Warum Prof. Bienleins Mondrakete rot-weiß ist

Eine Frage aus meiner Kindheit/Jugend beantwortete sich bei meinen Recherchen zu meinem Artikel über die V2 bzw. das „Aggregat 4“ und die TH Darmstadt.

Als ich damals vor vielen Jahren die „Tim und Struppi“-Comics „Reiseziel Mond“ und „Schritte auf dem Mond“ las, fragte ich mich, warum die Rakete mit einem rot-weißen Muster lackiert ist.

Nun, die „Aggregat 4“-Raketen der deutschen Raketenforscher hatten ein schwarz-weißes Muster. Das sollte helfen, die Rotation der Rakete um die eigene Achse beobachten zu können.

Ein „Aggregat 4“ bei einem Startversuch 1943,
Foto: Bundesarchiv, Bild 146-1978-Anh.026-01 / CC-BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5482980

Vor 80 Jahren: Die Grenze zum Weltraum

Im heutigen Robert-Piloty-Gebäude des Fachbereichs Informatik war ab 1939/40 das Institut für physikalische und anorganische Chemie, das auch beim „Vorhaben Peenemünde“ beteiligt war.

Heute vor 80 Jahren überschritt erstmals ein von Menschen gebautes Gerät die Grenze zum Weltraum. Und es waren sogar Darmstädter daran beteiligt. Allerdings war das Gerät die Rakete, die dann im Oktober 1944 den Propagandanamen V2 erhielt.

(€) Echo online: Erste Rakete im Weltraum: Darmstädter Forscher beteiligt

Und wenn man bei dem Informatikbau am Rande des Herrngartens genauer hinguckt, ist ein Reichadler zu sehen, der auf einem Kranz stand, aus dem das Hakenkreuz entfernt wurde. „Oh, ein Nazi-Bau“, hatte 1989 ein Kommilitone von mir gesagt, als er das entdeckte.

Der Reichsadler am Robert-Piloty-Gebäude, das bis vor rund 20 Jahren noch ein Gebäude des Fachbereichs Chemie war und Eduard-Zintl-Institut hieß.