Bürgermeisterwahl in Weiterstadt

Für die Spannung hätte mir ja ein zweiter Wahlgang bei der Weiterstädter Bürgermeisterwahl besser gefallen, aber das war gestern eindeutig, über 50 Prozent in allen Wahlbezirken für den Amtsinhaber Ralf Möller (SPD). Ich habe mal zwei Screenshots von der Ergebnisseite bei ekom21 gemacht.

Es bestätigt sich halt das was bei allen Wahlen (in Deutschland?) gilt: Regierungen werden abgewählt, wenn man unzufrieden ist mit dem wie es läuft, die Opposition wird nicht gewählt, weil sie so toll ist.

Und die Weiterstädter differenzierten durchaus. Denn bei der zeitgleichen Europawahl kam die SPD mit 23,6 Prozent auf den ersten Platz, die Grünen wurden mit 21,9 Prozent zweite und die CDU bekam 21,6 Prozent.

Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl lag bei 62,9 Prozent, die bei der Bürgermeisterwahl lag mit 57,6 Prozent drunter. Das würde ich mal so deuten, dass einige mit keinem der Bürgermeisterkandidaten was anfangen konnten.

Die Europawahl zeigt mit 9,9 Prozent auch ein AfD-Potenzial in der Kommune. Allerdings gibt es vor Ort keine aktive AfD, so dass sie auch nicht im Stadtparlament sitzt.

(Zu den Grünen: Die gibt es in Weiterstadt so nicht. Wenn es verkürzt, kann man die Alternative Liste Weiterstadt als Grüne sehen, aber diese Gleichsetzung lehnt die ALW ab. Allerdings gab es ALW-Aktive, die für die Grünen im Kreistag saßen.)

Noch ein Bürgermeisterkandidat in Weiterstadt: Jürgen Spamer

In Weiterstadt gibt es nun vier Bürgermeisterkandidaten. Neben Bürgermeister Ralf Möller (SPD), Matthias Geertz (ALW) und Ina Dürr (CDU) tritt noch Jürgen Spamer an:

Außerdem hat am Sonntag der 51 Jahre alte Jürgen Spamer gegenüber dem ECHO seine Kandidatur als unabhängiger Bewerber signalisiert.

Und was der so in seiner Freizeit macht, hatte ich 2017 schonmal beschrieben: Weiterlesen

Früher Wahltermin in Weiterstadt

Nächstes Jahr wird es darum gehen, wer Rathauschef in Weiterstadt wird.

Der Weiterstädter Haupt- und Finanzausschuss hat über den Wahltermin für die Bürgermeisterwahl diskutiert. Die Alterative Liste Weiterstadt (ALW) fand den Termin im Mai 2019 zu früh. Die neue Legislaturperiode für den Bürgermeister beginnt in Weiterstadt am 1. Januar 2020.

Und da stimme ich der ALW zu. Mir sind nämlich schon die üblichen Übergangszeiten (drei bis sechs Monate) bei den Bürgermeisterwahlen zu lang. Ich war auch schon bei der Hessenwahl 2013 dagegen, dass diese zeitgleich mit der Bundestagswahl im September war. Denn der hessische Landtag trat ja erst im Januar 2014 zusammen.

Durch eine lange Überganszeit kann jegliche Aufbruchstimmung, der durch einen Wechsel bei einer Wahl entstehen kann, verlore gehen. Abgewählte Amtsinhaber haben zudem jede Menge Zeit noch Unfug anzustellen oder sie können zur „Lame Duck“ werden, weil sie das Wissen um ihren Abgang lähmt oder sie im Parlament den Rückhalt verlieren.

Das mit dem Schwung wäre schade, das andere ärgerlich. (Es reicht schon, wie passiert, wenn Ex-Amtsinhaber noch in Gremien sitzen und der neuen Stadtregierung das Leben schwer machen, indem sie Leute auf Posten berufen, die die neue Verwaltungsspitze nicht will.)

Und dann kann in den vielen Monaten vor einer Amtsübergabe noch jede Menge passieren, was die Wahl beeinflussen hätte können. So weite Spannen für Wahltermine erinnern mich einfach zu sehr an Großbritannien, wo der Premier den Wahltermin vorziehen kann, wenn die Stimmung ihm günstig erscheint.

Echo online: Debatte um Termin für Bürgermeisterwahl in Weiterstadt