Wenn Satire konkret wird: Soviel „Charlie“ ist nach einem Monat beim Berliner Senat übrig

Aktuell meldet das Blog „Metronaut“, dass es zwei Abmahnungen wegen satirischer Olympia-Plakate bekommen habe: Doppelt abgemahnt wegen Satire-Olympia-Motiven.

Nachtrag: Die Bilder sind wieder online, das Blog sieht diese als zulässige Satire.

Das Blog hatte vermutlich Olympia-Motive von 1936 mit dem Logo und Claim der aktuellen Pro-Olympiakampagne gemixt. Einen Eindruck davon gibt es noch beim Tagesspiegel.

Eine Abmahnung ist angeblich von Land Berlin, schreibt Metronaut:

Um 17:34 folgte dann die Aufforderung des Landes Berlin und des Senats auf Unterlassung der Weiterverbreitung des Artikels mit den satirischen Plakatmotiven.

Soviel ist von „Charlie“ also bei den politisch Verantwortlichen nach ziemlich genau einem Monat übrig, wenn Satire mal (und ja, vielleicht geschmacklos) konkret wird. Und nicht gegen Araber oder Moslems geht.

Und heute morgen twitterte ich noch halb im Scherz: Sind Events, die wie Olympia Spezialgesetze brauchen, überhaupt seriös?

Ich dachte da an das Olympiaschutzgesetz (haben wir), die Steuerbefreiung (wie in London) oder die ganzen Volunteers, die für wenig Geld einen millionenschweren Verein unterstützen.

Telepolis vom 14.7.2012: London wird während der Olympischen Spiele zu einer Steueroase Dem Staat entgehen so über 600 Millionen Pfund an Steuern, wovon Unternehmen, der IOC, Organisatoren, Medien und Athleten profitieren

Ich denke beim Olympiaschutzgesetz immer noch an das was dem Saftblog 2006 unverhofft passierte, weil es ganz unsatirisch einfach Obst in der Form der Olympischen Ringe abgebildet hatte.