Weil ich den Mann nicht wähle, umgehe ich den US-Wahlkampf so gut es geht

Um die Überschriften komme ich ja nicht herum, aber ansonsten ignoriere ich die lesbare Berichterstattung zum US-Wahlkampf, weil sie mich – bis auf das was zur Allgemeinbildung zählt – nicht interessiert.

Denn: Ich wähle den Mann nicht. Ich habe keinen Vorteil, wenn ich glaube zu wissen wie die Kandidaten ticken. Denn: Ich wähle den Mann nicht. Es nützt auch nichts, wenn ich das weiß und vielleicht eine ihrer Entscheidungen verstehe. Denn: Ich wähle den Mann nicht. Es bringt mir nichts, wenn ich mir großartig Gedanken darüber mache, wen ich mag und wen nicht. Denn: Das interessiert den Mann nicht. Und es juckt auch die wenigsten amerikanischen Wähler, wenn ein Kandidat hier in Grund und Boden geschrieben wird. Denn: Wir hier wählen den Mann nicht.

Jungjournalistin?

Ich gebe zu, mit zunehmend mehr Kerzen auf der Geburtstagstorte kann ich das Alter jüngerer Menschen immer schlechter schätzen. Aber bevor ich eine Frau als „Jungjournalistin“ bezeichen würde, würde ich vorher doch mal nachschauen. Vor allem, weil man dann feststellen muss, dass die 32 Jahre alte Heather DeLisle schon mit 15 Jahren bei AFN Radio gemacht hat.

Aber egal, die Sottise muss – und darf – natürlich sein, denn die Frau findet ja John McCain und Sarah Palin gut – und das geht ja man gar nicht:

Die amerikanische Jungjournalistin – Heather DeLisle heißt sie – versucht noch, sich interessant zu machen, indem sie Sarah Palin als ihr persönliches Vorbild bezeichnet, aber das nimmt ihr keiner so recht ab.

Oder ist Artikelautor über 60? Dann setzt bei einem faltenfreien Gesicht einiges aus und jede Frau unter vierzig ist ein junges Huhn. Äh, nein. Das geht also schon früher los? Dann werde auch ich besser auf meine Sätze achten.