Der NDR freut sich, dass der Podcast „Coronavirus-Update“ mit dem Virologen und Coronavirenkenner Christian Drosten so gut ankommt. Obwohl die einzelnen Folgen 30 Minuten und länger dauern.
Ich glaube, dass da die klassischen Medien was nicht mitbekommen haben. Denn dass Hörer 30 Minuten und mehr „aushalten“, wundert mich nicht. Wenn es die Menschen interessiert, bleiben die dran. Die Formatradio-Idee, Wortbeiträge möglichst kurz zu halten, weil die Leute sonst abschalten, ist nicht allgemeingültig. (Ich hatte irgendwann aufgehört SWF3 zu hören, weil die anfingen in den 90ern einen interessanter Beitrag über eine Stunde mit viel Musik dazwischen zu strecken.)
Und dass das Publikum mehr kann, kann man schon seit einiger Zeit sehen, Ich denke da nur an die – anderes Genre, aber auch sehr speziell – ganzen Besprechungen der „Game of Thrones“-Folgen diverser YouTube-Kanäle. Das wurde eine Folge von ein bis vier Experten (halt für TV, Film und die Bücher) teilweise länger besprochen als die Folge selbst dauerte. Und die hatten das ja nicht nur zum Spaß gemacht, die hatten auch viele Clicks und haben dabei an ihre Werbeeinnahmen gedacht.
Und wenn so ein Influencer in seinem Format 30 Minuten eine Kamera oder ein Brettspiel bespricht, dann bleiben die Zuschauer ja auch dran.
Aber dass es diese Videos gibt, zeigt mir, dass es da auch eine Nachfrage gibt. Die die klassischen Medien an diese „YouTuber“ abgegeben haben.