Die Fürsten von Darmstadt spielten ja nicht so die große Rolle in der Weltgeschichte, dennoch kann man mit ihnen ab und an ein wenig Ruhm abstauben und sich für zehn Sekunden an einer Ausschüttung royalen Endorphins erfreuen.
Die preußische Königin Luise (ja die, die sich mit Napoleon traf) ist so ein Fall. Denn sie ist die Tochter einer hessischen Prinzessin und war sogar in Darmstadt (im Porzellanschlösschen) und in Weiterstadt (im Schloss Braunshardt) aufgewachsen.
Luise (sie lernte 1793 den 22 Jahre alten, preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm in Frankfurt kennen) wurde am 10. März 1776 – heute vor 240 Jahren – geboren. Ihr Vater war Herzog Karl zu Mecklenburg-Strelitz, ihre Mutter war Friederike von Hessen-Darmstadt.Luise wuchs mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Friederike bei ihren Darmstädter Verwandten auf. Ihre Mutter Friederike starb 1782 (Luise war sechs Jahre alt) und ihre Tante und spätere Stiefmutter Charlotte dann 1785. So kam Luise zu ihrer Großmutter „Prinzessin George“ nach Südhessen. „Prinzessin George“ hieß eigentlich und mit vollem Namen Maria Luise Albertine. Sie stammte aus dem Pfälzer Heidesheim und dem Haus von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg. An ihrem 18. Geburtstag hatte sie sie 1748 den Darmstädter Prinzen Georg Wilhelm von Hessen geheiratet, dessen Bruder Landgraf Ludwig IX. war.
Prinzessin George überlebte ihre Enkelin. Luise starb 1810 an den Folgen einer Lungenentzündung, ihre Großmutter wurde fast 89 Jahre alt, sie starb 1818.
Nebenbei I: Jetzt könnte man ja meinen, der Darmstädter Luisenplatz wäre nach Königin Luise benannt. Aber nein, das Darmstädter Namenschaos setzt sich auch da fort. Der Luisenplatz ist nach der Ehefrau Ludwigs I. von Hessen-Darmstadt benannt. Und auch die Luisenstraße ist nach ihr benannt.
Nebenbei II: Der spätere deutsche Kaiser Wilhelm I. ist ein Sohn Luises. Er war 13 Jahre alt, als seine Mutter starb.