Regividerm-Salbe verursacht Jobverlust

via Stationäre Aufnahme: Die Regividerm-Geschichte hat für den Autor ein unrühmliches Ende gefunden – jedenfalls was seine Stelle beim WDR betrifft:

DWDL: WDR trennt sich nach PR-Beitrag von Redakteur: Der WDR sieht es nach eingehender Prüfung als erwiesen an, dass der Mitarbeiter als Autor des ARD-Features „Heilung unerwünscht: Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern“ gegen Programmgrundsätze verstoßen und falsche Angaben gegenüber dem WDR gemacht hat.

Erzählt und das jetzt auch Frank Plasberg in seiner nächsten Sendung? Wäre hart gegen sich, aber fair gegenüber dem Zuschauer. Nach der Nummer, die er damals hingelegt hatte.

Die WDR-Pressemitteilung dazu:

WDR trennt sich von Redakteur
Piel: Journalistische Unabhängigkeit ist nicht verhandelbar

Mit sofortiger Wirkung hat der WDR einen Redakteur und Autor aus dem Programmbereich Politik und Zeitgeschehen Fernsehen vom Dienst freigestellt und arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet. Der WDR sieht es nach eingehender Prüfung als erwiesen an, dass der Mitarbeiter als Autor des ARD-Features „Heilung unerwünscht: Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern“ gegen Programmgrundsätze verstoßen und falsche Angaben gegenüber dem WDR gemacht hat.

Das Feature „Heilung unerwünscht“, das am 19.10.2009 im Ersten ausgestrahlt wurde, befasste sich mit der Geschichte einer Hautcreme, die bei Beschwerden wie Neurodermitis und Schuppenflechte (Psoriasis) ohne schwere Nebenwirkungen zu helfen verspricht. Hauptthese des Autors war, dass Pharmaunternehmen die Markteinführung des Mittels verhinderten. Neben inhaltlicher Kritik an dem Film wurden auch Zweifel an der Unabhängigkeit des Autors laut, da er kurz nach der Ausstrahlung des Films ein Buch zu demselben Thema veröffentlichte.

Gegen das Feature wurde formelle Programmbeschwerde erhoben. Darauf hin wurde im Rundfunkrat des WDR in den vergangenen Monaten eine intensive Diskussion geführt. Intendantin Monika Piel hat zur Aufklärung von Vorwürfen die interne Revision einbezogen. Die Prüfung hat ergeben, dass der Mitarbeiter seine unmittelbaren Vorgesetzten, die Fernsehdirektorin und die Intendantin und damit mittelbar auch die Gremien wiederholt über den Zusammenhang von Sendedatum und Buchveröffentlichung getäuscht und in einer dienstlichen Erklärung falsche Angaben gemacht hat.

Monika Piel: „Ich bin tief enttäuscht über den Vertrauensbruch. Für mich ist dadurch die Grundlage für eine Zusammenarbeit entfallen. Es muss klar sein, dass unsere journalistische Unabhängigkeit nicht verhandelbar ist und dass der WDR ein solches Fehlverhalten nicht duldet. Es hat sich aber auch gezeigt: Unsere Prüfmechanismen und die Gremienkontrolle funktionieren.“

Soso, es geht eigentlich um die nicht verhandelbare journalistische Unabhängigkeit. Da schenkt sich ein ÖR-Sender aber einen ein, den er nie und nimmer austrinken kann. Ich mach da mal „Zapp“: Nebenverdienste: Wie Fernsehmoderatoren ihre Prominenz vermarkten, und erinnere ans Handelsblatt: Promiwerbung am Pranger

Nachtrag, via Plazeboalarm: Die Wissenschaftspressekonferenz, ein Wissenschaftsjournalistenverband, behandelt Regividerm in ihrem gerade erschienenen „WPK Quartely“.