Es soll „mehr“ vom Astra-Zeneca-Vakzin verimpft werden:
Deutschlandfunk: In einem Brief des Gesundheitsministeriums an die Gesundheitsminister der Bundesländer wird empfohlen, alle vorhandenen Impfdosen so schnell wie möglich zu verabreichen. Die vorgesehene Dosis für die zweite Impfung soll demnach nicht mehr für die Erst-Geimpften zurückgehalten werden. Damit soll das Tempo der Impfkampagne beschleunigt werden.
Ich wundere mich. Wir haben doch gerade bei der Vakzin-Akquise gelernt, dass unsere Politik von Risikomanagment keine Ahnung hat und vergisst, dass Medikamente unterschiedlich schnell entwickelt werden, spezielle Produktionsbedingungen haben und auch eine gewisse Logistik (Kühlung bis zu -70 °C) brauchen – und Koordination (Impftermine). Alles Risiken, die auf dem Weg von der Idee „Lass mal einen Impfstoff entwickeln“ bis „Sie sind jetzt immunisiert“ auftreten können. Und seit Dezember erleben wir, dass die Politik das mit der unterschiedlichen Entwicklungsgeschwindigkeit und möglichen Fehlschlägen nicht berücksichtigt hat. Im Januar wurde die Politik dann davon überrascht, dass nicht jede leere Halle auf Impfstoffproduktion umgerüstet werden kann. Ebenfalls seit Januar kommt raus, dass das staatliche System zur Terminvergabe nicht konstant rund läuft.
Und jetzt sollen die Impfzentren darauf vertrauen, dass der Nachschub stets läuft und dass die Termine für die zweite Impfung sicher gehalten werden können? Ok, aber wenn das schief geht, hat es nachher ja keiner wissen können.