Deutsche Annington – die ungeplante Echo-Serie

Manche Dingen fallen einfach zusammen. Wie diesen Monat Echo-Artikel über die Deutsche Annington:
16. August: Mängel und Schandflecke am Hauptbahnhof

Seitdem das Haus nicht mehr der Bahn gehöre, passiere „gar nichts“. Der Besitzer, die Deutschen Annington, sei nicht zu erreichen, der für die Immobilie zuständig Hausmeister auch nicht, sagt eine Mieterin.

19. August: „Bundesweit nur rausholen

Der Mieterverein kennt das Unternehmen mit seinem „Schön, hier zu wohnen“-Slogan schon länger. „Der stimmt“, sagt Geschäftsführerin Heilmann ironisch, „problematisch wird es, wenn man etwas braucht.“ Das Unternehmen wolle „nur rausholen, doch nichts investieren“. Dem widerspricht Annington-Sprecherin Katja Weisker. Der Investor hinter der Annington (die britische Terra Firma) habe bisher keine Dividendenauszahlung bekommen. Das Geld gehe in die Sanierung, die Bestände und das Unternehmen.

20. August: Der Mietvertrag fehlt – Amtsgericht entscheidet voraussichtlich im Spätherbst

Der Richter gab auch einen Hinweis auf die künftige Miete, wenn man Zu- und Abschläge des Darmstädter Mietspiegels berücksichtige. Dabei kam er sogar auf einen zehn Cent niedrigeren Quadratmeter-Mietzins.

26. August: Angst vorm Aufzug

Mieter: Der Fahrstuhl in einem Hochhaus ist notorisch kaputt, weil sich die Deutsche Annington nicht kümmert. Unternehmen: Ein Außendienst fahre die Mieter mit ihren Anliegen sukzessive ab.

Wie mir gesagt wurde, besteht der Außendienst aus 220 Mitarbeitern, die bundesweit täglich 1300 Termine abarbeiteten. Wenn man das stumpf rechnet, sind das 5,9 Termine am Tag, bei einem Acht-Stunden-Tag hat ein Mitarbeiter für jeden Termin mit Anfahrt etwa 81 Minuten Zeit.

Nachtrag, 28.1.2011: „Vermieter muss auch investieren“ – Niederlage für Annington am Amtsgericht: Mieter muss keinen Zuschlag für Schönheitsreparaturen zahlen