Erinnerung an Novemberpogrome in Eberstadt

Der Schauspieler Stéphane Bittoun rezitiert aus Jizchak Katzenelsons „Großen Gesang vom ausgerotteten Jüdischen Volk„. Hinter ihm sind die Namen der getöteten, verfolgten, vertriebenen, geflüchteten und verschollenen Eberstädter jüdischen Glaubens projiziert.

Ein Eberstädter jüdischen Glaubens hatte es weit gebracht. Der Auswanderer Simon Bamberger (1846-1926) war zwischen 1917 und 1921 Gouverneur des Staates Utah – als erster Nicht-Mormone und erster US-Demokrat. Die in Eberstadt verbliebenen Menschen jüdischen Glaubens waren ganz normale Bürger, Händler oder Handwerker.

Aber dieses Ankommen in der Gesellschaft war ab 1933 vorbei und bei den Novemberpogromen 1938 wurden die jüdischen Eberstädter nicht nur von SA-Leuten sondern auch von Nachbarn drangaliert und misshandelt. Am Samstag erinnerte die Dotter-Stiftung mit einer Gedenkveranstaltung wie die „Firniss der Zivilisation“ (David Neumann, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde) auch in Eberstadt riss.

Echo online: Pogromnacht in Eberstadt