Jahrelang hatte ich einmal im Jahr für die Stadtteilseite Johannesviertel im ECHO ein Thema: Das Haus Pallaswiesenstraße 45 und die westlich angrenzende Freifläche. Auf der wog der Wind tagein taugaus das Gras. Irgendwann, ich glaube 2006, hatte ich angefangen nachzufragen, ob sich da mal was tut. (Nur so als Hinweis: Da war regierte noch die SPD und der Baudezernent war auch von der SPD.)
Irgendwann kamen vom Besitzer keine Antworten mehr und irgendwann konnte auch die Stadt mir nur noch mitteilen, dass es keine Bauanträge gebe und die Bauaufsicht bei dem leeren Haus keine Gefahr und somit auch keine Gründe zum Eingreifen sehe.
2011 oder Anfang 2012 wurde der Zaun an der Brache mit schwarzen Folien bespannt. Und 2013 passierten zwei Dinge: Einen Tag vor der Bundestagswahl wurden leider Farbbeutel auf das leere Haus geworfen und der mit schwarzen Folien bespannte Zaun, der die Brache umgab, wurde schräg nach hinten versetzt, damit freie Sicht auf die Plakatwände vorm Studierendenwohnheim ist.
2013 war auch das Baugesesetz geändert worden und so fragte ich ob der andere Baugesetzbuchparagraf 179 ein Hebel sein könnte? Nein, das sei nur ein enger Spielraum, sagte mir die Stadt. Aber von den Fraktionen Uffbasse und Uwiga kam ein Hinweis, der einen Weg aufzeigte: Der Bebauungplan von 1976 („ein planerisches Luftschloss der siebziger Jahre“) sei zu unattraktiv.
Im Frühjahr 2015 sah es so aus, als könnte auf der Freifläche urban gegärtnert (Urban gardening) werden, aber das klappte dann dort doch nicht. Damals hieß es von der Verwaltung:
Aktuell gebe es keinen Antrag, den Bebauungsplan zu ändern, sagt Verwaltungssprecherin Sigrid Dreiseitel auf Anfrage. Auch plane die Stadt keine solche Änderung.
Ende 2015 machte die Stadtregierung dann das Richtige: Sie änderte den Bebauungsplan und das Stadtparlament stimmt einstimmig zu. Nun ist die schwarze Folie nicht mehr am Zaun und auf der Brache steht ein Bagger.