nobelpreis für Chemie; und Jennifer Doubna wurde zwei Jahren später, also 2020, Chemie-Nobelpreisträgerin.

Nun ging der Wissenschaftspreis an den US-Chemiker John F. Hartwig. Mal sehen, ob und wann er einen Nobelpreis bekommt.

t-online (dpa): Merck zeichnet US-Chemiker für Syntheseforschung aus

Und warum heißt das „Emanuel Merck Vorlesung“? Weil die Preisträger an der TU Darmstadt auch eine Vorlesungen halten. Emanuel Merck (1794-1855) war derjenige, der in den 1820er Jahren zusätzlich zu der Apotheke, die die Familie seit 1668 in Darmstadt hatte, das chemische Unternehmen Merck aufbaute.

Und zur Sicherheit: Hier geht es um Merck in Darmstadt und nicht um Merck in den USA (was zwar ein Ableger aber seit 1917 ein eigenständiges Unternehmen ist)

Preis für Zuckerforschung

Ich war ja mal Forscher, und drüber schreiben ist ja prima – kommt auch eher was bei raus, als tatsächlich an der Laborbank zu stehen (nein, die „late-night experimental marathons“ – siehe weiter unten – waren nicht mein Ding; und noch weniger die damals von oben praktizierte „Wunschergebnisforschung“.)

Die Preisträgerin der Emanuel Merck-Vorlesung 2011, Carolyn R. Bertozzi von der University of California, forscht zu Zuckermolekülen auf Zellen und hat in der Vorlesung nach der Preisübergabe ein anschauliches Bild einer Zelle beschrieben.

An Zuckerketten reiht sich der Erfolg – „Früher war das Bild einer Zelle das eines Erdnuss-M&M“, erinnert die amerikanische Chemikerin an frühere Zellvorstellungen, die dieser Süßigkeit recht nahe kamen. Im Zellinneren (Erdnuss) sind die Proteine und der Zellkern, umgeben von der Lipid-dominierten Zellmembran (Schokolade), auf die Kohlenhydrate (Zuckerschicht) aufgelagert sind. Ähnlich wie bei den M&M („Schmilzt im Mund und nicht in der Hand“) ging man davon aus, dass die Zuckerschicht die Zelle schütze. Aber es ist mehr.