Warum nimmt man sich nicht Hans Roslings TED-Talks als Vorbild?

TED-Talks sollen vom Anspruch her ja tolle Vorträge sein. Aber ich finde die meisten langweilig.

Vielleicht sehe ich nur die falschen, vielleicht habe ich da falsche Vorstellungen. Aber das erste Video, das ich unter dem Label „TED“ sah, war eines mit Hans Rosling. Der mit Text und sinnvoll animierten Grafiken zeigte, wie sich die Welt (alle Länder) tendenziell positiv entwickelt.

TED-Video vom 22.05.2012: Hans Rosling hatte eine Frage: Haben einige Religionen eine höhere Geburtenrate als andere – und wie wirkt sich das auf das globale Bevölkerungswachstum aus? Auf dem TEDxSummit in Doha, Qatar, kartiert er Zeit und Religionen überspannende Daten. Mit seinem ihm eigenen Humor und Scharfsinn kommt er zu einer erstaunlichen Erkenntnis über die Weltfruchtbarkeitsraten.

Seitdem erwarte ich bei TED solche gelungenen Kombinationen von Text und Bild. Aber was mir unter TED in den meines Timelines als „ganz toll“ nahegelegt wird, sind wenig packende Vorträge, weil eben einer auf einer Bühne mit dem TED-Logo steht und irgendwas erzählt.

Und wobei oft auf jegliche Grafik zur besseren Erläuterung verzichtet wird – weil Powerpoint und Konsorten ja böse sind und vom gesprochenen Wort ablenken.

Dass sie aber auf einen Blick etwas zeigen können (wie eben Hans Roslings Grafiken und Animationen) wird offenbar ignoriert. Klar, solche Animationen machen Arbeit, und man muss nachdenken, wie man Sachverhalte visualieren kann.

Aber ich glaube, wenn das gelingt, dann begeistert es wirklich, der Funke springt über, man kann es sich merken und erzählt es weiter. Aber wenn einer vorne steht und nur was erzählt, nun ja … Ich habe bislang nur Hans Rosling weiterempfohlen. Und von ihm kommt nichts mehr, denn er ist Anfang 2017 verstorben.