James Bond Moonraker – Eigentlich wäre Filmschurke Hugo Drax aufgeflogen

Im James Bond-Film „Moonraker“ von 1979 baut der Schurke und Milliardär Hugo Drax heimlich eine große Raumstation im Erdorbit und schützt diese durch Radarstörgeräte vor Entdeckung. Auch die zahlreichen Raketenstarts, um die Bauteile ins All zu schaffen, wurden nicht bemerkt, auch nicht die finalen Starts mit sechs Space Shuttles, um die Station mit Besatzung auszustatten.

Das hatte mich damals in den 80ern, als ich den Film sah, vorerst nicht gestört, aber inzwischen dann doch. Nur ich fand nichts, wie Raketenstarts entdeckt werden könnten. Weil ich die Suchbegriffe nicht kannte. Bis mir ein Esoc-Mitarbeiter sagte, dass die USA seit den 70er Jahren ein Satellitensystem haben, mit dem Infrarotsensoren startende Interkontinentalrakten detektieren. Und ob nun Interkontinentalrakete mit Atomsprengkopf oder Rakete mit Space Shuttles, das ist ja egal. Das System heißt „Defense Support Program“ und wurde 1970 installiert, 1979 hätte es also zur Verfügung gestanden. Inzwischen gibt es mit dem „Space-Based Infrared System“ einen Nachfolger.

Nebenbei: Solche Milliardäre waren 1979 noch Science Fiction, inzwischen gibt es solche Menschen, die private Unternehmen wie Space X betreiben, Raketen starten und ganze Satellitensysteme wie „Starlink“ installieren oder Marsmissionen planen.

Dass Bond 26 ein „Moonraker“-Remake werden muss, liegt eigentlich auf der Hand.

Warum Prof. Bienleins Mondrakete rot-weiß ist

Eine Frage aus meiner Kindheit/Jugend beantwortete sich bei meinen Recherchen zu meinem Artikel über die V2 bzw. das „Aggregat 4“ und die TH Darmstadt.

Als ich damals vor vielen Jahren die „Tim und Struppi“-Comics „Reiseziel Mond“ und „Schritte auf dem Mond“ las, fragte ich mich, warum die Rakete mit einem rot-weißen Muster lackiert ist.

Nun, die „Aggregat 4“-Raketen der deutschen Raketenforscher hatten ein schwarz-weißes Muster. Das sollte helfen, die Rotation der Rakete um die eigene Achse beobachten zu können.

Ein „Aggregat 4“ bei einem Startversuch 1943,
Foto: Bundesarchiv, Bild 146-1978-Anh.026-01 / CC-BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5482980